Kleine Mitteilungen.
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Fund aus der „Gelben Presse“ in Frankfurt und ist durch 4 Tafeln illustriert. Zum Schluss ist ein Gesamt-Inhalts-Verzeichnis der Bände XI—XX des „Helios“ beigefügt. Dr. Gustav Albrecht.
Zigeunergrab.*) Auf dem Kirchhofe zu Vetschau befindet sich ein Grab (siehe Zeichnung), von dem die Leute erzählen, dass dort ein Zigeunerkönig begraben läge. Die Gruft ist vollständig ausgemauert, durch eine eiserne Flügeltür am Fussende gelangte man in dieselbe. Im Deckel des Sarges befindet sich über dem Gesicht eine Glasscheibe, anf dem Sarge steht ein Pferd aus Gips mit einer schwarzen Decke behängen. Die Gruft, in welcher einige Stufen hinunterführten, ist vor etwa drei Jahren vermauert
worden, weil durch Kinder Steine und Unrat in sie hineingeworfen wurden. Früher sind häufig Zigeuner dort hingekommen, haben die Gruft geöffnet, am Sarge ihre Gebete gesprochen und Geschenke für den Verstorbenen niedergelegt. Das Kirchenbuch der Landgemeinde Vetschau giebt über den Toten folgende Auskunft:
No. 27. Johann Wilhelm Pohl, Mechanikus aus Juliusburg im Kreise Oels starb in Weissagk, Alter 54 Jahr, 11 Monat 10 Tage. Hinterlässt Witwe und elf Kinder; gestorben am 7. Mai 1861, beerdigt 10. Mai 1861. Krankheit: Unterleibsschwindsucht; beerdigt auf dem Städtischen Friedhofe zu Vetschau. Scharnweber.
*) Vergl. VII. Jahrgang, No. 9 S. 347.
