Kleine Mitteilungen.
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Rolle, deshalb wird der Kronenspföss sorgfältig überwacht. Es wird
darauf gehalten, dass die Bäume nicht zu eng stehen, und es ist daher
nötig, dass von Zeit zu Zeit die unterdrückten Bäume herausgenommen
werden. In einer Bodensenkung mit Wasser hat Herr Prof. Eckstein
mehrere Karpfenteiche eingerichtet, in denen sich schon recht schöne
Exemplare befinden. Am unteren Ende des Grundes sind noch einige
Teiche angelegt worden, zur Aufzucht-von Planktontierchen. Sie sind
die beste Fischnahrung. Es sind kleine Krebschen, die man noch gerade
mit blossem Auge erkennen kann. Unweit dieses Plätzchens befindet
sich in einer tiefen Schlucht der Forellenbrutbach. Im Grunde der ' 1 Schlucht fliesst ein spärliches Wässerchen hinab, das von Zeit zu Zeit
aufgestaut ist. Eine solche Anlage ist für das Gedeihen der jungen
Fische nötig.
Auf der Höhe neben diesem Bache war der Rendez-vous-Platz hergerichtet. An einem lustigen Feuer kochte schon das Kaffeewasser als wir eintrafen. Neben Kaffee und Kuchen gab es auch Bier nebst Butterbroten und Würstchen.
Der Rückweg zur Stadt führte uns zunächst an dem Fischbruthause vorbei und durch Spechthausen hindurch, auf den Waldweg. Auf diesem entlang gelangten wir zu den beiden Wasserfällen und dann weiter zum Zainhammer und zum Bahnhof. Mit dem Zuge um 8 Uhr 6 Min. fuhren wir nach Berlin zurück. Die Rückfahrt war bei dem stark besetzten Zuge mit mancherlei Unbequemlichkeiten verbunden.
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Kleine Mitteilungen.
Aus dem Berliner Volksmund.
a) „Beiuootschen“ soll angeblich eine volkstümliche Bezeichnung für das Bemalen und Beschmieren der Mauern und Wände mit Kreide sein. Die Berliner Jugend hat bekanntlich den unwiderstehlichen Trieb, alle glatten Flächen an der Aussenseite der Häuser, an Mauern und Zäunen mit Kreidezeichnungen nnd Inschriften zu dekorieren. Sehr verbreitet ist z. B. die Bemerkung: „Wer seinen Namen finden will, der folge diesem Strich.“ An das Wort Strich schliesst sich dann ein unmässig langer Kreidestrich, soweit ausgezogen, als. die Mauer reicht. Am Ende des Striches steht dann das Wort „Schafskopp“, „Affe“ oder „Dummkopp“. Meine Schülerinnen kennen den Ausdruck bemootschen indessen nicht, mir selbst ist er unbekannt; ja selbst die Schüler der 225. Gemeindeschule am Nettelbeckplatz versagten in diesem Falle, und das ist ein ziemlich sicherer Beweis, dass der Ausdruck kein eigentlich berlinischer ist. Er kommt wohl nur ganz vereinzelt vor.
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