Heft 
(1932 - 1933) 1
Seite
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daß gesagt hat Christus, Dein eigener Svhn, daß es sei bestimmet vom höchsten Gott, daß er am Kreuze erleidet den Tod, für die Menschheit müsse er sterben, sonst müßten wir ewiglich verderben.

Maria: Ach, herzenliebes Kind,

in meinem Herzen ich das nicht find' und kann und mag nicht sein, daß ich dazu gebe den Willen mein!

Volk: Jesus der Trügerer!

(Vor Pilatus Haus angekommen rufen sie.)

Wir wollen seinen Tod Han,

Jesus muß ans Kreuz geschlan,

Kreuzigt ihn, kreuzigt ihn! <wollen ihn anfallen)

3. Handlung. 2. Bild.

Marias Aufbruch zur Kreuzigung.

Maria: Eya, liebe Schwester mein,

ich wüßte gern, ob meines Kindes Pein hat noch kein Ende?

Sage mir, ob ich zu Johaunes sende, daß er mit mir zu der Marter geh!

Liebe Maria Salome,

gedenk an alle Treu' und diese Not

und sage mir Johannes, meinem Freunde gut,

daß er mich geleite dar,

daß ich nicht also gar

allein mög' unter den Leuten stehn,

liebe Schwester, willst Du zu ihm gehn?

Maria Salome: Schwester, ich will geme zu ihm gehn, ob ich könnte finden ihn.

(Johannes und Petrus kommen.)

Maria: Ach, lieber Peter und Johann, wie muß ich immer denken daraü, daß er so große Treu' an mich gewandt, so mich des mein Herz vermahnt, so will es all brechen, daß ich vor Leiden nicht mag sprechen!

Darum ich zu Dir, lieber Johannes, fleh, und auch zu Dir, lieber Petere, daß ihr wollet mit mir gehn, denn ich muß mein Kind sehn.

(Es kommt ein Jüngling vorbei)