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Kleine Mitteilungen.
auf diese Art war er mit Schuss auch nicht erreichbar. Wollte man ihn schiessen, so gehörte eine gänzliche Ausstattung dazu, um sich dem Vogel auf Schussweite nähern zu können. Da er gern Sturzacker besucht, in dessen Nähe sich Weiden- und Heckengestrtipp befindet, so suchte sich der Jäger der Situation dadurch anzupassen, dass er nicht nur möglichst Deckung in einem solchen Gebüsch nahm, sondern auch seine Kleidung, insbesondere den Hut oder die Mütze mit dementsprechendem Reisig besteckte.
Ähnliche Maskeraden nehmen ja auch die Seehundjäger mit sich vor, bevor sie auf die Seehundjagd gehen.
Infolge seines scheuen Wesens hält es auch ungemein schwer die Brutplätze des Vogels auffindig zu machen. Karl Pötters.
Der Mordstein bei Herzfelde unweit Rüdersdorf. An der Chaussee, die über Herzfelde nach Müncheberg fuhrt, steht zwischen den Kilometersteinen 33,2 und 33,3 etwa 2 km östlich von Herzfelde ein Denkstein, welcher folgende Form hat:
INSCHRIFT.
Hier fand seinen Tod CARL JULIUS BERG geb. d. 8. Juli 1856 z. TSCHENOW b. Sonnenburg
ermordet v. C. Zimmermann in der Nacht vom 14. zum 15. April 1881.
Gewidmet von seinen Freunden aus_ Pribow u. Sonnenburg.
Bemerkung: Zimmermann und Berg waren Fuhrleute; sie fuhren gemeinsam mit je einem Wagen die Chaussee nach Herzfelde entlang. An der durch den Denkstein bezeichneten Stelle überfiel Z. seinen Kameraden, um ihn zu berauben, und erschlug ihn. Den Leichnam liess er am Wege liegen, fuhr dann allein weiter und meldete dem Gendarmen in Herzfelde, er habe den Berg erschlagen am Wege gefunden. Der Gendarm sagte ihn aber aut den Kopf zu: „Du hast ihn erschlagen.“ Zimmermann antwortete verlegen: „Wie werde ich denn so etwas tun.“ Als aber der G. seine Behauptung wiederholte, wurde Z. verlegen und gestand das Verbrechen ein.
O. Monke.
Inschrift