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Kleine Mitteilungen.
Se. Hoheit der Herzog von Anhalt huldreichst geschenkt hat. In der Mitte des Abhanges befindet sich das Häuschen des wachthabenden Militär-Invaliden, welcher auch die Sammlung von Erinnerungsgegenständen aus der Schlacht unter Aufsicht hat, welche durch den Pfarrer Zimmermann geschehen ist. — Darauf gelangen wir nach Niedergörsdorf, und wer sich nicht schon im Gasthaus „Graf Bülow von Dennewitz“ zu Dennewitz erquickt hat, findet hierzu in den beiden Restaurationen des Dorfes Gelegenheit. — Mit neuem Mute wandern wir nach Wölmsdorf, wo wir ein zweites Grabdenkmal antreffen: In der Mitte einer kleinen gärtnerischen Anlage steht ein Aufbau aus Klinkern, welcher die Inschrift trägt: „Fremdling, magst es daheim den Deinen vermelden: Hart am Wege bei Wölmsdorf erblickt’ ich das Grabmal siegreicher Helden.“ Die Gemeinde Wölmsdorf hat den fruchtbaren Ort in der Nähe der Massengräber bereitwilligst hergegeben. Wir sind dem Bahnhof Niedergörsdorf nahe gekommen, welcher zur Rückreise sich vorzüglich eignen würde, zumal man im Gasthause „Zum Schlachtfeld von Dennewitz“ bis zum Abgang der reichlichen Eisenbahnzüge gute Aufnahme findet. Doch noch bleiben uns einige Denksteine. Nicht weit vom Bahnhof, auf der Höhe am Wege nach Göhlsdorf ist vor kurzer Zeit ein ansprechender Stein für die Batterie „Spreuth“ (Pos. Art.-Reg. Nr. 20) mit */ 3 Batt. Baumgarten (Feld- Art.-Reg. 75) hergestellt worden mit der Inschrift: „Eurer Taten Verdienst
meldet der rührende Stein.“ — Jenseits des Berges liegt Göhlsdorf, wo der Kampf so hart getobt hat. Auf dem Kirchhofe befindet sich ein grosses eisernes Grabdenkmal für den hier gefallenen Rittmeister von Albenthal. Das Denkmal bedürfte einer Aufbesserung. Die Gemeinde hat am Anfang des Dorfes einen geeigneteren Platz für einen Gedenkstein hergegeben. Derselbe hat schon eine Anpflanzung erfahren, aber die Mittel, einen etwas besseren Aufbau herzustellen, haben noch bisher gemangelt. —
Wer ein Herz für die Freiheitskriege hat, wird sich freuen, auch einmal die Stätte besucht zu haben, wo einst unsere Väter mit Mut und Entschlossenheit einen heilsamen Sieg errangen.
(Abgedruckt in Nr. 120 von 1903 des Jüterbog-Luckenwalder Kreisblatts.)
Wir weisen auch bei diesem Anlass gern noch einmal auf die grossen Verdienste hin, die sich unser hochverehrtes Mitglied um die Kennzeichnung der denkwürdigen Wahlstätten und um das Zustandekommen des Schlachtmuseums bei Niedergörsdorf erworben hat.
Die Herren Autoren werden gebeten, anf ihren Manuskripten vermerken zu wollen, wieviel Exemplare der betreifenden Nummer sie zu erhalten wünschen.
Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Cüstriner Platz 9. — Die Einsender
haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.
Druck von P. Stankiewicz' Buchdruckerei, Berlin, Bernburgerstrasse 14.