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Einen Reibstein aus quarzdurchsetztem Feldstein aus Demerthin.
Unter ganz anderem Zeichen stand das Jahr 1933. Mit Freude und Dank wurden auch wir im Museum uns der neuen großen Aufgaben, die uns gestellt waren, bewußt. Mehr noch als vorher sollte das Museumsgut zu einem lebendigen Besitze unseres Kreises werden. Der Gedanke an ein großes Heimatfest, wie wir es schon einmal vor 12 Jahren gefeiert hatten, erwachte. Aber damals waren die Spieler von außen gekommen — es war die Spielgruppe von Professor Hahne aus Halle gewesen — und hatte uns hier gewissermaßen Theater vorgespielt. Diesmal sollte es ein Fest werden, das aus unserer Gemeinschaft erwuchs. Von der Kreisleitung der N.S.D.A.P. wurden unsere Gedanken mit großem Entgegenkommen ausgenommen. Die Hitlerjugend sollte Träger unseres Festes werden, das schließlich aus verschiedenen Gründen bis zum 10. September hinausgeschoben werden mußte. Den Mittelpunkt des Festes sollte ein Germanenzug in fnndechten Trachten bilden. Es sollte hier in unserer Gemeinschaft einmal gezeigt werden, wie sich in ihrer Tracht, in ihrem Schmuck, in ihren Symbolen die hohe, innere Kultur, die unseren Vorfahren eigen war, so herrlich offenbarte. Es sollte bei uns einmal gründlich mit dem Gedanken aufgeräumt werden, daß unsere germanischen Vorfahren fellbekleidete Wilde gewesen seien. Ein außerordentlicher Glücksfall war es für uns, daß in Berlin die große Sonnenwendfeier vorangegangen war, die germanische Umzüge aus der Bronze- und Eisenzeit brachte. Für den Zug aus der Bronzezeit hatte dort Herr Dr. Lechler, der langjährige treue Berater unseres Museums, die Regie übernommen und mit unermüdlichem Eifer hat er für die fundechte Ausgestaltung des Schmuckes und der Gewandung gesorgt. Die für den Berliner Zug unter seiner Leitung geschaffenen Gewänder, Schmucksachen und Heiligtümer konnten wir übernehmen und so ein echtes Bild der Vergangenheit zeigen. Hier auf unserem Boden sind sie vor 3000 Jahren so dahingeschritten, wie unser herrlicher Festzug sie zeigte: hohe, stolze, gottbewußte Menschen, die, was in ihnen lebte, nicht nur durch ihr Aeußeres in Erscheinung zu bringen wußten, sondern auch in Dichtung und Musik. Der Zug hielt seinen Ummarsch bei dem eindrucksvollen Klange der Luren, die in unserer Zeit vielleicht hier zum erstenmal bei einem solchen Umzug geblasen wurden. Die Erntespiele, von der Pritzwalker Hitlerjugend, die alten, zum Teil kultischen Tänze, von der gesamten Hitlerjugend des Kreises geübt, der Schwertertanz, den vierundzwanzig Jünglinge aus vier verschiedenen Orten des Kreises tanzten, gehörten noch mit in das Arbeitsbereich des