Kleine Mitteilungen.
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grossen Stern auf einer Stange trug. Die Jungen stellten sich nun auf und sagten teils gemeinsam, teils abwechselnd ein Gedicht her, welches von Herodes- und dem Kindlein Jesus handelt. In diesem Aufzuge ziehen die Jungen am dritten Weihnachtsfeiertage durch den Ort.
Nachdem die Vorstellung beendet war, wurde der Rundgang um die Insel angetreten Die Insel wird im Westen und Osten von dem Stössen- bezw. dem Pichels-See, im Süden von der Havel und im Norden von einem schmalen Verbindungskanal zwischen den beiden Seen begrenzt. Sie ist zum grössten Teil dicht mit Holz bestanden, mit hohen Kiefern und Unterholz aus Eichen, Rüstern und Hollunder.
Die Sonne warf ihr Licht durch das Laub und auf die roten Stämme der Kiefern und erzeugte bei der feuchten Luft ganz besonders schöne Lichtwirkungen. Vom westlichen Ufer der Insel hat man einen prachtvollen Blick auf das Steilufer des Grunewaldes mit seinem buschigen Laubholz und den krausen Kronen der Kiefern. Am reizendsten aber ist der Blick von der hohen Südspitze der Insel auf die Wasserfläche der Havel, auf Schildhorn und auf Gatow. Die Jaczo-Säule erkennt man deutlich vor dem dunklen Laub und die Dächer und Giebel von Gatow sowie die Mühle hinter dem Dorfe tauchen ans dem Grün des Ufers empor, während dunkle Wälder den Hintergrund bilden. Zu den Füssen aber liegt der glatte Spiegel der Havel, auf welchem langsam ein Schleppdampfer seine Schiffe dahinzieht.
ln das Restaurant zurückgekehrt, nahmen wir hier das Abendbrot ein. Während der Tafel erhob sich Herr Neupert und sprach der Brandenburgs den Dank aus für den Besuch der Spaudauer Umgegend und, indem er wünschte, dass dieser Besuch eine dauernde Erinnerung für jeden Teilnehmer bleiben möchte, endete er mit einem Toast auf Herrn Geheimrat Friedei. Herr Geheimrat Friedei dankte darauf Herrn Neupert für das Amingement und die Führung und forderte die Tafelrunde auf, der Brandenburgs drei Hurras zu bringen.
Um 9 Uhr wurde die Rückfahrt mit dem Dampfer angetreten, der uns in Spandau an der Landungsstclle absetzte, so dass wir noch gerade mit dem Zuge 10 Uhr 2 Minuten nach Berlin zurückfahren konnten.
Kleine Mitteilungen.
Zur Kunde von den Volksheilmitteln. .^Aus dem Notizbuch meines (trossvaters Johann Joachim Monke 1814.)
1. Mittel für den Tollenkundes-Biss, schreibe den C>.— 7. Vers aus dem 36. Psalm. Backe selbiges in einer Teigkugel, gieb den Unglücklichen zu fressen. Einem Menschen schreibt man es in Butterbrot.“