Heft 
(1926) 3/4
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Zinsenschuld anzuhalten, oder aber durchschleunige, würckliche execution" gegen die Stadt etwas an Wert für das Kloster zu sichern. Daher verfügten auch die Räte des Kurfürsten am 26. Juni 1668, die Stadt möge auf diese Weise die Bittstellerinnen befriedigen.

Endlich schien etwas zu geschehen. Am 7. Februar 1650 machte der Rat der Stadt Vorschläge wegen der Ziegellieferung. Der Brief war an den Klosterhauptmann gerichtet.

Dem HochEdelgebohrnen, Gestrengen vndt Mannvesten Hanß Erdtmann von Bertkowen, deß Adelich Jungfrewlichen Klosters H. Grabe Wohl verordneten Hauptmann, Vnserm Jnsonders Großgonstigen'^) Lieben vnd Wertsten Freunde."

Der Rat erbot sich zur Lieferung von 10060 Ziegeln,damit der H- Haubtman sPnren möge, daß man auß nachbarlicher freundschafft so viel möglich dem Adel I. Kloster gern an die Handt zu gehen bemühen wolle." Von diesen Ziegeln sollten 4000 als Abschlag auf die Forderung des Klosters geliefert werden, die anderen gegen bare Bezahlung. Der Preis für das Hundert war vom Rat festgesetzt auf 15 Groschen und 1 Groschen Zählgeld für den Ziegelmeister. Ob allerdings etwas geschehen ist, läßt sich nicht feststellen.

Als nun gar noch ein großer Brand in der Stadt ausbrach^"), war man in Heiligen­grabe in starker Sorge, man würde nunmehr garnichts erhalten. Man sann auf Auswege, wie es möglich sein könnte, dem Kloster zu helfen und doch der Stadt nicht zu be­schwerlich zu fallen.

Ob nun woll, leider, Sie newlich der große Brandschaden betroffen^), vndt Wir gerne deswegen mitt Ihnen in ruehe stehen wollten;

So ist doch vnsers Klosters noht vndt DürfftigKeit anitzo sehr groß, vndt Können Wir Vnß vor vnsern Lrectitoren^'st rmdt alten bedienter?'"), die bey dem Kriegs­wesen nicht contentiret-o-) worden, fast nicht mehr retten; Die PritzwalKer haben auch gar Zu vielt Zinsen aufwachsen laßen vnd ist Ihnen in der lenge^) damitt gar nicht gedienet noch geholffen, sondern weill Sie noch etliche stücke vndt insonderheit ein gutt theil von ihrer Weyde^), die Sie überflüssig haben, ein Zeittlang gar woll entbähren Können, besser gerathen, das Sie sich solcher­gestalt etlicher maaßer?"") von den Schulden liberiren^")."

Daher bat man also den Kurfürsten, er möge doch dem Landreiter zu Perleberg den Befehl geben,das Er Vnß an der Weyde disseits der Stad?'"), als welche Sie ietzo bey so weinigen Einwohnern gar voll Zu entrahten haben, auff abschlagk der Zinsen förderlichst immittiren^) soll."

Die kurfürstlichen Räte waren nun nicht gewillt, dem Kloster willfährig zu sein; denn aus der Rückseite des Briefes ist vermerkt:Zupplicunten Werden sich in etwas ge­dulden müssen, Vnd Wir der abgebrandten stadt eine Zeitlang in ruhe stehen müssen." Sicherlich hat die Stadt ein Freijahr gegen seine Gläubiger, wie schon einmal, erhalten. Dagegen wehrt sich das Kloster, das im Besitze eines Zahlungsbefehles ist (eine Abschlags­zahlung von 500 Talern), mit dem Hinweis, daspis corpors"-"b) davon nicht betroffen sein können.

Als das Freijahr beendet ist, wendet sich das Kloster an den Rat der Stadt. Der antwortet am 81. Januar 1661, es sei ihm ganz unmöglich, auch nur das mindeste zu tun, alles Wertvolle sei schon für andere beschlagnahmt.Gelanget demnach au E.E. Wohlw. vnser in Ehren Dienstfreundtliches ersuchen, Sie wollen in ansehung solches annoch^'o) anhaltenden, betrübten vndt Zerrütteten Zustandes noch in etwaß uc<juie8ciren^") vndt in rnhe Zu stehen großgonstig belieben; Wenn wir nur ein wenig wiederumb vnß erholen mochten, wollen wir alß denn Ihnen gerne nach aller Möglichkeit an die handt Zu gehen vnß bemühen, so daA Sie mit vnß verhoffentlich sollen Zufrieden sein; Jnmittels?^) dieselben Wir in den Schirm des Allwaltenden GOttes getrewlichst wollen empfohlen haben." Aber das Kloster wollte sich nicht beruhigen und wandte sich an den Kurfürsten. Es war ein unsinniges Unterfangen, dem Rat aufzutragen, innerhalb der nächsten vier Wochen 2070 Gulden rückständige Zinsen zu zahlen. Es konnte nichts gezahlt werden. Und da ollte nun der Landreiter helfen mit derExekution". In dieser Notlage schreibt nun der Rat der Stadt an das Kloster einen beweglichen Brief:

heißt das, es gab auch und zwar gewöhnlichExekutionen", die nicht wirklich waren und lange aus sich warten ließen, großgünstig, Der Tag läßt sich nach diesen Urkunden nicht festlegen, da der betreffende Brief keine Zeitangabe enthält. Brief an den Kurfürsten. -°°j Gläubigern. Beamte und Angestellte, '""j zufriedengestellt, be­zahlt. auf die Dauer. -"4 ^ Weide. ->->°j zum Teil. befreien. das Kloster dachte

vielleicht daran, die Weide an seine Untertanen in Sadenbeck, Krüssow, Kemnitz oder Sarnom zu verpachten. zur Nutznießung überlassen, kirchliche Körperschaften, milde Stiftungen, jetzt noch, -"j Geduld, Ruhe haben, -'"j deswegen.