Heft 
(1904) 13
Seite
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Kleine Mitteilungen.

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linde, Basdorl, Klosterfelde, Zehlendorf), und die Sage von dem unter­irdischen Gang scheint die Beziehungen ausdrücken zu wollen, welche zwischen diesem alten Hof und einer anderen Niederlassung der Cistercienser bestand. Berlin 17. 1. 1901. Otto Monke.

Das Annoncen-Taschentuch ist die letzte Pariser Neuheit. Es ist, wie sein genialer Erfinder sagt,niedlich, reizend und äusserst praktisch! Dieses patentamtlich geschützte Taschentuch ist besät mit Annoncen aller Art und in allen Farben. Es soll an allen öffentlichen Orten, in Hotels, Restaurants, Pensionen, Theatern, auf Bahnhöfen u. s. w. gratis verteilt werden. Seine Originalität, seine ungeheure und unentgeltliche Verbreitung, sagt der Erfinder,bieten sichere Garantie für einen noch nicht dagewesenen Erfolg. Es wird überall gut auf genommen werden; man wird es nicht, wie eine banale papierne Reklame, fortwerfen, nachdem man es gelesen; man wird es behalten, man wird den passenden Gebrauch davon machen und schon deshalb genötigt sein, es immer und immer wieder zu lesen. Der Erfinder scheint zu vergessen, dass es nicht zum guten Ton gehört, ins Taschen­tuch hineinzusehen, nachdem man es benutzt hat.Alle, fährt er fort, werden es mit Vergnügen in die Iland nehmen, der Reiche wie der Arme. Man kann hieraus auf den Optimismus des Erfinders schliessen. Ohne ihn kranken zu wollen, müssen wir doch gestehen, dass wir uns die eleganten jungen Herren nicht gut mit einem aus der Brusttasche hervorschauenden Taschentuchziplel denken können, auf welchen das beste Mundwasser oder die allerneueste Suppenwürze angepriesen wäre. Und man stelle sich einmal eine hübsche junge Dame vor, die sich auf einem Balle mit einem Taschen­tuche Luft zufächelte, auf welchem der allein echte Reispuder des Herrn X. oder das unübertroffene Haarfärbemittel des Herrn Z. empfohlen wäre! Was aber die Armen und Besitzlosen betrifft, so werden sie allerdings sehr zu­frieden sein, dass sie endlich einmal zu einem Taschentuche kommen, und sei es selbst ein Taschentuch mit Annoncen und Reklamen, ein Erinnerungs­oder Gedächtnistüchlein. Frankfurter Oderzeitung, Dezember 1902.

Auf der Lepkeschen Auktion am 16. März 1898 kamen zur Versteigerung u. a. vier bedruckte und teilweise kolorierte weisse französiclie Seiden ripsbänder an einer Blechrolle befestigt. XVIIL Jahrh. Nach Art der sogenannten Vivatbänder mit diversen Darstellungen von 68 Standarten- und 104 Fahnenträgern, Fähndrichen etc. diverser Regimenter, welche unter jeder Figur nebst Nummer genannt sind. Das oberste Band zeigt Kavallerie mit einer Kavallerie-Kriegstrophäe nebst Fahnen und Standarten am Kopf sowie dem Königlichen französischen Lilienwappen, darunter die Aufschrift: Etat de la Cavalerie Fran^aise et etrangere. Das zweite Band ebenfalls Kavallerie. Das dritte Band zeigt Infanterie, ebenfalls eine Kriegstrophäe mit dem gleichen Wappen, Kanonen etc. und darunter die Aufschrift:Etat Militaire de France: Infanterie Franjaise et etrangere. Das vierte ebenfalls