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Schiffstypen in der Mark.
Steuer, wie es bei Dampfern und Seeschiffen zu finden ist, nicht angewandt weiden, weil diese Steuer eine schnellere Bewegung oder Wende des Schiffes herbeiführen. Aber schon haben diejenigen Kähne, die ausschließlich „gedampft“ werden müssen, d. h. fast ausschließlich mittels Dampfer befördert werden, neben dem Segelsteuer schon das Radsteuer und nicht mehr lange, und das Segelsteuer gehört auch zu dem einst „Gewesenen“. Außerdem sprechen hier noch Wasserdruck auf das Steuer und anderes mit.
Sodann folgt der Mastbaum mit der Segelstange, letztere auch „Schma ck“ genannt. Der Mastbaum ist eine kernige, gesunde, schlank gewachsene und gut verästete Tanne oder Kiene, sich nach oben hin verjüngend, von 70 - 80' Lauge. Ein Gegensatz zu den Masten der Seeschiffe, die sich, sozusagen aus mehreren Etagen zusammensetzen. Der Mastbaum steht unten auf dem Boden des Schiffes im sogenannten Stand oder Einsatz — einem viereckigen, durch Leisten, die auf dem Schiffsboden befestigt sind, gebildeten Loch. Gehalten wird „der Mast“ durch den oben beschriebenen Sitzschemel, in dessen Ausschnitt er steht. Um dem Mast einen festen Halt zu geben, wird der Ausschnitt durch einen Holzblock mit eisernen Krammen verschlossen, und um eine lotrechte Haltung zum ganzen Schiffe einzunehmen, erfolgt seine „"Verkeilung“, d. h. es werden zwischen Mast und Ausschnitt starke Keile emgetrieben, die ein Versacken des Mastes aus dem Lot unmöglich machen, auch wenn er nicht durch Leinen gehalten wird.
Bedeutend kleiner wie der Mast ist die Segelstange oder Schmack. Sie ist ebenfalls von Kienen- oder Tannenholz, ein langer gleichmässiger Baum in Bolzenform von 60—65' Länge, sich nach dem oberen Ende gleichfalls verjüngend. Hierher gehört noch der Segelkasten, ein großer verschließbarer mit Deckel versehener Kasten, in welchem Segelzeug und Leinen aufbewahrt werden.
Oft sehen wir, wie Schiffer, um ein Tau zu befestigen, einen etwa einen halben bis ganzen Arm langen und starken Knüppel durch eins der vielen in den Bordwänden der Kaffe bezw. Schofft und dem Stand befindlichen Löcher stecken. Dieser Knüppel führt den Namen „Tennnagel“, ein Wort, das ich nicht zu deuten vermag, und das Loch in der Bordwand, durch welches er gesteckt wird, heißt „Wandloch“. Außerdem befinden sich an den Bordwänden noch klotzartige Aufsätze, die man gewöhnlich ebenso wie jenen Klotz, der sich an der Kajütte befindet, „Rep-Pahl“ nennt. Um erstere werden Repe-Leinen und Ketten geschlungen, an denen sich Gegenstände über Bord, wie z. B. Anker befinden, letzterer wird beim Segeln zur Befestigung der Segelleine benutzt. Beim Segeln verwendet man noch die „ Schw ertbretter“ oder „Schwerte“. Es sind dies zwei in etwas ovaler Blattform gehaltene, fest aneinander gefügte Bretter von etwa 4—6'Länge und oben 2 und unten 3—4'Breite, sowie