Heft 
(1908) 17
Seite
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Nachtrag.

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Rotbart usw. v. Düringsfeld und v. Rheinsberg, D. Sprichwörter der germ. u. vom. Sprachen, II, 146148. Schönwerth III, 246; III 355. Uhland, Volksl. No. 266 B. 10. Kehrein II, 29. Woefle, S. 76. Curtre, Volksüberl. S. 537. Berg, Aus dem Osten der österr. Monarchie (Dresden 1860) S. 118. Rothaarige hält man in der Walachei für Vampyre. Grimm, Rotes Haar, No. 88. R. Hunt, Pop. Romances of the West of England, II. 209.Out! out! out! Away! away! to the Red Sea to the Red Sea to the Red Sea! ruft ein Geisterbeschwörer den Geistern zu. Th. Zielinski, Die Mädchenkomödie in Athen. S. 49. 0. Crusius, Märchen­reminiszenzen, S. 36f. Pröhle, Harzsagen S. 89, 148, 211. Arthur KöhJer(-Dresden) schrieb [an Hrn. Prof. Bolte]: daß Isolde rotsammetne Kleider bringen ließ; (v. 1621) ir vorging daz große un- gemach unde vorgas dere mühelichen clage unde hys im dare tragin nnwe cleider sammyt rot. Panzer 2, 175 (Rot. Ritter). v. Aretin, Älteste Sage über d. Geb. u. Jugend Karl d. Gr.Nach der Weihen­stephaner Chronik war König Pipins Hofmeister, der seine eigene Tochter an Stelle der zur Gemahlin Pipins bestimmten Königstochter Bertha von Kerlingen unterschiebt, ein mächtigerroter Ritter. (Über denroten Ritter großes Material.) K. Simrock, Bertha die Spinnerin. Erdely, Die drei Königssöhne. (Der rote Ritter.) Müllenhoff, No. XXI, S. 453f. Campbell, I, 97.A red-headed lad giebt sich für den Befreier der Prinzessin aus. S. Schleicher, 100, rotgekleid. Ritter, (cf. Hertz.)

U. M. Herr Dr. med. Richard Cohn bemerkte zu dem beifällig aufgenommenen Vortrag folgendes. Vom naturwissenschaftlichen Stand­punkte aus wird sich die Präge aufwerfen lassen, ob nicht die Bedeutung, welche die rote Farbe nach den interessanten und eingehenden Aus­führungen des Frl. L. in symbolischer Beziehung hat, sich aus der rein optischen Beschaffenheit des Rot erklären lasse. Nach der Wellen­theorie ist Rot derjenige Bestandteil des zusammengesetzten Lichtes, welcher sich durch die größten Wellenlängen auszeichnet. Diese langen und kräftigen Wellen müssen, wenn sie das Auge treffen, demselben eine stärkere Empfindung machen als die übrigen Farben es vermögen. Daher zwingt uns das Rot seinen Farbencharakter stärker auf als die Wellen der übrigen Farben; aus einer Kollektion z. B. von farbigen Bändern oder Blumen wirken die roten als die stärksten Eindrücke. Rot ist immer vorherrschend und läßt sich aus seiner hervorragenden Stellung im Farbenspektrum nicht so leicht verdrängen, besonders da es bei jeder Beleuchtung leicht sein Feuer beibehält. Dazu kommt, daß Rot in der Natur nicht so häufig, und schönes, sattes Rot sogar selten ist. Diese relative Seltenheit hat ihren Einfluß auf unsere Farben­empfindlichkeit nicht verfehlt, denn auch aus diesem Grunde irritiert