Bericht über die 12. (3. Arbeite ) Sitzung des I. Vereinsjahres.
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Vermahlung des erlauchten Paares den Königlichen Hoheiten des Prinzen Friedrich Wilhelm von Preussen und der Prinzes Royal Victoria von Grossbritannien und Irland, bei Gustav Kühn in Neu Ruppin gedruckt, zeigt das Blatt neben den zahlreichen Wappenbildern der in Betracht kommenden Familien eine Anzahl preussischer und englischer Königsschlösser.
Den ersten Vortrag hielt der II. Vorsitzende, Stadtrat E. Friedei über die Wassernuss (Trapa natans L.), eine aussterbende Wasserpflanze der Heimat. Der Vortragende, welcher sich seit mehreren Jahren über das Vorkommen und Zurückweichen dieser „vorgeschichtlich“ zu nennenden Pflanze, deren Vorkommen in den Torfmooren und Pfahlbauten erwiesen ist, desgleichen über ihre Lebensweise, die wirtschaftliche Verwendung der Nüsse als Nahrung und als Zierrat umfassend unterrichtet und zum Zweck dessen seit Anfang dieses Jahres mehrfache erfolgreiche Aufrufe in Zeitungen und Fachzeitschriften veröffentlicht hat, legte ein grosses Material, getrocknete Pflanzen, essbare Nüsse, zu Gehängen verarbeitete schwarze und weisse Wassernüsse und dergleichen vor. Der Vortrag wird als Sonder-Aufsatz in den Veröffentlichungen der „Brandenburgia“ später erscheinen. Herr Friedei empfahl den Anbau der nützlichen und interessanten Pflanze und bemerkte, dass der I. Beisitzer Dr. Carl Bolle bereits Aussetzungsversuche bei seiner Insel Scharfenberg im Tegeler See vorgenommen habe.
Dieser Vortrag rief noch einige weitere Erörterungen hervor, so erläuterte unser Ehrenmitglied, Professor P. Ascherson, an einem ihm gehörigen Kunstwerke aus der Wassernuss dessen Bedeutung als Rosenkranz und sprach sodann noch über die morphologische Stellung der Frucht, die Herkunft des Namens und die Entstehung der schwarzen Farbe. Ferner bemerkte der I. Beisitzer Dr. C. Bolle, dass die Wassernuss in den vierziger Jahren in dem Wernsdorf er See sehr häufig war, dass sie aber durch die Wasserpest in den sechziger Jahren verdrängt worden sei, und dass sie sich jetzt dort wieder auszubreiten scheine, da die Wasserpest verschwinde. Die von ihm im Tegeler See ausgesetzten Exemplare haben sich sehr gut entwickelt.
Hierauf folgt der Vortrag des II. Vorsitzenden, Stadtrats Friedei über das Modell eines „Normal-Mensehen“, welches unser Mitglied Bildhauer Karl Schütz im amtlichen Aufträge mit einem Arbeitsaufwand mehrerer Jahre auf das Mühsamste und Gewissenhafteste angefertigt hat. Dasselbe ist in einem Gypsabguss der „Brandenburgia“ von dem Künstler mit dem Ersuchen geschenkt worden, dasselbe demnächst in der Anthropologischen Abteilung des Märkischen Museums zur Aufstellung zu bringen. Vgl. Monatsblatt I. S. 63.
Über dieses Modell eines anatomischen Muskeltorso berichtet Herr Schütz Folgendes:
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