Heft 
(1904) 13
Seite
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Kleine Mitteilungen.

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kann. Das Bild (Fig. 11) stellt denTeltower See vor; wir stehen vor seinem südlichen Abfluss und übersehen ihn in seiner ganzen Längs­erstreckung von SW. nach NO., die beinahe 2 km erreicht. Auf dem Bilde (Fig. 12) erblicken wir einen Nassbagger im Schönower See. Er saugt das Wasser ab und drückt es durch eine Rohrleitung auf einen Abfluss ausserhalb der Kanallinie. Ist das Wasser entfernt, so wird mit dem Abkarren des Schlammes und dem Ausheben der Kanal­sohle begonnen. Schlamm und Erde werden auf dem ehemaligen See­grund neben dem Kanal abgelagert. Die Torfschicht im unteren Abschnitt des Beketales erforderte ganz besondere Aufmerksamkeit. Man hat sich hier durch Aufschüttung von Sand auf den Torf inner­halb des Tales eine Böschung für den Kanal herstellen müssen. Der Sand hat den Torf so lange zur Seite gedrückt, bis er fest lag. Es sind so an einigen Stellen grosse Sandmengen in den sumpfigen Boden geschüttet worden.

Wir kommen nun zu dem wichtigsten Bauwerk des Kanals, zu der Schleuse von Klein-Machnow. Auf dem Bilde (Fig. 13) blicken wir in die eine der beiden Schleusenkammern, die eine Länge von 69 m und eine Breite von 10 m haben. In der Mittelwand der Schleuse sind Öffnungen angebracht, durch welche das Wasser aus der einen Kammer in die andere überströmen kann, wodurch beim Füllen und Entleeren der Kammern an Zeit gespart wird, so dass bei zehnstündiger Arbeit 36 000 t Schiffsgut täglich durchgeschleust werden können. Es ist das die einzige Schleuse auf der ganzen Strecke, und sie hat den Ausgleich herzustellen zwischen der Dahme mit 32,3 m und der Havel mit 30 m Höhe über NN., so dass also bei normalen Wasserständen 2 in Unter­schied zu überwinden sein werden, welche sich bei Hochwasser aller­dings auf 4 m erhöhen.

Kleine Mitteilungen.

ZuSeite 212 des Monatsblattes, Jahrg. XII betreffenddie Trappe (otis tarda), erlaube ich mir mitzuteilen, dass die Trappe entschieden Heimatsrechte in der Mark besitzt. Ich habe diesen Vogel bereits vor 2530 Jahren in den Havelgegenden angetroffen, so z. B. zwischen Potsdam und Brandenburg a.H., insbesondere bei den Dörfern Klein-Kreuz, Weseram, Paewesin; ferner liavel- abwärts zwischen Pritzerbe und Rathenow bezw. Havelberg.

Stets fand ich den Vogel auf Sturzacker und truppweise Nahrung suchend.

Infolge seines scheuen Wesens ist ihm nur schwer beizukommen; am wenigsten misstrauisch zeigte er sich einem Fuhrwerk gegenüber, jedoch