Heft 
(1932 - 1933) 1
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der Grube war auf 60 cm Länge durch einen 10 bis 16 cm breiten Streifen aus rot verbrannten Lehm, der auf der Innen­seite glatt verstrichen war, begrenzt. Der übrige Teil von muldenförmigem Querschnitt und einer größten Tiefe von etwa 40 cm war mit Branderde angefüllt; darunter fanden sich kleine Stücke rot gebrannten Lehms, stark vergangene Splitter verbrannter Knochen, große Scherbenmasfen und gebrannte, geschwärzte, mürbe und zersprungene Steine, vor allem nach der Mitte zu. Scherben und Steine waren oft durcheinander gepackt, ohne daß freilich eine gewollte Ordnung festzustellen gewesen wäre. Vor allem durch diesen Befund wurde es vollkommen erwiesen, daß die Scherben in ihrem jetzigen Zustand in die Grube gelangt sind, nicht etwa als ganze Gefäße, die dann nachträglich zerstört, zerdrückt oder dergl. worden sind. In der Grubenmitte lagen unverbrannte, sehr mürbe Tierknochen, darunter ließen sich Zähne vom Pferd und Knochen vom Torf­rind erkennen. 2 ) Die andere Grube hatte oberflächlich eine Ausdehnung von etwa 5X2 m. Jedoch nur an der einen Längsseite hob sich die schwarze Branderde deutlich gegen den umgebenden Erdboden ab mit einem hauptsächlich mulden­förmigen Querschnitt von ungefähr 40 cm Mächtigkeit; zum Teil war die Grube senkrecht eingeschnitten, eine Tiefe von fast 60 cm erreichend. An einer Schmalseite, allerdings nur un­deutlich ausgeprägt, fand sich wieder ein etwa 60 cm langer Streifen rot verbrannten Lehms. Auf der anderen Längsseite ging die schwarze Schicht allmählich in eine grau gefärbte und weiterhin dunkelbraune, lehmige über, ohne daß eine Grenze erkannt werden konnte. Jedenfalls fanden sich auch hier ge­legentlich Scherben und Steine, die dann wie bisher in großer Häufigkeit zusammen mit rot verbrannten Lehmstücken und Spuren verbrannter Knochen mit der schwarzen Branderde ver­gesellschaftet waren. Daß einmal auf dem Grubenboden einige größere Scherben offenbar absichtlich ausgelegt waren, und dort ferner der Boden eines Gefäßes umgekehrt liegend aufgefunden wurde, bestätigt die schon in der vorigen Grube gemachte Be­obachtung, daß die Scherben, so wie sie aufgefunden wurden, in die Grube gekommen sind. Dasselbe darf auch für die übrigen Gruben angenommen werden.

Aus der großen Menge der gefundenen Scherben ließen sich zwar keine ganzen Gefäße wieder zusammensetzen, immer­hin sind aber doch zahlreiche Randscherben vorhanden, die wenigstens einiges über die Formen der Gefäße auszusagen vermögen. Den Hauptanteil stellen bauchige oder schlankbauchige

h Nach einer gütigen Bestimmung von Professor Dr. Hilzheimer, Berlin.