Heft 
(1.1.2019) 01
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CAMPUS

Eindeutig kritische Kommentare zu den Wiener Beschlüssen zur Orthographiereform äußerten die meisten Teilnehmer des 2. Potsdamer Kolloquiums zur deutschen Grammatik, an deren Vorbereitung einige von ihnen beteiligt gewesen sind. Foto: Tribukeit

sprechen, dann ist damit auch gemeint, daß man zur Teilhabe am gesellschaftlichen Le­ben lesen und schreiben können muß.

Der Erwerb der geschriebenen Sprachform im Grundschulalter verändert das Verhältnis der Lernenden zur Sprache grundlegend und ganz allgemein. Insbesondere fördert und verändert er das Sprachbewußtsein, denn das Geschriebene ist im Gegensatz zum Ge­sprochenen stabil, an feste Formen gebun­

den und vor allem auf einfache Weise in sprachliche Einheiten, wie Buchstaben und Wörter, gegliedert. Es ist, wie die Sprachwis­senschaftler sagen, segmental.

Wie weit das für das Gesprochene gilt, ist viel weniger klar und theoretisch umstritten. Das Lautsignal ist ja ein Kontinuum, und auf welche Weise dieses Kontinuum in Segmente wie Laute, Silben, Wörter, Phrasen und Sät­ze gegliedert ist, muß am Gesprochenen

selbst gezeigt werden. Sehr häufig finden wir die Auffassung, daß das, was etwa einem Buchstaben im Lautlichen entspricht, hier auch irgendwie als Segment zu finden sein müsse. Die neuere Lautstrukturforschung (Phonetik und Phonologie) kommt aber im­mer mehr davon ab, Laute als die wichtig­sten segmentalen Grundeinheiten anzuse­hen.

Die Vorträge des Kolloquiums beschäftigten sich einerseits damit, wie Lautsprache als Kontinuum artikuliert und gehört wird. Schriftspezialisten entwickelten Thesen dar­über, wie die Alphabetschrift in verschiede­nen Sprachen und insbesondere im Deut­schen funktioniert, wie sie gelernt wird, wel­che Fehler warum gemacht werden, wie sich das Sprechen und die Sprachwahrnehmung dabei verändert und wie sich Theorien zur adäquaten Erfassung der Lautstruktur und der Schriftstruktur voneinander unterschei­den müssen. Besonders wichtig war, daß Spezialisten aus unterschiedlichen Arbeits­gebieten zusammenkamen und feststellen konnten, daß ihre Ergebnisse von wechsel­seitigem Interesse sind.

Mitten in die Tagung hinein platzte dann die Nachricht von den Wiener Beschlüssen zur Orthographiereform, an deren Vorbereitung mehrere Teilnehmer auf unterschiedliche Weise mitgewirkt haben: DiePotsdamer Kommentare" zur Reform waren in der Ten­denz eindeutig kritisch. Peter Eisenberg

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Wald & Bildung"

Das an der Universität Potsdam angesiedel­te Zentrum für Umweltwissenschaften be­müht sich seit seiner Gründung um enge Kontakte zu den Umweltverbänden des Lan­des Brandenburg. Besonders enge Beziehun­gen bestehen zur Schutzgemeinschaft Deut­scher Wald e.V. (SDW) des Landesverbandes Brandenburg. Der dort arbeitende Arbeits­kreisWald & Bildung wird seit seiner Grün­dung von der Universität inhaltlich unter­stützt. In Gemeinschaftsarbeit zwischen der Hochschule und dem Arbeitskreis wurden auch schon Lehrmaterialien entwickelt, die z.B. in den Waldschulen und Waldjugend­heimen Brandenburgs eingesetzt werden. Besonders hervorzuheben ist dabei die ge­meinsame Produktion von kurzen ökologi­schen Lehrvideos, die von der SDW mit ih­ren geringen Mitteln materiell und inhaltlich gefördert wurde.

Nun ist es gelungen, für ein Video-Lehrfilm- Projekt Fördermittel in Höhe von 5000,- DM von der AOK, dem Ministerium für Umwelt­schutz, Naturschutz und Raumordnung (MUNR) und dem World Wide Fund for Nature (WWF) einzuwerben. Diese zusätzli­chen Mittel decken Kosten ab, für die an der Universität keine Mittel zur Verfügung ste­hen, wie z.B. Reisekosten, Synchronisa­

tionshonorare, die Filmvervielfältigung oder Druckkosten für pädagogisches Begleitma­terial. Die Mittel stammen von der Aktion Gesunde Umwelt - unsere Zukunft im Land Brandenburg". Die geplanten 100 Kopien für zwei 15minütige Lehrfilme sollen den außer­schulischen Bildungseinrichtungen in Bran­denburg und anderen Interessenten zur Ver­fügung gestellt werden. Unser Bild zeigt Jut­ta Rosinski, die Schulbetreuerin der AOK des Landes Brandenburg (links), und Fritz Gru- nert, den Vorsitzenden der Schutzgemein­

schaft Deutscher Wald e.V. in Brandenburg und Alterspräsidenten des brandenburgi- schen Landtages (Mitte) bei einer kleinen Feierstunde in den Räumen des Kanzlers Alfred Klein (rechts). Im Rahmen dieser Fei­erstunde wurde der Scheck über 5000,- DM an Prof. Dr. Klaus-Peter Berndt (Zweiter von rechts) aus dem Zentrum für Umweltwissen­schaften überreicht, der den Arbeitskreis Wald & Bildung leitet und sich dankbar für diese Art der außeruniversitären Unterstüt­zung zeigte. Hg./Foto: Rüffert

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