Heft 
(1926) 3/4
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WolWürdige, HochEdelGebohrne, VielEhr-Vndt Tugendreiche, hochgeehrte Jungfrawen. Nechst Ehrenfreundlicher begrüßung haben Wir KegenWertiges an Sie abgehen Zu laßen nicht vmhin gekund/") maßen Ihnen WolWißend, daß newlich von Sie^") ein Churf. Ke8criptum^°) innerhalb Vier Wochen dem WolWurdigen hochadelichen LapituI des Klosters heiligen Grabe ein hohes^H an LapilLl vnndt Zinsen, so doch aufs nochmaligen richtigen berechnunq stehet, zu Zahlen, Vnß Wol insmniret^) worden.

Wan aber anitzo Zu abführung dessen Vnser Stadt gantz nicht angethan,-^^ auch schonten""^ mit dreyfacher Lxecution, alß der Lurrent Lontribution.^ch dani?^os etlicher hundert Taler Reste dem Herrn Obristen Burgstorffen^ch nach­stellig, vnd der Vhrbeden^) halber, so über 600 Taler, insgesamt aufs 1600 Taler sich erstrecken, Zugleich hart beleget, Welche zu erpressen in dieser sehr beschwerlichen, theWeren^) Zeit noch manchen Vnser Burger Wirdt daß Seinigte mit den rücken an- Zusehen veruhrsachen,"^) haben demnach das Zuverlässige VertraWen-^) Vnd ist auch unser höchstfleissiges Suchen Vndt bitten an den WolWürdigen, hochadelichen, Jungfräwlichen gesambten LapituI, Sie Wollen obangezogenes^ch in reifer Lonsicieration^-ch Ziehen Vndt alß Nachbahrliche Freundinnen vndt Christinnen Wol beh sich behertzigen Vndt, biß diese schwierigte Zeiten sich in etWaß endern^ch vnndt Wir von der vielfältigen Lxecution ein Wenig reZpirirel^o) mit Vnß in ruhe stehen, alß den^°) Wir Vnß nach muglichkeit'^) dergestalt anschicken Wollen, daß Mann-^-) mit Vnß friedlich^) sein Wirdt. ErWarten hierin angenehme resolution,^) Vndt nach Empfehlung Göttlicher obhut Verbleiben Wir E. Wol- Wurdiegen, hochadel. Jungfr. Kapitulß EhrenWillige Bürgermeister Vndt Rath­manne daselbst. PritzWalcK am 4 tenlViurtij^bS) ^nno 1662.

Nun lagen die Dinge für das Kloster denkbar schwierig. Die Befürchtung, nun nichts zu bekommen, wo so viele schon dabei waren, Geld einzutreiben, war sicher nicht unbegründet. In diesem Sinne hat man wahrscheinlich geantwortet und erhielt daraus einen Brief zur Antwort, in dem nochmals um Schonung gebeten wurde.Vndt haben darauß ersehen, daß Zwarten^") Sie Vnsern dranckseeligen-^) Zustand erkennen, aber Wegen abfuhrnng einieger Zinsen gar keine ckilation-^) mit Vnß Wagens Wollen. Geben demnach Ihnen Zur freundlichen andtWordt, das Wir gerne dero billiegen Suchen staath gebend") Walten, so sich nurten^") da Zu mittel eräugen möchten, Weil Wir aber gar nicht ersehen können, Wie diesem nachZukommen, alß gelanget nochmahlen an E. hochadel. Jungfrawliches LapituI Vnser inständieges höchst­fleissiges bitten, die angedräWete^) Lxecution noch eine Zeitlang auffzuschieben vndt biß, lvie vor diesem erwehnet,^) diese elende Zeite sich bessern, mit Vnß in ruhe zu stehen".

Die Notlage der Stadt war unverkennbar, aber auch die des Klosters war unzweifelbar. So war das Kloster gezwungen, auf der Exekution zu bestehen, die dann auch dem Rate augekündigt werden sollte?") Indessen, es kam ganz anders. Die Bürgerschaft und die Vierge­werke von Pritzwalk wandten sich an den Kurfürsten mit dem Bemerken, sie wüßten von den beiden Schuldsummen von 1000 und von 400 Gulden nicht, ob sie zum Nutzen der Stadt verwandt worden seien und ob Siegel und Unterschriften der Gilden und Gewerke darunter stünden und baten daher um gerichtliche Entscheidung. Der 8. September-^) wurde als Gerichtstag festgesetzt. Allerdings kam hier die Sache nicht zur Entscheidung, sondern am 10. November, nachmittags 2 Uhr,^°) sollte die Verhandlung weitergeführt werden. Auch hier scheint kein Ergebnis erzielt worden zu sein,-") denn der 11. Februar 160.8-^» wurde als nächster Verhandlungstag vorgesehen mit dem Bemerken, man würde nötigenfalls bei Nicht­erscheinen mit der Exekution vorgehen.

wirhaben nicht umhin gekonnt, zumal Ihnen wohlbekannt ist. Ihnen. Erlaß, -^j eine große Summe, -"j zugestellt, W nn aber jetzt unsere Stadt nicht in der Lage ist zu zahlen. - schon, bereits, -"'s gewöhnliche Kriegssteuer. --°j ferner. -Z Befehlshaber unter dem großen Kurfürsten, Urbede, die allgemeine Landsteuer, --bj teuren. --P d. h. Haus und Hof verlassen. ^ Vertrauen. --°j die dargelegten Umstände. Erwägung, Berück­sichtigung. ändern, -^s Zu Atem gekommen sind, uns erholt haben, alsdann. S»1 Möglichkeit, man. -'si zufrieden, -"j Erklärung, Entscheidung, Beschluß. März, -^j zwar, -"j bedrängten, Verzug, Aufschub, Mau traute also den Pritzwalkcrn nicht mehr recht! statrgebe». -"j nur. -Z die angedrohteExekution", "si im vorigen Brief, -"j Befehl vom 17. April, Vorladung vom 18. Juni. Vorladung vom 14. Oktober, -"j Der Rat war anscheinend ausgeblieben, Vorladung vom v. Januar, in Pritzwalk am 10. Januar.