Bficherschau.
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sprachlichen Elemente haben sich naturalisieren lassen; Ausländer geblieben sind 2185 Engländer, 5262 Russen, 3385 Ungarn, 1427 Dänen, 708 Franzose^ 1682 Italiener, 1177 Schweden, 863 Holländer u. s. w. Im übrigen beherbergt die Reichshauptstadt mit Vororten nicht weniger als 19,939 österreichische Staatsangehörige, 2756 amerikanische Bürger und 2800 Tschechen; der Orient ist mit 315 Türken, 135 Serben, 7 Ägyptern und einem Araber vertreten. Japaner haben wir 116, Chinesen 80. Endlich gehören 27 bezw. 23 Bürger Gross-Berlins südafrikanischen Staaten (Transvaal bezw. Oranje) an. Bei nicht weniger als 182 Einwohnern hat es sich nicht feststellen lassen, welches ihre Muttersprache ist — kaum glaublich!
Berlin, August 1903. O. Monke.
Bücherschau.
Bericht über die neuere Literatur zur deutschen Landeskunde. Bd. II (1900—1901). Im Auftrag der Zentralkommission für wissenschaftliche Landeskunde von Deutschland herausgegeben von Prof. Dr. Alfred Kirchhoff und Prof. Dr. Fritz Regel, gr. 8°. VIII, 413 S. Breslau, Ferd. Hirt, 1904. brosch. 12 M.
Dem ersten Bande *) des verdienstvollen Unternehmens, die neuere Literatur zur deutschen Landeskunde, nach bestimmten Gruppen geordnet, in kurzen Referaten gesammelt herauszugeben, ist nunmehr der zweite gefolgt, der die Erscheinungen der Jahre 1900 und 1901 umfasst. Ein Zeitraum von 3 Jahren ist seit dem Erscheinen des 1. Bandes vergangen, da sich dem Unternehmen mannigfache Schwierigkeiten entgegenstellten und die Sichtung des eingegangenen Materials viel schwieriger als bei dem vorhergehenden Bande war; ausserdem ist ein Wechsel in der Redaktion und im Verlage eingetreten, wodurch die Drucklegung des Werks gleichfalls verzögert wurde. An die Stelle des nach Köln berufenen Professor Dr. Ilassert ist als zweiter Herausgeber Prof. Dr. Regel in WUrzburg getreten und an Stelle der Hotbuchhandlung von Alfr. Schall ist die in geographischen Kreisen altbekannte Königl. Universitäts-Buchhandlung von Ferd. Hirt in Breslau getreten. Den Herausgebern wie dem Verleger gebührt in gleicher Weise der Dank der wissenschaftlichen Welt, dass sie das Werk trotz grosser Schwierigkeiten und erheblicher Opfer fortgeführt haben.
Der zweite Band des „Berichts“ ist doppelt so gross wie der erste, da viele einschlägige Zeitschriften, die im 1. Bande nicht berücksichtigt wurden, im 2. zur Besprechung herangezogen worden sind — das Zeitschriften-Ver- zeicbnis des 2. Bandes gibt 144 wissenschaftliche Organe an, ausserdem sind aber eine grosse Anzahl belletristicher Zeitschriften berücksichtigt worden — und da die Mitarbeiter, obwohl von den Verlegern nur wenige Werke zur Besprechung eingegangen sind, in selbstloser Weise die Referate aus den meisten neuerschienenen Werken geliefert haben.
*) Vgl. die Besprechung im Monatsblatt X, S. 391 f.