Heft 
(1.1.2019) 09
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RÜCKBLICK - BESTANDSAUFNAHME - AUSBLICK:

EINE UNIVERSITÄT IM AUFBAU

Rund um die AusstellungUniversität Potsdam 2000" - Zum Stand der aktuellen Baumaßnahmen

Potsbam, im Tjafjre 1948: 3 m djemafujen Katscrßcfjen IBTarstaff Am ötcucn JjDafais sinb mm Institute unb bas Aubitorium majtimum bcr Branbcn6ur<)isc(jen£anbesfjocfj$djufe untetgeßracfjt. ,$ir ben \B)iebereinziy einer IDccfe im IBTarstaff werben ©tafjfträijcr aus ben Krüm­mern non -Hermann öörings gesprengtem ©ommerijausKarinfjalT am iBJefjrßeffmsee (jer6cicjescl]afft. ©tubenten unb e^efjrßräfte packen beim TDkberaufbau kräfty mit an: bis zum Ausgust 1949 feisten sie runb 20.000 Aufbaustunbcn.

Potsdam/Golm, im Jahre 1995: Die 1991 mit dem Auftrag, die akademische Grundversorgung des Landes Brandenburg zu sichernde neugegründete Universität erfreut sich stetig steigender Beliebtheit - und stoßt an ihre räumlichen Grenzen. 34 Baumaßnahmen sind im Haushalt aufgeführt, davon befinden sich 21 in Bearbeitung und davon wiederum 16 in Durch­führung. Für die Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten der Gebäude an ihren drei Standorten Am Neuen Palais, Golm und Babelsberg werden durchschnittlich pro Jahr 25-30 Millionen DM aufgewendet. Die ersten, dringend erforderlichen Neubauten werfen in Form von Planungswettbewerben und -leistungen ihre Schatten voraus.

Potsdam/Galm. im Jahre EGD5, Die hieine, aber feine Universität Potsdam wächst und gedeiht, Hm Neuen Palais wurde die zen­trale Universitätsbibliothek erstellt, die Geistes Wissenschaften haben sich an diesem Standort eingerichtet, in Golm ist ein Wissenschaftsparh der universitären Naturwissenschaften mit drei Instituten der fTlax-Planch-Gesellschaft und zunächst einem Institut der Fraunhofer-Gesellschaft entstanden, und in Babelsberg ermöglicht der Husbau des Standortes Griebnitzsee einen schon lange gewünschten Rüchbau des Standortes im Schloßpark.

All diesen Aspekten widmete sich während eines Monats die AusstellungUniversität Potsdam 2000". Initiiert von Kanzler Alfred Klein, konzipiert und gestaltet durch die Architektin Dr.-Ing. habil. Sonja Günther und umgesetzt durch viele Mitarbeitennnen und Mitarbeiter des Audiovisuellen Zen­trums der Hochschule - wobei hier vor al­lem die Fotografenmeisterin Karla Fritze zu nennen wäre - wurde sie am 25. Oktober als dem Täg des Akademischen Festaktes 1995 feierlich eröffnet. Daß dies möglich war, ist natürlich auch zahlreichen Sponso­ren zu verdanken, so ganz besonders der Unternehmensgruppe Roland Ernst mit dem Geschäftsführer Klaus Heitkamp, der Universitätsgesellschaft, der Commerz­bank, dem Ministerium für Stadtentwick­lung, Verkehr und Wohnen und dem Mini­sterium für Wissenschaft, Forschung und Kultur.

Als am 24. November 1995 die Pforten zu­nächst einmal schlossen, hatten sich rund 30 Interessierte täglich die Ausstellung an­gesehen, wobei viele die für Berufstätige ungünstigen Öffnungszeiten (montags bis' freitags von 9-18 Uhr) bedauerten. Eventu­ell gibt es aber noch für all diejenigen, die bisher nicht die Möglichkeit hatten, sich die Exponate anzusehen, eine weitere Chance: soll die Ausstellung doch nach Möglichkeit Anfang des nächsten Jahres im Alten Rat­haus der Stadt Potsdam gezeigt werden. Daß dies wünschenswert wäre, um noch mehr Potsdamer Bürger zu erreichen, be­tonte mit Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg auch der Generaldirektor der Stiftung Preu­ßische Schlösser und Gärten Berlin-Bran­denburg im Rahmen der Ausstellungseröff­nung.

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Von den insgesamt 72 Täfeln der Ausstel­lung gelten 25 der Historie. Einer sehr ver­schiedenartigen Historie, denn während die drei Standorte Am Neuen Palais, Golm und Babelsberg heute durch die Klammer Universität Potsdam miteinander verbun­den sind, dienten sie vor 1991 - dem Grün­dungsjahr der Potsdamer alma mater - recht verschiedenartigen Zwecken: In den beiden Communs-Gebäuden waren die Küche und die Bedienstetenunterkünfte für das gegenüberliegende Schloß Neues Pa­lais untergebracht. Friedrich II. hatte für das Neue Palais kein Sockelgeschoß ge­wünscht, da es flach wirken sollte. So fehl­te das Souterrain, in welchem üblicherwei­se die Ökonomie untergebracht war, und mußten dafür zwischen 1766 und 1768 eige­ne Gebäude - die Communs - errichtet werden.

Ende des 19. Jahrhunderts wurden die in einem spätbarocken Klassizismus gehalte­

nen Schlößchen innen verändert. Für äuße­re Veränderungen sorgte u.a. Wilhelm II., indem er ein Marstallgebäude hinzufügte und die gesamte Schloßanlage neubarock gestaltete. Aber auch der Zweite Weltkrieg hinterließ seine Spuren: So brannte eines der Communs-Gebäude aus, wurde der Marstall getroffen - und zog schließlich die damalige Brandenburgische Landeshoch­schule in diesen Schloßtrakt ein. Anfang der 50er Jahre in eine Pädagogische Hochschu­le umgewandelt, entwickelte sich hier die zentrale Lehrerbildungsstätte der ehemali­gen DDR.

Der heutige Uni-Standort in Golm hingegen entstand erst in den 30er Jahren dieses Jahr­hunderts, wurden doch dort Kasernen­bauten für die Spionageabwehr des soge­nanntenDritten Reiches" gebaut. Admiral Wilhelm Canaris und seine Leute residier­ten dort - streng geheim natürlich. Geheim war auch die Nutzung und Erweiterung des Standortes in den Nachkriegsjahren durch

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Die Planungen für das Haupthaus in Bahelsberg-Griehnitzsee werden mittlerweile dadurch erschwert, daß das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt wurde. Auch sonst bewegt sich in baulicher Hinsicht an diesem Standort (noch?) nicht viel. Foto: Fritze

PUTZ 9/95

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