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Kleine Mitteilungen.
am „Grünen Wege“ zwischen dem Waldkater bei Bernau und Ladeburg. Auffallend bleibt indessen der Umstand, dass sie so nahe bei einander liegen, ferner aber ihre fast regelmässige Gestalt, die muldenförmige Vertiefung am Grunde der grössten, die sich an sie knüpfende Volkssage und ihre Benennung Jungfern-, Gräber Vorgeschichtliche Spuren, Scherben, Brand-
reste, Knochen pp. habe ich nicht bemerkt. Otto Monke 7. 10. 03.
Das Lieienkrütz bei Eberswalde. 1. Von den bereits früher einmal mitgeteilten Sagen über das Liesenkrütz ist diejenige die verbreitetste, welche meldet, dass dort ein Schäfer seine Liebste aus Eifersucht ermordet habe. Diese Sage wurde mir an verschiedenen Stellen erzählt. 2. Ein Arbeiter in Schönholz war der Ansicht, das Liesenkrütz sei eine Stelle, wo die „ollen Römer“ gehauset hätten, in der Nähe lägen auch die „Deubelsberge“ (wahrscheinlich meint er die Jungferngräber zwischen der Försterei Schünholz und dem Liesenkrütz. 3. Mehrfach wurde mir erzählt, früher hätte am „Liesenkrütz“ — man versteht jetzt eine kleine, auf 3 Seiten vom Nonnen- ffiess Begrenzte Halbinsel darunter — ein Holzkreuz gestanden, das auch in „der Chronik von Eberswalde“ erwähnt wurde. Ich habe aber bisher noch niemand ermitteln können, der es mit eigenen Augen gesehen hätte.
Otto Monke 7. 10. 03.
Im Krämer. Kreis Ost-IIavelland. In den Unter- und Ober-Krämer wird das Forstrevier geteilt, welches zwischen Bärenklau, Vehlefanz und Cremmen liegt und von mir mit der Pflegschaft des Märkischen Museums am IG. August 1903 besucht wurde. Der Förster Wagner führte uns zu überaus starken, 150jährigen und noch älteren, kerngesunden Kiefern (Pinus silvestris), von denen manche bis zu 10 Festmeter Holz enthalten.
Der Orkan vom Sonntag, den 19. April, der mit seinem Schneeunwetter überall in Nord- und Ostdeutschland bis an die Ostseeküsten heran arge Verheerungen angerichtet hatte, wütete auch im Krämer-Walde; wir fanden eine gewaltige Kiefer hingestreckt, welche auf 7 Festmeter Kernholz geschätzt wurde. Der Krämer enthält vorwiegend Kiefern, eingesprengt Eichen. Rot- und Weissbuchen sind nur ganz vereinzelt. Der Boden ist mager, sandig, steinig, auch trocken, daher für Rotbuchen weniger geeignet.
Nachtrag zur Pepita-Legende (Vgl. Brandenburgia XII. 393). Zu den Nachforschungen nach der schönen Tänzerin Pepita de Oliva, welche seinerzeit in Berlin grosse Triumphe gefeiert hat und eine Zeit lang auf Gut llakenfelde bei Spandau gewohnt hat, macht uns der bekannte Genealoge Dr. Kekulö v. Stradonitz auf die anscheinend authentischen, jetzt sehr seltenen „Memoiren der Sennora Pepita, Bekenntnisse aus dem Leben einer Tänzerin“ aufmerksam, die in drei Bänden in Berlin in den sechziger Jahren erschienen sind. Möglicherweise Hesse sich aus diesem Werke ein Anhalt für das finden, was von den Angehörigen der 1868 gestorbenen Dame gesucht wird. Die Herrschaften haben, wie es scheint, auch ältere Berliner, die etwa etwas wissen konnten, aufgesucht. Wenigstens erzählt Ludwig Pietsch in der „Schles. Ztg.“, dass eine schöne, hochgew r achsene Dame mit herrlichen braunen