Nachruf 147 Artenschutzes“ fasste er die Ergebnisse zusammen (1988 Humboldt Universität zu Berlin, Doktorvater Prof. Dr. Dr. Günter Tembrock). Im Jahr 1991 wechselte Detlef Robel in den hauptamtlichen Naturschutz, überzeugt davon, dort sein Wissen zielorientiert für den Natur- und Artenschutz einbringen zu können. Er übernahm Verantwortung im neugegründeten Landesumweltamt Brandenburg(LUA) als Leiter des Referates Artenschutz. Er setzte sich dafür ein, dass im LUA Fachleute und Kenner der Region eingestellt wurden, um die fachliche Kompetenz des Amtes zu stärken. Ihm ist es mit zu verdanken, dass nicht jede nicht mehr benötigte Wiese in der Region zum Golfplatz wurde und Sachlichkeit auf Grundlage von wissenschaftlichen Kriterien in Genehmigungsplanungen Einzug hielt(z. B. tierökologische Abstandskriterien). Sein Interesse an der Vogelwelt auch außerhalb der Niederlausitz ist durch seine zahlreichen Reisen dokumentiert. Legendär sind seine 16 Vorwendereisen nach Bulgarien, die immer einen streng ornithologischen Hintergrund besaßen und einer Grundlagenschaffung für eine Avifauna Bulgariens dienten. Oft, gemeinsam mit Dr. Dietmar Königstedt, arbeitete er an der Erarbeitung feldorientierter Bestimmungsmerkmale einiger ostpaläarktischer Vogelarten, was u. a. durch drei Mongoleireisen gefördert wurde. Die gewonnenen Erkenntnisse hierzu wurden dann der Öffentlichkeit durch Publikationen zur Verfügung gestellt. Als Autor bzw. Mitautor hat Detlef Robel weit über 150 kleinere und größere Arbeiten veröffentlicht. Seine sehr guten Kenntnisse und der kritische Umgang mit Bestimmungsmerkmalen für Vögel waren sicher ausschlaggebend für seine Berufung in den Redaktionsbeirat der 1987 neugegründeten Fachzeitschrift Limicola, dem er bis 1997 angehörte. Durch die erweiterten Reisemöglichkeiten war Detlef ab 1990 in zahlreichen Ländern Südeuropas, des Nahen und Mittleren Ostens, in Sri Lanka, auf den Kanaren(10 Reisen) oder auch Kuba auf Exkursion, öfter auch als fachlicher Reiseleiter. Hauptreiseziel blieb aber von Beginn an der afrikanische Kontinent, den er in 23 Reisen erkundete. Zeitlebens war Detlef Robel daran interessiert, seine Sicht auf Natur und Umwelt anderen Mitmenschen zu erklären und sie hierfür zu begeistern. So engagierte er sich in vielen Projekten und Aktivitäten und übernahm auch hier oft eine Führungsrolle. Er wirkte auf vielen Ebenen mit, und wenn er den Eindruck hatte, ein Projekt läuft stabil, konnte er auch wieder loslassen und sich neuen Themen zuwenden. Einige seiner ehrenamtlichen Funktionen vor und nach der politischen Wende von 1989 seien hier genannt. Er leitete in den 1970er bis 1980er Jahren die Arbeitsgemeinschaften Biologie und Ornithologie an der Station Junger Naturforscher und Techniker in Cottbus, war von 1974-1994 Leiter der Fachgruppe Ornithologie und Vogelschutz Cottbus, engagierte sich im Avifaunistischen Arbeitskreis Niederlausitz, ist Gründungsmitglied des Naturwissenschaftlichen Vereins Niederlausitz e.V. und war dessen 1. Vorsitzender(1990-1993), ist Mitglied des Gründungsvorstandes der Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburgischer Ornithologen(ABBO) und war Vorstandsmitglied(1991-1995). Für die Zeitschrift Natur und Landschaft im Bezirk Cottbus arbeitete er viele Jahre im Redaktionsbeirat(19781990). Seine Heimatverbundenheit dokumentiert auch sein Engagement in der LANAKA e.V.(Lausitzer Naturkundliche Akademie e.V.). Hier war Detlef Robel ebenfalls Gründungsmitglied und Stellvertreter des Präsidenten Prof. Dr. Stanislaw Ledakowicz (Technische Universität Łód ź ). Unvergessen bleiben seine Verdienste für die Entwicklung der Fachgruppe Ornithologie und Vogelschutz Cottbus, die er über 20 Jahre leitete. In dieser Zeit gelang es ihm, die ehrenamtliche Arbeit der Fachgruppe so zu strukturieren, dass die vielfältigen regionalen Aufgaben trotz ständigen Personalmangels abgesichert werden konnten. Gleichzeitig wurden die Mitstreiter zu selbständiger systematischer, themengebundener und gleichsam wissenschaftlicher Arbeit motiviert, die oft in den Fachgruppenabenden eine Auswertung erfuhren. Von großer Bedeutung für uns alle war, dass Detlef Robel versuchte, sein umfangreiches Fachwissen und seine überdurchschnittlichen Literaturkenntnisse uns als Feldornithologen zu vermitteln. So endete mancher Abend als Weiterbildungsveranstaltung. Er schärfte unsere Sicht zum kritischen Umgang mit eigenen Beobachtungen. Die viele Zeit, die er in die Erfüllung seiner ehrenamtlichen Funktionen investierte, hielt ihn aber nicht davon ab,sich auch immer wieder selbst in der Praxis zu bewähren.Auf Grundlage zielgerichteter Erfassungen, z. B. von Stadtvogelarten wie Dohle und Mauersegler, wurden Artenschutzaufgaben abgeleitet und praxiswirksam eingeführt, beispielsweise die bautechnische
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(2019) 26
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147
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