Kleine Mitteilungen.
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Sie werden sauber ausgeschwäncket,
Die Gäste setzen sich dann hin;
Selbst der Caffe wird eingeschencket Aus Silber, Kupft'er oder Zinn,
Nachdem es Zeit und Umstand giebet Und einem jeden selbst beliebet.
Man blässt, man sehlörfft, man saugt, man rühret,
Man trinckt mit Milch und auch allein;
Wie Jeder bei sieh Lust verspüret,
So schluckt er diesen Nectar ein,
Den Gott den Sterblichen gegeben,
Damit sie hier vergnügter leben. —
Zum Schluss heisst es;
Wer den Caffe zuerst erfunden,
Und unsern Vättern kund gemacht,
Dem sey jetzt unsre Welt verbunden,
Die Nachwelt auch darauf bedacht,
Sein Angedenken zu erneuern,
Und es aus Dankbarkeit zu feyern.
liier kommt auch Ilorricher zu statten,
Der Leipziger Theocritus:
Nur Schade, dass er längst im Schatten Des dunkeln Grabes liegen muss,
Als der mit Griechisch - netter. Zungen Den Thee so angenehm besungen.
Wie würd er den Caffe erst preisen,
Wie würd er erst sein Lob erhöhn:
Was sollten nicht für süsse Weisen Aus dem gelährten Munde gehn,
Wofern er diesen Tranck geschmecket,
In dem so grosse Wollust stecket.
Allein genug: Schweigt müde Saiten,
Der Kiel ist stuinpff, die Hand ist matt,
Auf! Lasst mir nun Caffe bereiten,
Dass Geist und Leib sein Labsal hat,
Aus dieser braunen Hippocrene
Trinck ich das Wohl der Müssen-Söhne.*)
Alle Mittel den Kaffeegenuss einzuschränken oder mindestens die höchstmögliche Steuer von ihm einzutreiben, hinderten die Ausbreitung desselben
*) Nach den Schlussversen möchte der Verfasser in einer Universitätsstadt Leipzig, Jena, Wittenberg etwa zu suchen sein.