Persönliches.
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— aber in anderer tektonischer Ausbildung — das sächsisch-böhmische Qundorsandsteingebirgr, weniger die Urgebirgs- und mctamorphischen Formationen, als Granit, Gneiss, Schiefer u. dgl. E. Fr.
Die Polkakirche. Der Schweizer Dichter Gottfried Keller lebte von 1850—55 in Berlin. Der Aufenthalt hat in seinen Werken, besonders in seinem Koman „Der grüne Heinrich“, wie sich jetzt bei der Herausgabe seines Nachlasses durch Jakob Biichtold (Berlin, Gottfried Kellers Leben. Seine Briefe und Tagebücher Bd. 1 u. 2. 1893/94) gezeigt bat, mannigfache Spuren hinterlassen. Seine Gedichte weisen unter dem Titel „Wanderbilder 1852“ vier Nummern auf, die Berliner Erlebnisse oder Beobachtungen wiedergeben. Darunter befindet sich eine Schilderung eines Weihnachtsmarktes. Ein anderes behandelt in recht spöttischer Weise unsere 1846 von Stüler erbaute Matthäikirche. Das Gedicht führt den Titel: Polkakirche. Ich vermute, dass das der Scherzname ist, den das Gotteshaus damals führte und vielleicht heute noch führt. Weiss jemand von den Lesern dieser Zeitschrift, ob diese Vermutung richtig ist und vermag er den Grund dieser ungewöhnlichen Benennung unzugeben V Das hübsche Gedicht selbst mag hier folgen:
Wie nach dem Rezept geschaffen,
Fein und niedlich ist der Tempel;
Angemess'nen jungen Leuten Ein erbaulich Bauexempel 1
Byzantinisch jede Fuge,
Bogen, Bögelchen und Kehlen,
Nur die phantasiegeborenen Alten Fratzenbilder fehlen.
Durch die byzantin'schen Pförtchen Rauscht es leis in Samt und Seiden;
Drinnen glitzert’s fromm und geistreich Wie zu der Komnenen Zeiten.
Ilofhistoriographen lispeln Mit ergrauten Paladinen;
Nach den Mosaiken blicken Kammerherm mit Betermienen.
Und die Kanzel mit dem glatten Superintendent garnieret —
Ja, den Glaspalast zu London Hatte dieses Werk gezieret.
Br. Pniotrer.
Persönliches.
Unser Mitglied, Herr Rudolf Lepke, Kgl. und Städt. Auktions- Kommissar für Kunstsachen, hat für die am 7. Mai 1895 stattfindende Versteigerung von Kunstsachen und Altertümern seinen 1000. Katalog vei-