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Kleine Mitteilungen.
Putten erblicken. Offenbar soll die Darstellung ausdrücken, dass das Land sich der Segnungen des Friedens erfreut. Den unteren Rand ziert wiederum ein breiter Fries mit palmettenartigem Blattwerk.
Das Gewicht der Glocke beträgt ohne den eisernen Klöppel 570 Pfund. In der Weite misst sie 78 cm, in der Höhe ohne die Ösen 64.
Brandenburgische Gedenkzeichen. In dem Monatsblatte der Branden- burgia, Heft No. 3, vom Juni 1895 linde ich unter „Kleine Mitteilungen“ eine Aufzählung von „Brandenburgischen Gedenktafeln“. Auch in hiesiger Gegend giebt es dergleichen Merkzeichen und dürfte es nicht uninteressant sein, dieselben hier zu erwähnen.
1. Freienwalde am Baasee. Tafel an einer Buche mit der Inschrift: Zur Erinnerung an die Kommission für die Herstellung eines deutschen bürgerlichen Gesetzbuches, welche am 16. 6. 1892 hier weilte.
2. Neuenhagen bei Freienwalde. Gedenkstein in der Nähe der Chaussee nach Zehden (Neumark) mit der Inschrift: Frühstücksplatz Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm IV. am 23. Januar 1841.
3. Neuendorf bei Oderberg. Gedenkstein auf der Feldmarkgrenze zwischen Neuendorf und Lüdersdorf mit der Inschrift Ao. 1602 und den Initialen 4. S. I. V. N. Dieser Stein führt im Volksmunde auch die Bezeichnung: Alter-Altar-Aderstein und ist ein vierkantig behauener Granitblock, gegen 1 m hoch. Über die Bedeutung desselben hat bisher nichts sicheres festgestellt werden können.
4. Oderberg. In der früher Königlichen Lieper Forst, jetzt zur Oberförsterei Freienwalde gehörig, steht rechts am Wege von Oderberg nach Brodowin auf einer kleinen Erhöhung ein nicht bearbeiteter Granitstein mit den Buchstaben E. W. H. Der Sage nach soll an dieser Stelle ein Förster Ewald erschlagen sein, daher der Ort noch heute, auch amtlich, Ewaldshügel genannt wird.
5. In demselben Revier steht eine uralte, aber noch prachtvoll schöne Roth-Buche mit einer wohlerhaltenen Zeichnung und Inschrift in der Rinde. Erstere stellt einen Soldaten in Uniform mit Tschacko und Seitengewehr dar und darunter die Inschrift: So kam der Unteroffizier E. 1816 auf Urlaub.
Heinrich Lange-Oderberg i. M.
6. Am Amtssee zu Kloster Chorin unterhalb der Neuen Kloster
schenke steht ein Stein aufgerichtet. Die Inschrift darauf besagt, dass hier im Sommer 1893 eine junge Berlinerin, Fräulein Siems, beim Baden ertrunken sei. Gesetzt von den trauernden Eltern. E. Friedel.
Ueber Feuer-Aberglauben enthält Augustin Kehrberge’s Abriss der Stadt Königsberg U. M. 3. Aufl. Berlin 1725 folgende seltsame Mitteilungen aus dem 17. und 16. Jahrhundert.
„Sonderlich war es ein höchstschädlicher Brand, der A. 1674 d. 13. Juni Sonnabends vorm Fest Trinitatis Nachmittage im Hause eines Materialisten und Gewürtz-Händlers, dessen erbosste und ruchlose Magd beym Feuer an- machen verursachet, gestalt fast die gantze Bernekowsche Strasse, sonderlich die Seite nach der Mauer bis auf 2 Häuser abgebrandt. Mitten unter den