Heft 
(1902) 11
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Kleine Mitteilungen.

deutschen Zunge sehr mundet, das ist der Klukwennoe Kwass oder rothe Kwass. Dieser wird aus Moosbeeren (Vaccinium Oxycoccos) hergestellt, einer Frucht, die auch bei uns auf moorigen Sümpfen hiiufig wächst, in­dessen bei uns kaum irgendwo nennenswert benutzt wird. In Russland dient diese Moosbeere, Klukwa genannt, in der Küche zu mancherlei Speisen und Getränken. Der aus ihr hergestellte Kwass von Himbeerfarbe ist eben­falls im Geschmack sehr verschieden, ist aber in den besseren Sorten, wie er z. B. in Nishni-Nowgorod fabrikmässig hergestellt wird, ein im Sommer so wohlschmeckendes, erfrischendes und vor allem Durst löschendes Getränk, dass ich ihm kein anderes an die Seite zu setzen wüsste. Wenn es gelänge, ihn bei uns einzubürgern, so hätten wir eine Getränkart, die uns fehlt und es würde zugleich eine bei uns wildwachsende Pflanze nutz­bar gemacht, die gleich der Heidel- und Preisselbeere manchem Armen Erwerb schaffen würde. Dann würde auch wohl die Nachfrage nach der viel grösseren amerikanischen Moosbeere (Vaccinium macrocarpum), die bei uns im Freien aushält und stellenweise, z. B. im Hannoverschen verwildert ist, grösser werden und dadurch könnten wieder weite Strecken, die jetzt wertlos sind, nutzbar gemacht werden. Endlich sei noch zur Berichtigung bemerkt, dass der Pole Wutki, der Russe nur Wodka trinkt.

Jetzt zu Beginn der Ausflüge möchten wir unsere Mitgäeder hiermit wiederholt auf das prächtige BüchleinDer (Irunewald, Schilderungen und Studien von H. Berdrow aufmerksam machen; jedem Verehrer der Mark wird das Buch Freude bereiten.

Der Verlag hat sich erboten, an unsere Mitglieder eine Anzahl Exemplare zum ermiissigten Preise ä 1 Mk. (statt 1.50 Mk.) abzugeben.

Ein ausführlicher Prospekt liegt dem heutigen Hefte bei.

Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Cüstriner Platz 9. Die Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.

Druck von P. Stankiewicz Buchdruckerei, Berlin, Bernburgerstrasse 14.