Heft 
(1896) 4
Seite
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Bttcherscliau.

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Seite der KndinorUne liegt. Er ist ein Stausee und als solcher nur 13 bis 18 Fuss tief, während der Werbellin-See 6070 Fuss Tiefe besitzt. Der Spiegel des Grimnitzsees hat eine Meereshöhe von 63 m und der des Werbellin eine solche von 43 in, so dass bei einer Entfernung von/s Meile eine Höhen­differenz von 20 in vorhanden ist. Ein derartiger Unterschied zwischen dem Vorlande und der Endmoräne findet sich freilich nur dieses eine Mal. Hier muss das Abselnnelzwasser mit grosser Kraft förmlich wasserfallartig herab- gcstürzt sein. Wie gross die wühlende Kraft des Wassers war, lehren noch andere Höhenunterschiede. Die Sohle des Werbellinsees besitzt ca. 20 m Meereshöhe, und es giebt in seiner Nachbarschaft Erhebungen von 113 und 128 m. Weiter nach Nordwesten waren die Überflutungen des Geschiebe­walles durch die Schmclzwasser breitere, und durch solche wurden die Sand- lläehen des Blattes Gross Schönebeck hervorgerufen.

Die baltische Endmoräne in der Neumark und im südlichen Hi nterpominern von Herrn Konrad Keilhack. Jahrbuch der Königl. prcuss. geologischen Landesanstalt für 1893. Berlin 1895. S. 180.

Durch wiederholte Besuche des neumärkischen Plateaus in den letzten Jahren hat der Herr Vfr. hier auf einer Strecke von 150 km die Endmoräne festgestellt. Und zwar läuft dieselbe von Zclulen a. O. über Mohrin, Nord­hausen bis Carzig von West nach Ost; hier ändert sie ihre Richtung, indem sie ein wenig nach Norden abbiegt, so dass sie etwa eine Westsüdwest Kichtung innehält. Dort, wo sie die Eisenbahn Arnswalde-Woldenberg überschreitet, weicht sie auch von dieser Kichtung ab, um seliarf nördlich bis Nörenberg zu streichen, von wo aus sie unter einem starken Bogen sich wieder west­östlich auf Dramburg hinzieht. Auf dem ganzen Zuge ist die Endmoräne nicht immer zusammenhängend entwickelt; es finden sich Strecken, wo nur vereinzelte Punkte ihre Lage andeuten, doch werden bei einer genauen Kartierung die Zwischenstücke sich schon aufflnden lassen.

Auch hier bildet die Endmoräne die Grenze einer Moränenlandschaft gegen eine Sandebene. Es mag erlaubt sein, da es dem Herrn Vfr. ent­gangen ist, darauf hinzuweisen, dass ich in zwei kleinen Arbeiten*) diesen Teil des neumärkischen Plateaus skizziert habe. Die Untersuchung des Ge­bietes fiel in eine Zeit, als die Endmoränen noch nicht als wichtige Bestand­teile der heimischen Landschaft erkannt waren. Es ist deshalb in den Arbeiten auch nicht auf dieselben bezug genommen. Die Beschreibung, welche ich dort von einigen Punkten der Grenzzone der Moränenlandschaft gegeben habe, stimmt ihrem Verlauf und ihrer geologischen Ausbildung nach mit dm- des Herrn Vfrs. überein. In der ersten meiner Untersuchungen,

*) über Anzahl und Verlauf der Geschieberücken im Kreise Königsberg i. Nm. Zeitschrift für Naturwissenschaften. 61. Bd. S. 3950. Halle 1888.

Die Entwässerung des neumärkischen Plateaus am Ende der diluvialen Ab- Schmelzperiode, ibid. Bd. 04 S. 201. 1891.