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11. (4. ordentliche) Versammlung des XL. Vereinsjahres.
capturas piscium) in dem Fluss (fluvio) bei der Stadt wie sie es bisher zu Lehnrecht besessen haben und auf zwei Mühlen, eine im Flusse bei der Stadt die andere im Flusse Costernitz. Zeugen. Datum per manum Heinrici no- tarii avie nostre a. d. M CG XLVIII. in crastino sanali Vincentii martyris.
Nach Franck Altes und Neues Mecklenburg IV S. 192 in M. U. B. No. 601.
VJir. Ossa Leibnitii. Von Professor Dr. VV. Krause in Berlin. Aus dem Anhang zu den Abhandlungen der Königl. Preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin vom Jahre 1902. Mit 1. Tafel. Am 4. Juli 1902 wurde durch den Architekten Schaedtler das Grab von Gottfried Wilhelm Freiherrn von Leibniz in der Neustädter Kirche zu Hannover aufgedeckt. Der Grabstein trug die Aufschrift „Ossa Leibnitii f 1716.“ Herr Krause hat lege artis mit grösster Sorgfalt die Gebeinreste untersucht und den Schädel in 5 Stellungen wiedergegeben. Der Schädel ist exquisit czechisch-slavisch, sehr rundlich, kaum von mittlerer Grösse, hyperbrachycephal und chamaecephal, ferner schmalgesichtig. Das Gehirngewicht wird auf nur 1257 Gramm geschätzt, was sehr gering erscheint. Ein feines Gesicht, teils Gelehrter, teils Hofmann, gerade wie der berühmte Polyhistor es thatsächlich im Leben war.
Es ist wohl kaum nötig, auf die vielfachen Verdienste hinzuweiseu, die sich der 1646 zu Leipzig geborne Leibniz um Berlin und Branden- burg-Preussen, insbesondere als Freund der „philosophischen“ Königin — zunächst noch Kurfürstin — Sophie Charlotte und die Societät, spätere Akademie der Wissenschaften erworben.*) Wir betrachten die sterblichen Reste eines der grössten Denker und Gelehrten in elrrfureht- voller Bewunderung.
Ich lasse die Abhandlung zirkulieren, durch deren Publikation in ihren Schriften die Akademie mit Pietät und Dankbarkeit gegen ihren Stifter gehandelt hat.
Villa. Naturspiele mit A rtefakten verwechselt. Herr Lehrer a. D. H. C. in Schöneberg übersendet 133 Feuersteine, die er am Abhange des Schöneberger Eisenbahndammes gesammelt und schreibt dazu: „Fast scheint es mir, ich wäre in den Besitz des Waffenlagers eines Germanen gelangt, eine so grosse .Ähnlichkeit zeigen manche Stücke, doch findet man bei anderen Stücken wieder, dass sie einer späteren Zeit angehören, weil sie feiner bearbeitet sind. Andere sehr roh bearbeitete Waffen, lassen auf eine frühzeitige Periode der Steinzeit schliessen und die bestossenen Kanten, sowie die mit Blut gefärbten Kalkstreifen beweisen, dass sie zum ernsten Kampfe gedient haben.“ — Herr Pfarrer R. in Gimritz, dessen phantastische Steinbildungen, von
*) Vgl. in meinem Buch. Die Deutsche Kaiserstadt Berlin. Berlin und Leipzig 1882. den Artikel: „Die philosophische Königin und ihr Zirkel in Charlottenburg“ S. 129 — 133.