VIELFÄLTIGE UNTERSTÜTZUNG ALS WERTVOLLE HILFE
Zur Mitgliederversammlung der Universitätsgesellschaft 1995
Pilleneinnahme auf drei bis vier pro 1000 Brauen steigern. Bei dem Vergleich der dritten zur zweiten Generation oraler Contracepüva, der eigentlich die Reaktion der britischen Behörde auslöste, zeigt sich ein geringfügig erhöhtes Risiko der dritten gegenüber der zweiten Generation um etwa das Anderthalbfache. Hier war nach unseren Einschätzungen und auch nach Einschätzungen eines unabhängigen Expertengremiums kein Anlaß für überstürzte Handlungen zu sehen.
Der Grund dafür ist, daß wir hier eine Beziehungsehen, die nicht unbedingt ursächlich auszulegen ist. Dazu spielen zu viele Faktoren hinein, wie zum Beispiel die Verschreibungspraktiken der Ärzte, die nicht in unserer Studie erfaßt werden können und die diesen Risikoschätzer nach oben treiben können. Die europäische Behörde. die CPMRhat sich dieser Einschätzung angeschlossen und hielt übereilte Schritte vor der endgültigen Auswertung der Daten und vor Abschluß gewisser Zusatzstudien für nicht erforderlich. Insgesamt ist natürlich anhand der Daten unserer Studie ein überhöhtes Risiko der dritten gegenüber der zweiten Generation der oralen Contraceptiva nicht auszuschließen. Dennoch ist der Risikoschätzer so gering, daß er durchaus durch äußere Einflüsse auf die Studie erklärt sein könnte. Sicherlich befindet sich eine Behörde bei einem solchen Ergebnis in einer schwierigen Situation, da sie für die öffentliche Gesundheit zuständig ist. Das Ergebnis selbst erscheint jedoch-nicht so gravierend, daß nun unbedingt ein Wechsel von einer Pillen sorte auf eine andere anzuraten wäre. Hier hätte man warten können, bis endgültige Ergebnisse vorliegen und bis ein wissenschaftlicher Konsens erzielt wird, um einer Pillenangst und allen damit verbundenen Problemen, wie unerwünschte Schwangerschaften, die ihrerseits ein noch höheres Thromboserisiko haben, vorzubeugen. PUTZ: Wie wollen Sie in Zukunft verhindern, daß diese und ähnliche Untersuchungsergebnisse fehlinterpretiert werden?
Lewis: Sichere Maßnahmen gegen eine Fehlinterpretation von Resultaten einer epidemiologischen Studie gibt es nicht. Allerdings hätte man warten sollen, bis die Ergebnisse in einem Begutachtungsprozeß, wie er bei wissenschaftlichen Publikationen üblich ist, veröffentlicht sind, damit sie einer breiten wissenschaftlichen Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Damit hätten die Stärken und Schwachstellen der Studie zur Diskussion stehen können, und eine fundierte Meinung hätte sich im wissenschaftlichen Diskurs gebildet.
PUTZ: Vielen Dank für das Gespräch.
Eine Universität braucht Rreunde. Rreun- de aus der Wirtschaft, der Politik und anderen Bereichen des öffentlichen Lebens. Für eine junge Universität aber, die sich noch im Aufbau befindet, gilt dies um so mehr. Vor diesem Hintergrund begrüßten die Universitätsangehörigen, welche gleichzeitig Mitglied in der Potsdamer Universitätsgesellschaft e.V sind, die kürzlich auf der Jahresversammlung der Rreunde und Förderer gezogene Leistungsbilanz für 1995 ausdrücklich.
Die „Universitätsgesellschaft Potsdam e.V" ist genauso jung wie die Universität selbst. Sie wurde ebenfalls 1991 gegründet und begleitet die alma mater also von Anfang an. Mittlerweile zählt sie 56 Mitglieder aus den verschiedensten Bereichen des öffentlichen Lebens. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in den Aktivitäten der Gesellschaft wider: So unterstützte sie die Universität 1995 durch Leistungen im Wert von rund 125.000 DM, die in Form direkter Spenden oder von Sponsoren erbracht wurden, deren Engagement auf das Betreiben der Fördergesellschaft zurückging. Als Beispiele seien hier genannt finanzielle Zuwendungen für den Geographentag, das Universitätsfest, das Kommunalwissenschaftliche Institut, das Zentrum für Gerechtigkeitsforschung, die Gründungsfeier der Philosophischen Fakultät II, die Ausstellung „Universität Potsdam 2000“, die Theatertage „Unidram“ und der Täg der Mathematisch- Naturwissenschaftlichen Fakultät; darüber hinaus gab es auch direkte Unterstützung studentisch-sozialer Belange, wie beispielsweise eine Spende der Commerzbank in Höhe von 5.000 DM für afrikanische Studenten oder die Finanzierung von Freikarten für einen Besuch der Hannover Messe seitens Studierender.
Wie sowohl der Vorsitzende der Gesellschaft, der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Potsdam Peter Egenter, als auch der Rektor und der Kanzler der Universität, Prof. Dr. Wolfgang Loschelder und Alfred Klein, hervorhoben, sind es jedoch nicht ausschließlich die Gelder, welche die Arbeit der Rreunde und Förderer auszeichnen. Noch von größerer Wichtigkeit können mitunter die durch die Gesellschaft vermittelten Kontakte, Gespräche und Hilfen sein, die zur Integration der Universität in die Region beitragen. Daß gerade auch in diesem Bereich die Arbeit verstärkt werden soll, begrüßten der Rektor und der Kanzler gleichermaßen. Sie regten u.a. die Bildung einer Arbeitsgruppe an, die
Der Vorsitzende Peter Egenter hat noch viele Pläne für eine Ausweitung der Aktivitäten der Universitätsgesellschaft; mit ihm im Vorstand sind Erwin Motzkus (Stellvertreter), Carl Gottfried Rischke (Stellvertreter), Dr. Klaus Geßner (Schatzmeister) und Dr. Jürgen Lampe (Schriftführer). Foto: Fritze
Vorschläge für ein noch enger geknüpftes Netz zwischen den Freunden und Förderern und der Universität entwickeln könnte. Treffen einer solchen Arbeitsgruppe in vierteljährlichem Abstand fanden die Zustimmung der Mitgliederversammlung. Darüber hinaus möchte man 1996 die Werbung neuer Mitglieder, das Bestimmen eines Beirates zur Begleitung der Arbeit des Vorstandes und die Initiierung einer öffentlichkeitswirksamen Vortrags- und Diskussionsreihe zum Thema „Arbeitsmarkt und Arbeit“ in den Mittelpunkt der Anstrengungen stellen. Auch befinden sich die Stiftung eines Lehrstuhls im Bereich der Medienwissenschaft und ein verstärkt als gesellschaftliches Ereignis veranstaltetes Universitätsfest im Gespräch. Hg.
030/6946070
• Banddurchsagen Tag + Nacht!
PUTZ 9/95
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