Heft 
(1896) 4
Seite
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Kleine Mitteilungen.

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funden. Der Eisenstein wird durch Hakken und Pikken gewonnen, alsdann klein geklopft und ohne Rüstung geschmolzen. Das Gehalt dieses Eisensteins lässt sieh wegen seiner grossen Verschiedenheit nicht genau bestimmen. Ohngefehr giebt der Centner im Durchschnitt 20 Pfund Eisen. v. d. Hagen, Beschr. der Kalkbrüche bey Rüdersdorf, der Stadt Neustadt-Eberswalde pp. Berlin, 1785, S. 135. E. Fr.

Verwünschungen gegen Bücherdiebe. In dem Schulbuch eines Knaben, das sich im Germanischen Museum befindet, 18. Jahrhunderts, sind folgende Droh'verse eingeschrieben:

Hic liber est mein

Ideo nomen meum scripsi drein.

Si vis hunc librum stehlen,

Pendebis an der Kehlen

Tunc veniunt die Raben Et volunt tibi oculos ausgraben.

Tunc clamabis Ach, Ach!

Ubique tibi recte geschach.

Vergleiche dazu die Mitteilungen im Monatsheft September 1892 und Oktober 1893. Schmidt-Neuhaus.

Die Glocken der Kirche zu Grossbeeren. (Aus dem Archiv des Märkischen Museums.) Mitgeteilt durch Dr. O. Pniower. Das Märkische Provinzial-Museum ist in den Besitz der Glocken gelangt, die sich bisher in der Kirche zu Grossbeeren befanden. Ihre Entstehung ist eigenartig und steht mit einer historisch denkwürdigen Episode im Zusammenhang.

Nach einer Mitteilung des Pfarrers Parisius in Grossbeeren wurde die im Jahre 1508 erbaute Kirche am 9. Oktober 1760 durch die Russen und Österreicher samt den Pfarrgebäuden eingeäschert. Die Feinde verhinderten jeden Lösch versuch, sodass alles verbrannte und nicht einmal das Pfarrarchiv gerettet werden konnte. Beim Brande schmolzen die Glocken, aber das ge­schmolzene Glockengut wurde später von der Gemeinde wieder zusammen­gesucht und daraus eine neue Glocke hergestellt, eben die, die jetzt der kirchlichen Abteilung des Museums einverleibt ist. Ausser ihr wurde von dem aufgefundenen Metall noch eine kleinere gegossen, die, heute noch brauchbar, für die neu zu errichtende Leichenhalle bestimmt ist.

Über diese Vorgänge berichten Aufzeichnungen des Pastors Joachim Gottlieb Leonhard Kortum. Aber auch die eine Inschrift auf der Glocke weist auf diesen Ursprung hin. Sie lautet:

Ex Flammis Russorum et Austriacorum iterum restituta Anno 1767.

Die zweite hat den typischen Wortlaut:

In Feyers Gluth bin ich geflossen,

Christian Meyer hat mich gegossen.

Am Obern Rande ganz herumgehend die Worte:

Soli Deo Gloria.

Darüber befindet sich ein schmaler Fries mit Palmetten - Ornamenten, darunter einer auf dem wir zwischen Ranken teils musizierende teils tanzende