1L (J. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahres.
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wall, dem gastlichen Heim unseres verehrten Mitgliedes Postrat a. D. Steinhardt und eine Ansichtspostkarte darstellend einer Germanengrnppe von 5 Kriegern, lagernd auf einen grossen Geschiebeblock der Umgegend, an welchen in Runenschrift die Worte stellen „Heil Brandenburgia“ Das Gruppenbild ist für (30 Pf., die Ansichtskarte für 5 Pf. bei Herrn Dr. Reichhelm käuflich.
-\XIIP U. M. Herr Wilhelm Pütz überreicht 1) 2 Bilder von Moh rin in der Neumark, Photographien und ein künstlerisch schön von ihm ausgeführtes Aquarell des altertümlichen Seethors daselbst. 2) Diluvial-Knochenfunde. In der Ilardenbergstrasse zu Charlottenburg fand man, nach der „Tägl. Rundschau vom 29. Juli 1902“ bei Ausschachtungen für die Untergrundbahn den Schädel eines Auerochsen, welcher der geologischen Landesanstalt wie schon zuvor ein Stosszahn vom Mammut, übergeben wurde. Das Diluvium liegt in jener Gegend nahe unter der Strassenoberfläche.
Hierauf bezieht sich die Ihnen vorliegende Photographie eines Schädelbruchstücks von Bos priscus, dem Verwandten unseres Wisent, der nur noch in der Bialowiczer Pusta in Litthauen und im Kaukasus wildlebend vorkommt und von dem ein Trupp sich in unserm Zoologischen Garten befindet. Beim Bau der Untergrundbahn auf sekundärer (alluvialer) Lagerstätte gefunden, ferner der ca. 30 cm. lange, Dornfortsatz eines Rückenwirbels vom Mammut an gleicher Stelle gefunden Beide Stücke im Museum der Kgl. Geologischen Landesanstalt Herr W. Pütz überreicht ferner eine schöne Photographie des Gerippes vom Mammut, welches 1803 am Lena-Fluss in Sibirien entdeckt wurde und zu St. Petersburg im Museum für Naturkunde aufgestellt ist.
Eudlich 3. eine Photographie von dem Torell-Denkstein in Rüdersdorf, auf dem die Inschrift steht: „Torell. Sclnved. Geolog.“ zu Ehren des grossen Forschers, dem wir die Feststellung der Glazialzeiten für Norddeutschland, speziell für das Riidersdorfer Muschelkalkgebirge verdanken. Ich will noch hinzufügen, dass auf meine Anregung der Magistrat beschlossen hat, für die Fortsetzung der hiesigen Riidersdorfer Strasse den Namen „Torell-Strasse“ vorzuschlagen, und dass dieser Name durch königlichen Erlass genehmigt worden ist.
XXII. Herr Kustos Buchholz: Vor anderthalb Jahren zeigte ich hier eine Reihe von Berliner Ansichten vor, die im Nachlass eines in den 1860er Jahren verstorbenen Photographen gefunden und vom Mark. Museum erworben waren. Es waren meistens Aufnahmen aus den letzten 1850 er Jahren, die auch alle, bis auf ein Blatt, festgestellt werden konnten. Dies Blatt stellte ein Haus von 3 Stockwerken mit einem Vorgarten dar, der durch eine niedrige mit Bogen verzierte Mauer abgegrenzt war und vor dem einige Wagen (eine Droschke und ein langer Lastwagen) standen. Rechts vom Hause war Gebüsch, aus dem