NEU ERNANNTE PROFESSOREN
An der Universität Potsdam herrscht nach wie vor eine rege Aufbauphase. Zeichen dafür sind nicht nur viele Baugerüste, sondern u.a. auch die während der letzten Wochen sehr zahlreich ernannten Professoren. Sie alle an dieser Stelle vorzustellen, würde den Umfang der „PUTZ“ sprengen. Wir bitten unsere Leserinnen und Leser daher um Verständnis dafür, daß in jeder Ausgabe lediglich mit sechs Professoren bekannt gemacht wird - und zwar entsprechend der Chronologie ihres Ernennungsdatums (zusammengestellt von Dr. Barbara Eckardt).
Für das Gebiet Astrophysik (Ex- tragalaktische Astrophysik und Kosmologie) wurde Prof. Dr. habil. Günther Hasinger von der Universität Potsdam gemeinsam mit dem Astrophysi- kalischen Institut Potsdam berufen. Der 1954 in Oberammergau Geborene studierte Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er beendete seine Studien 1980. An dieser Universität promovierte der Wissenschaftler auch 1985 mit einer Arbeit zur „Beobachtung des Crab im harten Röntgenlicht“. Anschließend arbeitete er bis 1994 als wissenschaftlicher Angestellter am Max- Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching. Im Frühjahr 1993 war er als „Spring-Lecturer“ an der Universität Prince- ton tätig. In München habilitierte sich der Wissenschaftler 1994 zum Thema „Aktive Galaxien und die Röntgenhintergrundstrah- lung“. Zu den Forschungsschwerpunkten von Prof. Hasinger gehören: Experimentelle Arbeiten an der Röntgen-Ballon-Nutzlast HEXE und dem Röntgensatelliten ROSAT, astronomische Beobachtungen mit Röntgen- Satelliten und Ballons sowie an bodengebundenen optischen Teleskopen, Untersuchungen an Pulsaren, Röntgendoppelsternen und Supernovaüberresten sowie Beobachtungen der Röntgenhintergmndstrahlung und seiner Konstituenten: aktive Galaxien, Quasare und Galaxienhaufen.
Eine Professur für Strafrecht, insbesondere Wirtschaftsstrafrecht übernahm Prof. Dr. habil. Uwe Hellmann an der Juristischen Fakultät. Der 1955 in Lübbecke/Westfalen Geborene begann sein Studium der Rechtswissenschaften an der Fakultät für Rechtswissenschaften der Universität Bielefeld
1974. Seine Abschlußprüfung absolvierte er 1981 vor dem Justizprüfungsamt in Nord- rhein-Westfalen.
Anschließend begann der Jurist als wissen- s chaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Osnabrück. Dort promovierte er auch 1986 mit dem Thema „Die Anwendbarkeit der zivilrechtlichen Rechtfertigungsgründe im Strafrecht“. Im gleichen Jahr erfolgte Prof. Hellmanns Ernennung zum Hochschulassistenten am Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Osnabrück. Die Habilitation folgte 1992, ihr schloß sich die Ernennung zum Hochschuldozenten an. Seit 1992 vertrat der Wissenschaftler C4-Professuren an den Universitäten Heidelberg, Trier, Bochum und Potsdam. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen das Steuerstrafrecht und Vermögensdelikte.
Prof. Dr. habil.
Thomas Jahn-
ke ist der Inhaber des Lehrstuhls Didaktik der Mathematik im Institut für Mathematik der Mathematisch- Naturwissenschaftlichen Fakultät. Er wurde 1949 in Frankfurt am Main geboren und studierte von 1967 bis 1974 Mathematik mit dem Nebenfach Physik an der Phillipsuniversität in Marburg. Im Schuldienst war der Wissenschaftler dann bis 1976 sowie in den Jahren 1993 bis 1994 tätig. Mit einer Arbeit zur Zahlentheorie promovierte Prof. Jahnke 1978 an der Universität Freiburg. Als wissenschaftlicher Assistent, Hochschulassistent und Oberassistent arbeitete er an der Universität - Gesamthochschule Siegen, wo er sich 1988 mit der Arbeit „Historische und Didaktische Untersuchungen zum Aufbau der Differentialrechnung“ habilitierte. 1981 war er als Gastdozent am „Thames Polytechnic“ in London tätig. 1990/91 führten ihn Lehraufträge an die Universität Dortmund. Von 1991 bis 1993 hatte er eine Professur für Mathematik und Didaktik an der Gesamthochschule Kassel inne. Forschungsschwerpunkte des Mathematikers sind Untersuchungen zu einem realitätsnahen, allgemeinbildenden Mathematikunterricht und zum Computereinsatz im Mathematikunterricht sowie historische und didaktische Untersuchungen zur Mathematik. Prof. Jahnke ist Mitautor und Mither
ausgeber von 13 Mathematikschulbüchern und arbeitet an zwei mathematikdidaktischen Zeitschriften mit. Er ist u.a. Mitglied der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, der American Mathematical Society und der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik.
Prof. Dr. habil.
Christoph Lüth
bekleidet eine Professur für Allgemeine Pädagogik, Systematische Pädagogik, Pädagogische Anthropologie und Bildungstheorie im Institut für Pädagogik der Philosophischen Fakultät II. 1940 geboren, studierte der Wissenschaftler Philosophie, Griechisch, Latein und Erziehungswissenschaft an den Universitäten Tübingen und Kiel. Das Erste und das Zweite Staatsexamen für das gymnasiale Lehramt in den Fächern Griechisch und Latein legte er 1967 bzw. 1969 ab. Auf dem Gebiet der Philosophie promovierte er 1967 mit einer Arbeit zur vorsokratischen Naturphilosophie. Ein Aufbaustudium in den Fächern Soziologie und Politikwissenschaft absolvierte Prof. Lüth von 1968 bis 1969 an der Universität Hannover. Anschließend war er bis 1971 als Referent in der Westdeutschen Rektorenkonferenz für Fragen der Schul- und Hochschulreform tätig. Bis 1982 arbeitete er dann als wissenschaftlicher Assistent am Erziehungswissenschaftlichen Institut der Universität Düsseldorf, wirkte am Kollegschulversuch des Landes Nordrhein-Westfalen mit und habilitierte sich 1980 mit einer Untersuchung zur Hochschulpolitik der 1960er und 1970er Jahre für das Fach Erziehungswissenschaft. Im Jahre 1982 wurde er zum Professor auf Zeit für Erziehungswissenschaft an der Universität Düsseldorf ernannt, 1985 zum außerplanmäßigen Professor. Als Forschungsstipendiat am Netherlands Institute for Advanced Study in the Humanities and Social Sciences (NIAS) hielt er sich 1985/86 in den Niederlanden auf und arbeitete dort in der Forschergruppe „Values in Higher Education. ‘Bildungsideale' in historical and Contemporary perspective“. 1990/91 vertrat er den Lehrstuhl Allgemeine Pädagogik und Erwachsenenbildung an der Universität zu Köln sowie 1993/94 den Lehrstuhl Allgemeine Pädagogik an der Universität Potsdam. Forschungsschwerpunkte des Wissenschaftlers sind Erziehungs- und Bildungstheorien, Schul- und Hochschulpolitik, Geschichte des BildungsWesens, Didaktik der Sekundarstufe II und Wissenschaftstheorie der Erziehungswissenschaft. Prof. Lüth ist Mitglied des Vorstandes der Historischen Kommission der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft und des
PUTZ 1/95
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