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(1.1.2019) 09
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VIELFÄLTIGE UNTERSTÜTZUNG ALS WERTVOLLE HILFE

Zur Mitgliederversammlung der Universitätsgesellschaft 1995

Pilleneinnahme auf drei bis vier pro 1000 Brauen steigern. Bei dem Vergleich der dritten zur zweiten Generation oraler Contracepüva, der eigentlich die Reaktion der britischen Behörde auslöste, zeigt sich ein geringfügig erhöhtes Risiko der dritten gegenüber der zweiten Generation um etwa das Anderthalbfache. Hier war nach unseren Einschätzungen und auch nach Einschätzungen eines unabhängigen Expertengremiums kein Anlaß für über­stürzte Handlungen zu sehen.

Der Grund dafür ist, daß wir hier eine Be­ziehungsehen, die nicht unbedingt ursäch­lich auszulegen ist. Dazu spielen zu viele Faktoren hinein, wie zum Beispiel die Verschreibungspraktiken der Ärzte, die nicht in unserer Studie erfaßt werden kön­nen und die diesen Risikoschätzer nach oben treiben können. Die europäische Be­hörde. die CPMRhat sich dieser Einschät­zung angeschlossen und hielt übereilte Schritte vor der endgültigen Auswertung der Daten und vor Abschluß gewisser Zu­satzstudien für nicht erforderlich. Insge­samt ist natürlich anhand der Daten unse­rer Studie ein überhöhtes Risiko der dritten gegenüber der zweiten Generation der oralen Contraceptiva nicht auszuschließen. Dennoch ist der Risikoschätzer so gering, daß er durchaus durch äußere Einflüsse auf die Studie erklärt sein könnte. Sicher­lich befindet sich eine Behörde bei einem solchen Ergebnis in einer schwierigen Si­tuation, da sie für die öffentliche Gesund­heit zuständig ist. Das Ergebnis selbst er­scheint jedoch-nicht so gravierend, daß nun unbedingt ein Wechsel von einer Pillen ­sorte auf eine andere anzuraten wäre. Hier hätte man warten können, bis endgültige Ergebnisse vorliegen und bis ein wissen­schaftlicher Konsens erzielt wird, um einer Pillenangst und allen damit verbundenen Problemen, wie unerwünschte Schwan­gerschaften, die ihrerseits ein noch höhe­res Thromboserisiko haben, vorzubeugen. PUTZ: Wie wollen Sie in Zukunft verhin­dern, daß diese und ähnliche Untersu­chungsergebnisse fehlinterpretiert wer­den?

Lewis: Sichere Maßnahmen gegen eine Fehlinterpretation von Resultaten einer epi­demiologischen Studie gibt es nicht. Aller­dings hätte man warten sollen, bis die Er­gebnisse in einem Begutachtungsprozeß, wie er bei wissenschaftlichen Publikatio­nen üblich ist, veröffentlicht sind, damit sie einer breiten wissenschaftlichen Öffent­lichkeit zur Verfügung stehen. Damit hätten die Stärken und Schwachstellen der Studie zur Diskussion stehen können, und eine fundierte Meinung hätte sich im wissen­schaftlichen Diskurs gebildet.

PUTZ: Vielen Dank für das Gespräch.

Eine Universität braucht Rreunde. Rreun- de aus der Wirtschaft, der Politik und an­deren Bereichen des öffentlichen Le­bens. Für eine junge Universität aber, die sich noch im Aufbau befindet, gilt dies um so mehr. Vor diesem Hintergrund begrüß­ten die Universitätsangehörigen, welche gleichzeitig Mitglied in der Potsdamer Universitätsgesellschaft e.V sind, die kürzlich auf der Jahresversammlung der Rreunde und Förderer gezogene Lei­stungsbilanz für 1995 ausdrücklich.

DieUniversitätsgesellschaft Potsdam e.V" ist genauso jung wie die Universität selbst. Sie wurde ebenfalls 1991 gegründet und begleitet die alma mater also von Anfang an. Mittlerweile zählt sie 56 Mitglieder aus den verschiedensten Bereichen des öffent­lichen Lebens. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in den Aktivitäten der Gesellschaft wider: So unterstützte sie die Universität 1995 durch Leistungen im Wert von rund 125.000 DM, die in Form direkter Spenden oder von Sponsoren erbracht wurden, de­ren Engagement auf das Betreiben der Fördergesellschaft zurückging. Als Beispie­le seien hier genannt finanzielle Zuwendun­gen für den Geographentag, das Univer­sitätsfest, das Kommunalwissenschaftliche Institut, das Zentrum für Gerechtigkeits­forschung, die Gründungsfeier der Philoso­phischen Fakultät II, die AusstellungUni­versität Potsdam 2000, die Theatertage Unidram und der Täg der Mathematisch- Naturwissenschaftlichen Fakultät; darüber hinaus gab es auch direkte Unterstützung studentisch-sozialer Belange, wie beispiels­weise eine Spende der Commerzbank in Höhe von 5.000 DM für afrikanische Studen­ten oder die Finanzierung von Freikarten für einen Besuch der Hannover Messe seitens Studierender.

Wie sowohl der Vorsitzende der Gesell­schaft, der Hauptgeschäftsführer der Indu­strie- und Handelskammer Potsdam Peter Egenter, als auch der Rektor und der Kanz­ler der Universität, Prof. Dr. Wolfgang Loschelder und Alfred Klein, hervorhoben, sind es jedoch nicht ausschließlich die Gelder, welche die Arbeit der Rreunde und Förderer auszeichnen. Noch von größerer Wichtigkeit können mitunter die durch die Gesellschaft vermittelten Kontakte, Gesprä­che und Hilfen sein, die zur Integration der Universität in die Region beitragen. Daß gerade auch in diesem Bereich die Arbeit verstärkt werden soll, begrüßten der Rektor und der Kanzler gleichermaßen. Sie regten u.a. die Bildung einer Arbeitsgruppe an, die

Der Vorsitzende Peter Egenter hat noch viele Pläne für eine Ausweitung der Aktivitäten der Universitätsgesellschaft; mit ihm im Vorstand sind Erwin Motzkus (Stellvertreter), Carl Gottfried Rischke (Stellvertreter), Dr. Klaus Geßner (Schatzmeister) und Dr. Jürgen Lampe (Schriftführer). Foto: Fritze

Vorschläge für ein noch enger geknüpftes Netz zwischen den Freunden und Förde­rern und der Universität entwickeln könnte. Treffen einer solchen Arbeitsgruppe in vier­teljährlichem Abstand fanden die Zustim­mung der Mitgliederversammlung. Darüber hinaus möchte man 1996 die Wer­bung neuer Mitglieder, das Bestimmen ei­nes Beirates zur Begleitung der Arbeit des Vorstandes und die Initiierung einer öffentlichkeitswirksamen Vortrags- und Diskussionsreihe zum ThemaArbeits­markt und Arbeit in den Mittelpunkt der Anstrengungen stellen. Auch befinden sich die Stiftung eines Lehrstuhls im Bereich der Medienwissenschaft und ein verstärkt als gesellschaftliches Ereignis veranstaltetes Universitätsfest im Gespräch. Hg.

030/6946070

Banddurchsagen Tag + Nacht!

PUTZ 9/95

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