Heft 
(1932 - 1933) 1
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(Abb. 5). Anzuschließen ist ein ähnlich gebildetes Gefäß mit breitem, am Rand ansitzenden Bandhenkel (Abb. 6). Eng ver­wandt sind tonnensörmige Gefäße (Abb. 7). Seltener bleibt Z ein hochhalsiges, Wohl flaschenförmiges Gesäß mit schwachem, " scharfem Schulterabsatz (Abb. 8ab). Ein Scherben aus rötlich­braunem, gut geglätteten Ton läßt wohl auf einen niedrigen Topf mit scharf abgesetzten, eingeschwungenen Hals schließen (Abb. 9). Unter den Schalen finden sich sowohl solche mit nach außen gelegten (Abb. lO) als solche mit leicht einwärts gebogenen Rand (Abb. 11). Schließlich sind noch kleine Ge­fäße mit 8-förmigem Profil (Abb. 12) vorhanden. Bandhenkel, kleine Knubben, Tupfenleisten (Abb. 13) kommen gelegentlich vor. Nur wenige, kleine, gut geglättete Scherben zeigen als Vertreter einer besseren Ware wagerechte Riesen oder Kanne- luren, bisher mit schrägen wechselnd (Abb. 14).

Die grobe und nicht sehr ausdrucksreiche Siedlungskeramik ist für eine Zeitbestimmung nicht gerade sehr geeignet. Immer­hin kann sie mit einiger Sicherheit an die Wende von der späten Bronzezeit zur frühesten Eisenzeit angesetzt werden. °) Dafür sprechen die Topfformen, die 8-förmig profilierten kleinen Gefäße/) wie auch das häufige Auftreten des Kammstrichs.') Daß es sich jedoch nur um den Anfang dieser Uebergangs- bezw. frühesten eisenzeitlichen Stufe handelt, die für das be­nachbarte östliche Hannover als die sog. Wessenstedt-Stufe heraus­gearbeitet wurdet, legt einmal die Gefäßform mit Schulterab­satz nahe (vgl. Abb. 8) die noch nicht den ausgebogenen Rand besitzt, den sie sich dann schon sehr früh in der Eisenzeit zulegt. ^) Zum anderen zeigt es das Nebeneinandervorkommen der alten bronzezeitlichen Schalenform mit ausgebogenem Rand (vgl. Abb. 10) und der neuen Form mit eingebogenem Rand (vgl. Abb. 11), die sich mit ihren Weiterentwicklungen durch die ganze Eisenzeit hält.'")

fl Das"würde etwa die Zeit zwischen 800 bis 600 vor Christi Ge­burt bedeuten. Vgl. dazu Matthes aaO, S. 39.

°) Vgl Felsberg, Neue Grabfelder und Wohnstätten der frühesten Eisenzeit aus der Umgebung von Brandenburg, Mannns 24, 1932, S- 337 ff., besonders S. 306 ff.

0 Schmantes, Die ältesten Urnenfriedhöfe bei Uelzen und Lüneburg (Hannover 1911), S. 18, Abb. 4 und Tf. 1,8.

2) Schmantes, aaO- S. 15 ff. und Prähist. Zeitschr. 1, 1909, S. 140 ff. Eine entsprechende Einteilung für die Mark Brandenburg ist von Mar­schalleck in seiner Arbeit über die Chronologie der vorrömischen Eisen­zeit im Mittelelbegebiet durchgeführt, die aber noch nicht im Druck er­schienen ist.

Felsberg aaO.. S. 375 ff. Fuhse, Gräberfelder der ältesten und älteren Eisenzeit aus der Gegend von Braunschweig, Mannus 8, S. 153. Schmantes aaO., S. 18.

*°) Felsberg aaO-, S. 360.