11. (4. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahres.
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ihm für Idole gehalten, wir in der Septembersitzung betrachteten und als blosse lusns natnrae erklärten, hat einen ebenbürtigen, nicht minder phantasiereichen Nachfolger gefunden. Wem der Herr Lehrer C. nicht seit über 20 Jahren dem Märkischen Museum als ein ernsthafter Mann bekannt wäre, müsste icli glauben, dass ein Spässchen vorläge; bedauerlicher Weise handelt es sich aber um blutigen Ernst. Sie überzeugen sicli leicht m. II., dass es sich um blosse diluviale Geschiebe von Feuerstein handelt, wie man sie in jeder hiesigen grösseren Kiesgrube auflesen kann. Besonders befremden muss es, wenn ein Lehrer glaubt, dass an in der Erde seit ungezählten Jahrhunderten steckenden Steinen sich Blutspuren zu erhalten vermögen. Schade auch hier um die aufgewendete Zeit und Mühe.
D. Kulturgeschichtliches.
IX. Von dem neuen Organ: „Der Roland. Zeitschrift für Brandenburgisch - Preussische und Niederdeutsche Heimatkunde — den ich in der letzten Sitzung signalisiert — sind die ersten 4 Nummern, die ich herumgebe, erschienen. Der Herausgeber, u. M. Herr Curt Kühns, hat sich redlich bemüht, sie ansprechend und lehrreich zugleich auszugestalten. Möge das gemeinnützige Unternehmen auch bei unseren Mitgliedern Anerkennung und tatkräftige Unterstützung finden.
X. Unser Mitglied Herr Paul Bestgen überreicht das elegant ausgestattete Schriftchen: Rundgang durch den Kaiser - Keller (Berlin W., Friedrichstrasse 178). Mit Text von Ludwig Pietsch und vielen schönen Heliogravüren. Da dies neue elegante Lokal manche historische Erinnerungen auffrischt und kulturelle Anklänge bietet an längst vergangene Zeiten, so wird hoffentlich in nicht zu langer Zeit auch die Brandenburgia einmal Gelegenheit finden, darin eine Sitzung, richtiger wohl: eine Nachsitzung abznhalten.
XI. U. M. Herr Oskar Micha überreicht „Berlin wie es weint und laclxt. Heiteres und Ernstes aus dem Berliner Volksleben.“ Von F. Truloff (C. F. Liebetreu), z. Z. in Amerika. Berlin (19CL) bei Eckstein. Band 1 betitelt sich „Berliner Humor vor Jahrzehnten. 8 Geschichten.“ Der Band 2: „Aus den Kinderjahren der Weltstadt. 8 Geschichten.“ Harmlose Plaudereien, die an Glasbrenner, Ka- lisch, Kossak und ähnliche Vorgänge erinnern, sich leicht lesen, ohne gerade so prickelnd und satirisch wie die genannten Veteranen berlinischen Humors zu sein. — Ich bitte Einsicht zu nehmen.
XII. Ich gebe ein neues, glänzend ausgestattetes Prachtwerk herum: „Die Arbeiterheilstätten der Landes-Versicherungsanstalt Berlin bei Beelitz.“ Herausgegeben vom Vorstande der Landes-Ver-