Heft 
(1.1.2019) 03
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WIP

Nr. 3/94 - Seite 9

Beobachtungen auf dem Calar Alto in Südspanien sowie Röntgenbeobachtungen mittels des ROSAT-Satelliten durch, wobei die Daten mit modern­sten Bildbearbeitungsverfahren ausgewertet werden.

WIP-Projekt

Galaxienhaufen

Projektleiter: Dr. F. Baier Essentielle Korrelation in Galaxien­haufen

Die WIP-GruppeGalaxien­haufen an der Universität Potsdam will durch ihre For­schungen Aussagen über die Entwicklung von Galaxien­haufen gewinnen. Entwick­lungszustände von Galaxien­haufen spiegeln sich in ihren Strukturen und den Eigenschaf­ten ihrer zentralen dominieren­den Galaxien wider. Unsere bisherigen Forschungsergeb­nisse sprechen dafür, daß Kan­nibalismus - d. h. Verschmel­zungsprozesse von zentrums­nahen ffaufengalaxien - bei der Bildung von solchen sogenann­ten cD-Galaxien - die wichtig­ste Rolle spielt. Durch detail­lierte Diskussion der Korrela­tionen zwischen den Eigen­schaften der cD-Galaxien und der sie beherbergenden Haufen soll dieses Ergebnis weiter un­termauert werden.

Dazu führen wir Beobachtun­gen am Deutsch-Spanischen Observatorium auf dem Calar Alto durch und nutzen Rönt­genbeobachtungen des Satelli­tenROSAT vom MPE in Garching sowie Beobachtungs­daten aus dem Cosmos/UKST- Galaxienkatalog des Royal Ob- servatory in Edinburgh vom Südhimmel.

WIP-Gruppe

Gravitationstheorie

Projektleiter: Dr. U. Bleyer Gravitationstheorie: Quantenkosmo­logie, Symmetriebrechung und Lor- entz-lnvarianz

In diesem WIP-Gravitations- projekt werden moderne Gravi­tationstheorien, ihre geometri­schen Grundlagen sowie Kon­sequenzen für die Struktur der

Materie untersucht. Eine der grundlegenden Symmetrien der modernen Physik ist die Lo- rentz-Invarianz. Untersucht wird die Frage, inwieweit mög­liche Abweichungen von dieser Symmetrie mit modernen Ex­perimenten wie z. B. Atomin­terferometern nachgewiesen werden können. Hierzu besteht eine Zusammenarbeit mit der Universität Konstanz, wo eines der größten Instrumente dieser Art steht. Fragen der frühen kosmischen Entwicklung wer­den im Rahmen eines umfang­reichen DFG-Projektes ge­meinsam mit internationalen Gästen und einem Doktoranden bearbeitet. Thema sind vor al­lem die Quantisierung des Gra­vitationsfeldes, Symmetriebre­chungseffekte und die Reduk­tion einer möglicherweise- herdimensionalen Frühphase auf die vierdimensionale Raum-Zeit.

WIP-Projekt

Kosmologie

Projektleiter: Dr. H.-J. Schmidt Mathematische Methoden in der Kosmologie

Die ProjektgruppeKosmolo­gie hat zwei Mitarbeiter. Ne­ben der eigenen Forschungs­aufgabe in der theoretischen Kosmologie (insbesondere Quantenkosmologie) haben wir die Betreuung von Diplom- und Doktorarbeiten übernommen, in jedem Fall konnte hierfür eine von uns beantragte und von der DFG finanzierte Pro­jektstelle geschaffen werden. In unserem Kosmologieseminar tragen regelmäßig auch Gäste aus dem In- und Ausland vor. Die Befürchtung, daß die alten Kontakte nach Osteuropa nun einschlafen würden, haben sich zum Glück nicht bestätigt. Ne­ben Besuchen ist es auch zur gemeinsamen Publikation mit einem Moskauer Kollegen ge­kommen. Dabei wird das infla­tionäre Weltmodell (also das Modell, nach dem in der Früh­phase des Kosmos eine expo­nentiell anwachsende Vergrö­

Coma-Haufen

ßerung des Weltradius statt­gefunden hat) weiter konkreti­siert.

WIP-ProjektKosmi­sche Plasmakinematik

Projektleiter: Dr. C.-V. Meister Transportprozesse in Plasmen Die unsere Erde in Höhen von mehr als 100 km umgebende Atmosphäre besteht aus Plas­ma, d. h. aus einem Gemisch von untereinander wechselwir­kenden freien Elektronen, posi­tiven Ionen und Neutralteil­chen. Auch der überwiegende Teil der Materie im Kosmos, z. B. Fixsterne wie die Sonne, der Sonnenwind, diffuse Nebel und das interstellare Gas, befin­den sich im Plasmazustand. Aufgrund verschiedener Ursa­chen sind diese Plasmen oft - und praktisch fast immer - tur­bulent, d. h. in ihnen wird eine Vielzahl von Wellen unter­schiedlicher Amplituden und unterschiedlichen Typs ange­regt. Durch die Turbulenz der Plasmen werden wiederum de­ren makroskopische Eigen­schaften beeinflußt. Die Trans­

porteigenschaften der Plasmen ändern sich. Es kommt zu ver­änderten Widerstandswerten, zusätzlicher Teilchendiffusion und anomalen Heizeffekten. Nur bei Berücksichtigung der Turbulenz des Plasmas kann man z. B. die Emissionen der Sonne, die Dynamik des Son­nenwindes sowie die farben­prächtigen Leuchterscheinun­gen der Aurora der Erde erklä­ren. Die Transporteigenschaf­ten der Atmosphäre der Erde beeinflussen das Wetter, die Telegrafenverbindungen, . . . und sogar die Gesundheit der Menschen. Und Kenntnisse, die durch die Erforschung des kos­mischen Plasmas gewonnen wurden, finden z. B. bereits bei der Konstruktion von Satelliten und Fusionsreaktoren sowie bei der Radiodiagnose von Erdbe­ben ihre Anwendung.

(WIP-GruppeAstronomie, Astrophysikalisches Institut Potsdam, An der Sternwarte 16, 14482 Potsdam, Tel. (03 31) 7 49 92 06)

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