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Das versteinerte Holz aus Dossow.
Bei dieser merkwürdigen Versteinerung, die das Museum von Herrn Lehrer Suhr aus Dossow zum Geschenk erhielt, handelt es sich um ein Stück fossilen Holzes, das längere Zeit als Treibholz auf dem Meere herumschwamm und während dieses Zeitraums vom Teredo (Schiffsbohrwnrm) angebohrt wurde. Dann sank das Stück zu Boden und wurde in einen Sandstein eingebettet. Dabei wurden diese Bohrlöcher ebenfalls mit Gestein ausgefüllt. Das Gestein ist ein Sandstein, der aus Ouarzkörnern besteht und aus Glaucouit, das ist ein grünes Silicat. Das Glaucouit ist größtenteils zu Brauneisenstein verwittert. Die genaue Bestimmung steht noch aus, da sie sich nur auf mikroskopischem Wege feststellen läßt. Die Sandsteinpartie um das Holz herum, war vermutlich härter als das umgebende Gestein und wuroe deshalb vom Eise nicht zerstört und als Geschiebe verfrachtet. Das Holz wurde uur teilweise von Mineralsubstanz durchtränkt und zeigt infolgedessen zuni Teil heute noch die Beschaffenheit der Holzfaser (Lignit.). Das Alter ist vermutlich tertiärer Sandstein marin.
Aus der Museumstätigkeit.
Der fortschreitende Sommer hat dem Museum noch reiche Arbeit gebracht. In Zaatzke wurde eiu spätbronzezeitliches Urnenfeld mit reichen Steinpackungen in schönen geschlossenen Funden ausgegraben. Hier sind wir der Gemeinde Zaatzke und Herrn Lehrer Rehfeld für ihre rege Mitarbeit großen Dank schuldig. Auch Fräulein Siebert-Pritzwalk und Herr Müller jr.-Blesendorf halfen wieder treulich bei der Arbeit Probegrabungen, die aber zu keinem Ergebnis führten, wurden in Heiligengrabe an der neuen Koppel und hinter der Oberförsterei vorgenommen. Die Erde war stark durcharbeitet, auch fanden sich in größerer Menge Scherben und Stücke von Eisenschlacke, doch waren keine Grundrisse, Feuerstellen oder Begräbnisstätten festzustellen. — Im August wurde die Fortsetzung der Grabung auf dem Uthemannschen Acker in Angriff genommen. Wider Erwarten dehnte sich das Gräberfeld nur wenig weiter aus. Die Grabung dauerte nur einige Tage, dann zeigte sich, daß das Gräberfeld erschöpft war. Doch sind gerade die Ergebnisse dieser letzten Grabung von hoher Bedeutung gewesen. Baldige Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften stehen bevor. — Ende August folgte dann eine Ergänzungsgrabung auf dem Leipziger Berge, die noch nicht zum völligen Abschluß gebracht werden konnte. Auch hier gilt dasselbe wie von der Pritzwalker Grabung. Gerade diese Ergänzungsgrabung war reich an lleberraschungen und neuen, überaus wichtigen Funden, die der Gesamtgrabung eine erhöhte Bedeutung geben. Unter den Beigaben, die sich fanden, ist ein schönes Bronze-Rasiermesser besonders erwähnenswert. Bei all diesen Grabungen halfen Fräulein Siebert-Pritzwalk und Herr Müller jr.-Blesendorf in aufopfernder Weise.
Im Juni kam vom geologisch-paläontologischen Institut der Universität Berlin Herr Dr. Quenstedt herüber, um unsere Sammlung an Gesteinen und Versteinerungen zu besichtigen und zu prüfen, in welcher Weise sie zu ergänzen sei. Zunächst hat Herr Dr. Quenstedt alle vorhandenen Stücke eingeordnet und bezeichnet. Nunmehr arbeitet er an einer Zusammenstellung einer wirklich heimatkundlichen Sammlung, die uns eine klare Uebersicht über das erdgeschichtliche Geschehen unserer Hemmt vermitteln soll. Sobald Herr Dr. Quenstedt diese Arbeit beendet hat, wird die Sammlung unserem Museum überwiesen werden, als Gegengabe für die seltene Versteinerung, die dem geologisch-paläontologischen Institut der Universität Berlin von unserem Museum zur Veröffentlichung und Bearbeitung überlassen wurde. Herr Dr. Quenstedt arbeitet für diese Sammlungen Erläuterungen aus und hat sich auf Bitte der Museums-