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Kleine Mitteilungen.
Vor 65 Jahren also hat Her Glltser der Ältere das Anwesen „vonder Herrschaft“ gekauft; schon damals war der Boden des Kessels Wiese und deren Rand leichter Band. Vor 1776 aber lag die Sache anders; da reihten sich dort mehrere Fischteiche aneinander und wurden durch das Fliess mit frischem Wasser versorgt. Dicht am Hause lag ein grosser Karpfenteich, ein „ Fisch- behälter“, von dem das Anwesen, ursprünglich eine einfache Behausung des Wärters und Wächters den Namen „IJälter“ erhielt, woraus später das Wort Heller entstanden ist, wie Herr Gläser annimmt. An alten Wegweisern in der Nähe im Walde soll sogar der Name Ilälter gestanden haben. Die adligen Herren der Umgegend besassen hier jeder einen Teich; daneben erfreute sich „der Köster von Prenden“ einer Art Fiscligerechtigkeit auf dem Heller. Um 1776 legte man den Abzugsgraben an, und die Teiche verwandelten sich in Sumpfe, in denen die Frösche quakten, und später in Wiesen, über welchen die Mücken summten, und noch summen: „De Köster
kann ken’ Fisch mihr eten.“ Überall hat jetzt das Wasser nachgelassen, sagt Vater Gläser. Das ist richtig: der nahe Liepnitzsee hat auch einen geringeren Wasserstand als früher und auch schon dem Müller von Prenden fehlt zuweilen Wasser für seine Mühle. 0. Monke.
Rätsel. Einem handschriftlichen Rätselheft von 1818, das sich in der Philippischen Familie in Potsdam erhalten, entnehmen wir folgende 6 Proben. ,
1) Wie mag es wohl kommen, dass die Damen so viele Schuhe brauchen?
Weil sie deren so viele zu Pantoffeln machen.
2) Welches ist das unvernünftigste Thier?
Der Enthusiast.
3) Wie kann man einen Dummen klug machen?
Wenn man ihm einen Stein an den Kopf wirft, so dass er einen offenen Kopf davon bekommt. f
4) Wo ist der Bescheidenheit Vaterland?
Im BUhnenkünstlerleben.
5) Welches sind die schnellsten Kunden?
Die Sekunden.
6) Welche Rosen fiudet man meistens auf dem Wasser?
Die Matrosen.
Unter diesen sehr harmlosen Fragen bleibt Nr. 2 wohl die dunkelste
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