Kleine Mitteilungen. — Fragekasten.
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Kleine Mitteilungen.
Zur Geschichte des Weihnachtsbaumes. Im „Daheim“ (1898, S. 208) ist eine Zeichnung von Daniel Chodowiecki wiedergegeben, die eine Weihnachtsbescherung darstellt. Man sieht auf einem Tische ein Gestell, das aus einer aufrechten Mittelstange besteht, an der in Abständen drei Querarme befestigt sind, einer immer höher als der andere. An ihren Enden tragen diese Querarme je 2, also zusammen 6 Kerzen. Oben auf der Mittelstange ist ein siebentes Licht. Die 7 Flammen bilden ein längliches Dreieck, wie der siebenarmige Leuchter der Juden. Vor dem Gestell sieht man die Geschenke: eine Puppe, einen Keiter zu Pferd, einen Soldaten, auch Kleidungstücke, einen Männer- und einen Frauenhut oder Jungen- und Mädchenhut, und ein Frauen- oder Mädchenkleid. Rechts, mehr nach vorn, steht in der Stube ein Schaukelpferd. Vater und Mutter zeigen die Herrlichkeit den Kindern, die eben ins Zimmer getreten sind. Ein Knabe und ein Mädchen freuen sich lebhaft, wie man an ihren Armbewegungen sieht, während rechts, mehr ernst blickend, ein kleines Mädchen dasteht. Über Zeit und Ort ist nichts vermerkt. W. v. S.
Fragekasten.
Woher stammt der Ausdruck Papphahn? Im Handwerkerverein zu Lenzen a./E. fragte der Fischereibesitzer Steinkopf aus Körbitz, Besitzer des Rudower Sees bei Lenzen, bei mir an, was der Ausdruck Papphahn bedeutet und woher er stammt.
Gemeint war in der etwa vierzig Jahre hinter uns liegenden Zeit mit dem Ausdruck . Papphah n“ das uns Älteren wohlbekannte Geldstück 2'/a Silbergroschen = 25 Pfennig, wofür uns die Ausdrücke „Zwei gute Groschen“ bezw. „Zweigroschenstück“ — in Ostpreussen genannt „Achthalber“ mehr üblich waren. Insbesondere, erzählte Hr. Steinkopf, wäre in und bei Lenzen der Ausdruck üblich gewesen für die sog. „Pferdestücke“, d. i. Zwei-ein-halb- Groschenstücke Braunschweig-Lüneburgischen Gepräges, und ganz besonders sei der Ausdruck gebraucht worden beim Handelsverkehr der Fischer.
„Das Gericht Kleinfische kostet einen Papphah n“ — diese Redeweise sei ihm, Hrn. Steinkopf, aus seinen Kinder- und Jugendjahren erinnerlich geblieben.
Einige ältere Anwesende wussten sich der Geldbezeichnung „Papphahn“ ebenfalls zu erinnern und zwar als üblich sowohl bei Fischern wie bei Schiffern und Bewohnern der Dörfer und Kleinstädte beider Seiten des Elbestroms unserer Gegend, d. h. der hier zusammenstossenden altmärkischen, hannoverschen, mecklenburgischen und brandenburgischen Landesecken. Gelegentliche Umfrage in Seedorf und anderen Dörfern zwischen Wittenberge und Dänitz (rechts der Elbe) wie Pernstorf, Bruneckendorf, Vietz