11, (4. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahres.
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1. für Alexander v. Humboldt am Hause Oranienburgerstrasse 67;
2. für den Maler Antoine Pesne am Hause Oberwallstrasse 8.
Es sind im ganzen bis jetzt 33 solcher Gedenktafeln, seitens der Stadtgemeinde an den entsprechenden Wohnstelien angebracht worden; ausser diesen bestehen noch 33 Gedenktafeln, die vom Könige, von Staatsbehörden, von Vereinen oder von Privatpersonen errichtet sind.
XII. Die Räume.
In den gegenwärtigen provisorischen Lokalitäten, die 1899 dem Museum im Hause der Städtischen Sparkasse, Zimmerstrasse 90, bis zur Fertigstellung des neuen Museumsgebäudes überwiesen wurden, konnte wegen Unzulänglichkeit der Räume nur ein Teil der Sammlungsabteilungen und Gruppen für den öffentlichen Besuch zur Ansicht ausgestellt werden, nämlich: Die vorgeschichtliche Abteilung; die drei mittelalterlichen Gruppen: Kirchenwesen, Rittertum und Hauswirtschaft; ferner die neuzeitlichen Gruppen: Historische Abteilung, Strafrechtswesen, Landes- und Ortsverwaltung, Kirchenwesen, Landwirtschaft, Fischerei, Kunst, Kunstgewerbe, Handel, Verkehr, Technik, Hauswirtschafts- und Tischgerät, Bauerntöpferei, Fayence, Porzellan, Glas etc, Kriegswesen und Gewerkswesen.
Aber auch innerhalb dieser in 8 Zimmern untergebrachten Gruppen konnte nur eine Auswahl aus den sonst verpackt liegenden Beständen zur Ausstellung gelangen, was denjenigen Besuchern zur Zeit zu statten kommt, die nur eine allgemeine Uebersicht des Inhalts des Museums und der merkwürdigsten Gegenstände wünschen, dagegen von denen störend empfunden wird, die sich mit den einzelnen Gruppen eingehend und erschöpfend beschäftigen und denen für jetzt ein grosser Teil des Materials verschlossen ist.
Die übrigen 20 Räume sind teils zu Verwaltungs- und Bibliotheks-, teils zu Lagerzwecken voll verwendet.
Der Museumsneubau ist bereits bis zur Vollendung des Rohbaues vorgeschritten und die innere Fertigstellung steht etwa gegen Ende 1903 zu erwarten.
Die Beratungen über die künftige, dem Umfang der Sammlungen, wie des neuen Gebäudes entsprechende Verwaltungsorganisation haben bereits in der Direktionssitzung vom 23. November 1901 begonnen und werden im Oktober d. Js. fortgeführt werden.
V. 3 Doppelhefte (55 bis 60, Band III) „Deutsche Gaue“, Zeitschrift für Heimatforschung und Heimatkunde. Herausgeber Curat Frank in Kaufbeuren (Allgau) 1902, lege ich wegen ihres gediegenen volkskundlichen Inhalts und der kernigen volkstümlichen Sprache vor und verweise im übrigen auf das, was ich zum Lobe der Zeitschrift und des Vereins „Heimat“ zu Kaufbeuren in der Branden- burgia X, 408—410 bereits ausführlich gesagt habe. Namentlich das „Kurze und volkstümliche ABC der Urgeschichte“, S. 217 bis 225, Heft 55/56 empfehle ich Ihrer Würdigung.