Heft 
(1896) 4
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Ttflcherschau.

liehen Verbesserungen springen in die Augen; der Stoff ist so gewachsen, dass die iiu Titel verzeichnete Dreiteilung notwendig geworden, Verände­rungen und Zusätze, die den Bearbeitern selbst nötig erschienen oder auf welche sie hingewiesen wurden, sind reichlich angebracht. Der so vernach­lässigte Osten ist bis ZUUiehau und dem jetzt mittels D-Zug erreichbaren Driesen berücksichtigt, das Kartenmatcrial bereichert. Für eine hoffentlich baldige neue Auflage möchten wir um Berücksichtigung der Knstarcn-Socn und des Sceler Kirchhofs, romantische Punkte von ergreifender Schönheit im Templiner Kreis, bitten. Die wärmsten Empfehlungen mögen dies Wander­buch begleiten. E. Eriedcl.

Dr. Wilhelm Hammer: Ortsnamen der Provinz Brandenburg. II. Teil (Wiss. Beil, zum Jahresbericht der IX. Stdt. Realschule zu Berlin. Ostern 1895. Programm Xr. 125). Unter Bezugnahme auf den 1. Teil dieser mühsamen und sorgfältigen Arbeit und den bezüglichen Vortrag, den Herr Dr. II. in der Brandenburgia gehalten, machen wir darauf aufmerksam, dass hier die Kreise Angermündc, Prenzlau, Templin und Kuppin behandelt werden.

E. Er.

Darstellung der Vorgänge in der »Schlacht von Dennewitz. Nach den Geschichten der betreffenden Regimenter. Mit besonderer Berück­sichtigung der Erinnerungen des damaligen Generalstabschefs Oberst v. Boyen. Mit 2 Schlachtplänen, einer Übersichtskarte und einer Abbildung des Denk­mals auf dem Schlachtfelde. Berlin 1895. Gedruckt bei Julius Sittenfeld. 78 S. 8. Herr Pfarrer Zimmermann, der unermüdliche Begründer des Dennewitz-Denkmals und Dennewitz-Museums hat mit Bienenfieiss alle autentischen Berichte, welche sich auf die Teilnahme unserer Truppen an dem Siegestage vom 6. September 1813 beziehen, gesammelt. Es erhellt daraus, wie hart das Ringen um den Sieg unseren braven, teilweise unge­nügend ausgerüsteten Soldaten wurde und wie die zögernde Haltung Berna- dottes, des Kronprinzen von Schweden, seinen Verbündeten fast verhängniss- voll geworden wäre. Zur Belebung der Darstellung flicht Z. mehrfache persönliche Erinnerungen ein z. B. von seinem Grossvater Daniel Z., der die Schlacht mitmacht«* und später am Grimmnischen Thor Leipzigs unter Friceius den Heldentod fand. Unter den tapferen Füsilieren 1. Komp, focht auch Auguste Krüger, ein Mädchen von 18 Jahren aus Friedland in Mecklenburg. Bei Dennewitz durch einen Granatsplitter verwundet, ward sie Unteroffizier und erhielt das Eiserne Kreuz. Obwohl ihr Geschlecht erkannt wurde, blieb sie beim Regiment und wurde wegen ihrer Ehrbarkeit mit vieler Rücksicht behandelt. Später verehelichte sie sich mit dem Unter­offizier Köhler und lebte als Frau Ober-Steuerkontrollcur in Lychen. So hat einmal ein preussiseher Unteroffizier den andern geheirathet. Bekannt ist, wie man Bülows unsterbliches Verdienst auf Kosten Bernadottes zu mindern bestrebt war. Bülow schrieb diesbezüglich an seine Frau:Die Berliner haben eine Deputation an den (sehwed.) Kronprinzen gesandt, welche ihn gebeten, zu erlauben, dass sie zum Andenken seiner, als des Retters von Berlin, eine, Medaille mit seinem Bildnis dürften prägen lassen. Er hat ge-