RÜCKBLICK - BESTANDSAUFNAHME - AUSBLICK:
EINE UNIVERSITÄT IM AUFBAU
Rund um die Ausstellung „Universität Potsdam 2000" - Zum Stand der aktuellen Baumaßnahmen
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Potsdam/Golm, im Jahre 1995: Die 1991 mit dem Auftrag, die akademische Grundversorgung des Landes Brandenburg zu sichernde neugegründete Universität erfreut sich stetig steigender Beliebtheit - und stoßt an ihre räumlichen Grenzen. 34 Baumaßnahmen sind im Haushalt aufgeführt, davon befinden sich 21 in Bearbeitung und davon wiederum 16 in Durchführung. Für die Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten der Gebäude an ihren drei Standorten Am Neuen Palais, Golm und Babelsberg werden durchschnittlich pro Jahr 25-30 Millionen DM aufgewendet. Die ersten, dringend erforderlichen Neubauten werfen in Form von Planungswettbewerben und -leistungen ihre Schatten voraus.
Potsdam/Galm. im Jahre EGD5, Die hieine, aber feine Universität Potsdam wächst und gedeiht, Hm Neuen Palais wurde die zentrale Universitätsbibliothek erstellt, die Geistes Wissenschaften haben sich an diesem Standort eingerichtet, in Golm ist ein Wissenschaftsparh der universitären Naturwissenschaften mit drei Instituten der fTlax-Planch-Gesellschaft und zunächst einem Institut der Fraunhofer-Gesellschaft entstanden, und in Babelsberg ermöglicht der Husbau des Standortes Griebnitzsee einen schon lange gewünschten Rüchbau des Standortes im Schloßpark.
All diesen Aspekten widmete sich während eines Monats die Ausstellung „Universität Potsdam 2000". Initiiert von Kanzler Alfred Klein, konzipiert und gestaltet durch die Architektin Dr.-Ing. habil. Sonja Günther und umgesetzt durch viele Mitarbeitennnen und Mitarbeiter des Audiovisuellen Zentrums der Hochschule - wobei hier vor allem die Fotografenmeisterin Karla Fritze zu nennen wäre - wurde sie am 25. Oktober als dem Täg des Akademischen Festaktes 1995 feierlich eröffnet. Daß dies möglich war, ist natürlich auch zahlreichen Sponsoren zu verdanken, so ganz besonders der Unternehmensgruppe Roland Ernst mit dem Geschäftsführer Klaus Heitkamp, der Universitätsgesellschaft, der Commerzbank, dem Ministerium für Stadtentwicklung, Verkehr und Wohnen und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur.
Als am 24. November 1995 die Pforten zunächst einmal schlossen, hatten sich rund 30 Interessierte täglich die Ausstellung angesehen, wobei viele die für Berufstätige ungünstigen Öffnungszeiten (montags bis' freitags von 9-18 Uhr) bedauerten. Eventuell gibt es aber noch für all diejenigen, die bisher nicht die Möglichkeit hatten, sich die Exponate anzusehen, eine weitere Chance: soll die Ausstellung doch nach Möglichkeit Anfang des nächsten Jahres im Alten Rathaus der Stadt Potsdam gezeigt werden. Daß dies wünschenswert wäre, um noch mehr Potsdamer Bürger zu erreichen, betonte mit Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg auch der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg im Rahmen der Ausstellungseröffnung.
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Von den insgesamt 72 Täfeln der Ausstellung gelten 25 der Historie. Einer sehr verschiedenartigen Historie, denn während die drei Standorte Am Neuen Palais, Golm und Babelsberg heute durch die Klammer „Universität Potsdam“ miteinander verbunden sind, dienten sie vor 1991 - dem Gründungsjahr der Potsdamer alma mater - recht verschiedenartigen Zwecken: In den beiden Communs-Gebäuden waren die Küche und die Bedienstetenunterkünfte für das gegenüberliegende Schloß Neues Palais untergebracht. Friedrich II. hatte für das Neue Palais kein Sockelgeschoß gewünscht, da es flach wirken sollte. So fehlte das Souterrain, in welchem üblicherweise die Ökonomie untergebracht war, und mußten dafür zwischen 1766 und 1768 eigene Gebäude - die Communs - errichtet werden.
Ende des 19. Jahrhunderts wurden die in einem spätbarocken Klassizismus gehalte
nen Schlößchen innen verändert. Für äußere Veränderungen sorgte u.a. Wilhelm II., indem er ein Marstallgebäude hinzufügte und die gesamte Schloßanlage neubarock gestaltete. Aber auch der Zweite Weltkrieg hinterließ seine Spuren: So brannte eines der Communs-Gebäude aus, wurde der Marstall getroffen - und zog schließlich die damalige Brandenburgische Landeshochschule in diesen Schloßtrakt ein. Anfang der 50er Jahre in eine Pädagogische Hochschule umgewandelt, entwickelte sich hier die zentrale Lehrerbildungsstätte der ehemaligen DDR.
Der heutige Uni-Standort in Golm hingegen entstand erst in den 30er Jahren dieses Jahrhunderts, wurden doch dort Kasernenbauten für die Spionageabwehr des sogenannten „Dritten Reiches" gebaut. Admiral Wilhelm Canaris und seine Leute residierten dort - streng geheim natürlich. Geheim war auch die Nutzung und Erweiterung des Standortes in den Nachkriegsjahren durch
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Die Planungen für das Haupthaus in Bahelsberg-Griehnitzsee werden mittlerweile dadurch erschwert, daß das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt wurde. Auch sonst bewegt sich in baulicher Hinsicht an diesem Standort (noch?) nicht viel. Foto: Fritze
PUTZ 9/95
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