Heft 
(1932 - 1933) 1
Seite
89
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Die Keramik dieses Friedhofes gehört zu der schönsten, die unser Museum besitzt. Glänzend schwarze Gefäße, schlank und schön im Aufbau, reich und künstlerisch verziert, mitunter mit Hakenkreuzen, sind eine wahre Augenweide. Und fast jede dieser Urnen enthielt reiche Beigaben. Es befinden sich darunter Stücke von besonderer Bedeutung: ein Bronzemessergriff, der in einen Tierkopf endet, Reste einer Weinkelle, die sicher römisches Einfuhrstück ist, eine wunderbar schön gearbeitete silberne Fibel und ein kleiner Goldanhänger mit feinster Filigranarbeit. Außer­ordentlich zahlreich sind Augenfibeln vertreten, überhaupt sind die Fibeln sehr zahlreich, manche Gräber enthalten 4 Stück. Auch das Messer fehlt fast niemals. Jedenfalls bedeutet diese Grabung eine unendliche Bereicherung für unsere Kenntnis der Vorgeschichte unserer Heimat, und wenn die Funde erst nach beendeter Katalogisierung ihre würdige Aufstellung gefunden haben, werden die Besucher des Museums über die Kulturhöhe der Germanen aus jener Zeit erstaunen.

Meyenburg 17.

Schon vor mehreren Jahren wurden beim Tonabstechen in der Ziegelei Bergsoll Scherben und Eisenschlacke gefunden, von denen aber nur einige Stücke in das Museum gelangten. Neuerdings wurde eine merkwürdige, quadratische Steinpackung zerstört, aber doch wenigstens teilweise noch durch Herrn Lehrer Reinicke-Meyenburg beobachtet. Jedoch konnte der Zweck der Anlage nicht niehr geklärt werden. Als einziger Inhalt neben Holzspuren hat der Ziegelmeister rundliche Kugeln aus nicht einwandfrei bestimmbarem Material (scharf gebrannter Ton?) aufbewahrt und dem Museum Heiligengrabe überlassen. Es kamen dann Ende August 1932 weitere Funde zum Vorschein, von denen aber wieder nur einige Scherben an das Museum gelangten. Leichenbrand soll nicht beobachtet worden sein. Die Scherben gehören in die frühe Kaiserzeit. Eine Besichtigung der Fundstelle zeigte benachbart der Scherbenfunde in etwa 6090 cm Tiefe einen länglichen grauen Streifen, der einige Holzkohlestückchen enthielt. An einer Stelle zeigte er eine psosten- lochartige Vertiefung und setzte sich an einer Seite in einem noch nicht genügend weit abgegrabenen Teil der Grube fort.

Kötzlin 1s.

Die Fundstelle ist eine ziemlich ausgedehnte Sandgrube, die nur durch einen Feldweg getrennt die unmittelbare nörd­liche Fortsetzung des bekannten Fundplatzes 1, der steinzeitliche und bronzezeitliche Braudgräber geliefert hat, darstellt. Hier Ivurde 1928 ein Schädel gefunden und durch Graf Königsmara-