Heft 
(1.1.2019) 09
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NEU ERNANNTE PROFESSOREN

An der Universität Potsdam herrscht nach wie vor eine rege Aufbauphase. Zeichen dafür sind nicht nur viele Baugerüste, sondern u.a. auch die während der letz­ten Monate sehr zahlreich ernannten Pro­fessoren. Sie alle an dieser Stelle vorzu­stellen, würde den Umfang derPUTZ sprengen. Wir bitten unsere Leserinnen und Leser daher um Verständnis dafür, daß in jeder Ausgabe lediglich mit sechs Professoren bekannt gemacht wird - und zwar entsprechend der Chronologie ih­res Emennungsdatums (zusammenge­stellt von Dr. Barbara Eckardt).

Prof. Dr. habil. Hans- Jürgen Bachorski ist

der Inhaber des Lehr­stuhls für Germanisti­sche Mediävistik/Älte- re Deutsche Literatur im Institut für Germa­nistik der Philosophi­schen Fakultät I. Er wurde 1950 in Lübeck geboren, studierte ab 1969 Germanistik, Romanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Hamburg und der Freien Universität Berlin. Sem Studium schloß er 1978 mit dem Grad eines Magister Artium in Berlin ab. Anschließend arbeitete der Wissenschaftler an der FU Berlin, zunächst mit Lehraufträgen in der Altgermanistik, später als wissenschaftlicher Mitarbeiter im BereichÄltere Deutsche Literatur und Sprache". Hans-Jürgen Bachorski promo­vierte 1982 mit einer Arbeit zum Thema Geld und soziale Identität im 'Fortunatus' an der FU Berlin. Mitte der 80er Jahre führ­ten den Wissenschaftler Lehraufträge an die Universität Hannover und die Techni­sche Universität Berlin, Von 1985 bis 1989 leitete er an der FU Berlin das Forschungs­projektBilder von Liebe, Ehe und Familie in der deutschen Literatur des Späten Mit­telalters und der Frühen Neuzeit". Als Aka­demischer Rat a.Z. bzw. als Oberassistent a.Z. am Lehrstuhl für Ältere Deutsche Phi­lologie der Universität Bayreuth war der Germanist von 1986 bis 1995 tätig. An die­ser Einnchtung habilitierte er sich 1992 zum ThemaIrrsinn und Kolportage". Mitte der 90er Jahre vertrat er den Lehrstuhl für Älte­re Deutsche Philologie an der Universität Bayreuth und eine Professur für Ältere Deut­sche Philologie an der Universität-Gesamt­hochschule Essen. Prof. Bachorski ist seit 1991 Mitglied des Vorstandes des Deut­schen Germanistenverbandes. Zahlreiche Publikationen dokumentieren seine For­schungsergebnisse. Die Literaturgeschich­te des Lachens im Mittelalter, kompara-

tistische Studien zum Roman im Späten Mittelalter und der Frühen Neuzeit, Mittel­alter-Rezeption im Film sowie Liebe, Ehe und Sexualität im 15, und 16. Jahrhundert sind gegenwärtig die Forschungsschwer­punkte des Germanisten.

Für das Gebiet Sport­medizin II im Institut für Sportmedizin und Prävention der Mathe­matisch-Naturwissen­schaftlichen Fakultät wurde Prof. Dr. habil. Flrank-Norbert Bitt­mannberufen. 1956 in Sonneberg/Thüringen geboren, nahm er 1978 ein Studium für das Lehramt in den Fächern Sport und Geogra­phie an der Pädagogischen Hochschule Potsdam auf, welches er 1982 mit dem Di­plom beendete. Im Verlaufe eines sich an­schließenden Forschungsstudiums im Insti­tut für Sportmedizin der gleichen Einrich­tung bearbeitete der Wissenschaftler Fra­gen der Prophylaxe von Fehlentwicklungen des Muskel-Skelett-Systems im Kindesalter. Seme Dissertation zu dieser Thematik ver­teidigte er 1985. Dem folgte seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent an der Potsdamer Hochschule. Frank-Norbert Bittmann absolvierte des weiteren eine Aus­bildung zum geprüften Manualtherapeuten für Mediziner. Die 1989 bei einem mehrmo­natigen Studienaufenthalt in der Abteilung Rehabilitation des Universitätskranken­hauses der Karls-Universität Prag gewonne­nen Erfahrungen flössen in seine Habilita­tionsschrift über sekundäre Prophylaxe von Fehlentwicklungen des Muskel-Skelett-Sy­stems im Schulalter, die er 1989 in Potsdam verteidigte, ein. Die ArbeitsgruppeSucht- und AIDS-Prävention gründete Frank Bittmann 1991 und leitete sie bis 1993. Im Ergebnis der auf den Bewegungsapparat orientierten wissenschaftlichen Arbeit ent­stand unter Mitwirkung des Wissenschaft­lers diePotsdamer Körperschule. Weiter­hin führt er den Vorsitz des 1992 gegründe­ten Brandenburgischen Vereins für Gesund- heitsförderung.

Prof. Dr. habil. Wolf- Rainer Hamann be­kleidet eine Professur für Astrophysik im In­stitut für Theoretische Physik und Astrophy­sik, einem der Physi­kalischen Institute in der Mathematisch- Naturwissenschaftli­chen Fakultät. Er wurde 1951 in Berlin ge­boren und studierte von 1970 bis 1976 Phy­sik an der Freien Universität Berlin. An­schließend begann der Wissenschaftler

seine Tätigkeit an der Christian-Albrechts- Umversität zu Kiel, zunächst als wissen­schaftlicher Angestellter, später als Hoch- schulassistent bzw. Oberassistent. An die­ser Einnchtung promovierte er 1979 über das ThemaDie expandierende Hülle von Zeta Puppis und habilitierte sich 1987 mit der ArbeitExpandierende Sternatmo­sphären" . Eine Lehrstuhlvertretung an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Universitätssternwarte, übernahm Wolf-Rai­ner Hamann 1993/94. Sem Hauptarbeitsfeld beinhaltet die Physik der Sternatmosphären mit den Schwerpunkten: Massenverlust von heißen Sternen", Entwicklung numerisch­mathematischer Verfahren zur Berechnung von Sternatmosphären auf Supercompu­tern sowie Anwendung der Modellrech­nungen zur Analyse beobachteter Stern­spektren. Diesen Forschungen dienen zahl­reiche Beobachtungskampagnen mit Groß- teleskopen auf der Erde und im Weltraum. In über 80 Publikationen, viele davon im europäischen JournalAstronomy & Astro- physics", hat der Wissenschaftler seine For­schungsergebnisse veröffentlicht.

Eine Professur für Hi­storische Pädagogik mit dem Schwerpunkt Historische Sozialisa­tionsforschung über­nahm Prof. Dr. habil. Juliane Jacobi im In­stitut für Pädagogik der Philosophischen Fakultät II. Sie wurde 1946 in Elstorf/Harburg geboren und stu­dierte von 1966 bis 1971 Evangelische Theologie, Politische Wissenschaften, Phi­losophie und Pädagogik an der Ruhr-Uni­versität Bochum und der Georg-August- Universität Göttingen. Die Wissenschaftle­rin arbeitete von 1975 bis 1986 als wissen­schaftliche Assistentin an der Fakultät für Pädagogik der Universität Bielefeld, wo sie 1976 nach einer Graduiertenförderung durch das Evangelische Studienwerk mit einer Arbeit über August Hermann Francke auch promovierte. Finanziert durch ein Forschungsstipendium der Deutschen For­schungsgemeinschaft (DFG) weilte Juliane Jacobi von 1979 bis 1980 zu einem For­schungsaufenthalt als Honorary Fellow am Department of Educational Policy Studies der University of Wisconsin, Madison/USA. Mit der ArbeitDeutsche Schulen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Histo­risch-vergleichende Studie zum Unter­richtswesen im mittleren Westen (Wiscon­sin 1840-1900)" habilitierte sie sich 1986 an der Universität Bielefeld, wo sie im gleichen Jahr zur Professorin a.Z. und 1991 zur Uni­versitätsprofessorin für Allgemeine Päd­agogik mit besonderer Berücksichtigung von Theorie und Geschichte des Ge-

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PUTZ 9/95

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