Heft 
(1904) 13
Seite
80
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Kleine Mitteilungen.

80 J

Landgericht I in Berlin. Eine Inschrift hat der Erweiterungsbau des Land- und Amtsgerichts I in der Neuen Friedrichstrasse erhalten. Die Inschrift besteht in dem alten Rechtsgrundsatze:Nütze die Zeit, Rechttun gedeiht, Unrecht gereut, der sich sowohl an der nach der Neuen Friedrich­strasse wie an der nach der Stadtbahn zu gelegenen Front in einem Halb­kreise über dem Mittelbau hinzieht. Leider sind die grossen lateinischen Lettern, aus denen die Inschrift besteht, dermassen ineinander verschnörkelt, dass sich der Wortlaut des schönen Spruches von einfachen Leuten aus dem Volk nur mit grosser Mühe entziffern lässt.

Berliner Kinderreime.

Bekannt sind die Reime:

Wir Weiber wollten waschen, wenn wir wüssten, wo weiches warmes Wasser war.

OderKein klein Kind kann kein klein Kirschkern knacken.

Dieser althergebrachte Satz wird bekanntlich sehr schnell gesprochen; die Kinder wollen dabei ihre Zungenfertigkeit zeigen.

An der 225. Schule, Pankstr. 3c, hörte ich folgende Sprüchlein:

Herr Haus haut hinterm Hause (oder Hauklotz) hohe Haufen Holz.

Der dicke Diener drug den dünnen Diener durch den dicken Dreck; da dankt der dünne Diener dem dicken Diener, dass der dicke Diener den dünnen Diener durch den dicken Dreck drug.

0. Monke.

Die Herren Autoren werden gebeten, aut ihren Manuskripten vermerken zu wollen, wieviel Exemplare der betreffenden Nummer sie zu erhaltenwünschen.

Ftlr die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Cüstriner Platz 9. Die Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.

Druck von P. Stankiewicz Buchdruckerei, Berlin, Bernburgerstrasse 14.