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Kleine Mitteilungen.
zu wünschen, wenn von den unzlihligen Sommergästen, die alljährlich die Dörfer in der Mark aufsuchen, der eine oder andere sich solchen Nachforschungen widmen wollte. Namentlich auch die Neumark dürfte ins Auge zu fassen sein.
Weitere Mitteilungen über Nobiskrug finden sie bei Grimm, Deutsche Mythologie, 1876, II, 672, 837; III, 296; bei Kulm und Schwartz, Norddeutsche Sagen, 1848, 85, 131, 132, 484; bei Simrock, Deutsche Mythologie, 1887, 147, 444; bei H. Andree, braunschweigische Volkskunde, 1896, 65, 66.
Der „Tote Mann“ bei Beutnitz, 12 km von Krossen. 2 km von Beutnitz liegt im Walde ein Reisighaufen, auf welchen Vorübergehende Zweige werfen (Kiefernzweige), hier wurde vor ca. 50 Jahren der Schweinehändler Zilm erschlagen, als er einst früh morgens nach Karge bei Schwiebus gehen wollte, um dort auf dem Markte Schweine einzukaufen.
Als er daheim seine Geldkatze umschnallte und mit Geld füllte, sagte seine Frau zu ihm: Mir ist heut so unheimlich; lass doch den Hund hier, damit ich nicht ganz allein bin.
Der Mörder hatte schon lange die Absicht gehabt, den Zilm zu erschlagen und zu berauben. Heut hatte er sich an das Fenster der Zilmschen Wohnung geschlichen, um zu erspähen, wieviel Geld und was für Geldsorten Zilm mitnehmen würde. Er lief dann voraus und verbarg sich hinter' einem Busch. Ahnungslos kam Zilm seines Weges daher; hätte er seinen Hund heut bei sich gehabt, so würde dieser wahrscheinlich den Bösewicht aufgespürt haben. So aber konnte dieser sein Gewehr unbemerkt anlegen. Der Schuss krachte, und getroffen brach Zilm zusammen. Doch hatte der Mörder nicht richtig getroffen, Zilm lebte noch. Der Mörder sprang nun auf ihn zu und würgte ihn. Zilm schrie: Mensch, Du wirst mich doch nicht erschlagen? Dann brach er ohnmächtig zusammen. Nun beraubte ihn der andere seines Geldes und floh.
Aber Zilm kam trotz der schweren Verletzungen wieder zu sich; er konnte sich noch bis Krossen schleppen und dort den Räuber namhaft machen. Dann starb er infolge des ausgestandenen Schrecks.
So erzählte mir heut am Mordstein bei Herzfelde (Rüdersdorf) ein Verwandter des Zilm, der Hauseigentümer Bordiert aus Herzfelde bei Berlin. Es ist also diesmal sicher verbürgt, dass der Ermordete ein Schweinehändler war. Monke. 8. 6. 02.
Der „alte Hof“ bei Schönwalde (Niederbarnim) liegt in der Nähe der Station Schönwalde (Gr. Schönebecker Bahn). Früher soll die Stelle mit Buchen bestanden gewesen sein. Man erzählt, dass dort zuweilen das Läuten versunkener Glocken gehört worden sei. Ferner wird behauptet, ein unterirdischer Gang habe von hier nach der Mönchsmühle geführt. Vermutlich war der „alte Hof“ eine Ansiedlung der Lehniner Mönche, die ja in dieser Gegend eine ganze Anzahl von Besitzungen hatten (Schöner-