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Kleine Mitteilungen.
gerichtet, daß er aus 30 Wunden blutend, seinen Geist aufgab. Der Begleiter verteidigte seinen Herrn tapfer; jedoch auch er wurde schwer verwundet. Es 1 gelang ihm aber, nach Riihstäidt zu entkommen, wo er nach einigen Tagen seinen Wunden erlegen ist. Die wütende Schar tötete selbst das Pferd Dietrichs v. Quitzow. Dasselbe ist auf der Mordstelle seines Herrn auch begraben. Die Leiche Dietrichs v. Quitzow wurde nach Rühstildt gebracht und dort in dem Erbbegriibnis der Familie beigesetzt. Ihm selbst errichteten seine Angehörigen auf der Stelle, wo er ermordet wurde, das Denkmal.
Die Mörder entgingen ihrer gerechten Strafe nicht. Viele wurden hingerichtet und ihre Köpfe an der Straße von Legde nach Wilsnack zum abschreckenden Beispiel auf Pfühle gesteckt, alle andern des Landes verwiesen.
Aus Basdorf (Kreis Niederbarnim). An der Nordseite der Kirche wurde im November 1904 beim Ausheben einer Gruft Feldstcingemüuer entdeckt, und da im Dorfe die Sage bestand, es führe von der Kirche aus ein unterirdischer Gang nach den Burgwällen, ließ der Lehrer Herr Wiegand weiter nachgraben. Nach 3 '/ 2 m aber bog die Mauer im rechten Winkel um, und die Untersuchung ergab, daß die Mauerrcste vielleicht die Fundamente einer alten Sakristei seien, welche eine nahezu quadratische Bodenflüche von 3,5 in Seitenlünge gehabt hat. Vereinzelt kamen auch Backsteine von mittelalterlichem Format (9:28 cm) vor. Die Steine waren durch Mörtel verbunden. Im ganzen hat man etwa 6 cbm Steine ausgehoben, die man nun zum Preise von 5—6 Mk. pro cbm verkaufen will. Demnächst wird die Kirche einer völligen Erneuerung im Innern durch unser Mitglied Baurat und Kreisbau- Inspektor Jaffe unterzogen werden. Otto Monke.
Torsperre zu Berlin im 18. Jahrhundert. „Das Neue, und Leipziger- Thor stehen Tag und Nacht offen, und kann man sowohl zu Fuß, als mit Wagen und Pferdeu ohnentgcidlich hereinkommen, in den andern Thoren aber muß man in die Armen-Büehse Geld geben. Doch wird hierdurch der Unterschied beobachtet, daß ein Fuß-Gänger nach Lüutung der Thor Glocken drey Pfennige in die Büchse zu legen, vor jedes Pferd aber ein Groschen entrichtet werden muß.“
(Altes und Neues Berlin von Müller und Küster, Berlin 1737.)
Mitgetcilt durch Otto Monke.
Alte Nachrichten aus Schönwalde, Kreis Nieder-Barnim. Herr Gutsbesitzer Wollank auf Dammsmühle teilte mir s. Z. mit, daß die Gemeinden von Mühlenbeck und Schönerlinde je einen Kronleuchter aus Dammsmühle besäßen, den sie für ihre tatkräftige Hilfe beim Löschen eines Brandes in Dammsmühle erhalten hätten. Der Kronleuchter in Schönerlinde ist aber offenbar ein alter Kirchenkronleuchter; dagegen weichen die Kronleuchter in den Kirchen zu Mühlenbeck und Schönwalde erheblich von der Form der sonst üblichen Kronleuchter ab. Sie sind einander sehr ähnlich; der Körper beider Leuchter besteht aus Holz und zeigt eine hervorragend schöne Schnitzarbeit (Blumen, Früchte etc.). Kronleuchter dieser Art habe ich in Kirchen bisher noch nicht gesehen, und es ist wohl möglich, daß diese Kronleuchter ursprünglich anderen Zwecken dienten.