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Kleine Mitteilungen.
später als Gefängnis benutzt. Hier fand ich einen Eisen-Ring, der vielleicht in der Wand befestigt war und dazu diente, die Gefangenen anzuketten. Ein eigenartiges Eisengerät lag aussen an der Mauer. Beide Eisengeräte wurden dem M. M. überwiesen.
Im Garten am Hause wurde eine Münze gefunden, die wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert stammt. Der Besitzer, Herr Wieland, stiftet sie dem M. M.
Im Garten fand ich ferner einen kleinen Scherben eines mittelalterlichen Gefässes.
Ein Teil der alten Burgmauer ist noch erkennbar, ebenso die Umwallung, besonders an der Nordseite. Hier gedeiht das Obst sehr gut; vielleicht liegt das daran, dass der Boden durch die Gesteintrümmer der alten Mauer kalkhaltig geworden ist. Massenhaft kommt hier die Helix pom. vor. Die Scheune gegenüber dem Herrenhause ist unterkellert. Von hier, wo die alte Burg gestanden haben soll, ging der Sage nach ein geheimer Gang nach Zehdenick. Ich habe den Anfangspunkt nicht ermitteln können.
Auffallend stark ist das Backstein-Mauerwerk der Keller und das Gebälk der Scheune.
Auf dem Hofe liegt ein nicht ganz regelmässiger l‘/ 4 m hoher Sandstein block, offenbar der Rest eines alten Grab-Denkmals, mit Inschriften: (in lat. Majuskeln)
1. Seite:
Johann Gottlob Reiche
Konigl. O Amtmann zu Liebenwalde wurde geb. den 4* April 1742 zu Neubrück bei Frankfurt würkte als edler Menschenfreund und
starb den 29* May 1798
2. Seite:
Zu fruch
.mir der Todt diesen
.rdigen Gatten
Charl: gebor: vw. Reichen.
Die Wetterfahne auf der Scheune trägt als Inschrift die Jahreszahlen 1509/1871. O. Monke.
Die Herren Autoren werden gebeten, auf ihren Manuskripten vermerken zu wollen, wieviel Exemplare der betreffenden Nummer sie zu erhalten wünschen.
Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Cüstriner Platz. — Die Einsender
haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.
Druck von P. Stankiewicz' Buchdruckerei, Berlin, Bernburgerstrasse 14.