Heft 
(1.1.2019) 09
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Zum 10. Geburtstag

Zehn JahreZibaldone - Zeitschrift für italie­nische Kultur der Gegenwart: Aus diesem Anlaß organisierte die Romanistin und Pro­rektorin Prof. Dr. Helene Harth als Herausge­berin der Zeitschnft gemeinsam mit der Re­daktion ein Geburtstagsfest. Die Redaktion besteht aus den Mitarbeitern des Instituts für Romanistik Albrecht Buschmann, Dr. Andre­as Geiz, Dr. Franco Sepe und Dr. Sabine Zangenfeind. Das Schwerpunktthema der 20. Ausgabe der Zeitschrift, die zweimal jähr­lich beim Hamburger Rotbuch Verlag er­scheint, lautete Wein - Genießen auf italie­nisch. Deshalb begann das Fest, das in den Räumen des Literarischen Colloquiums Ber­lin stattfand, zunächst mit einer Weinprobe. Anschließend las die italienische Schnftstel- lerin Gina Lagorio aus ihrem in Zibaldone 20 erstmals auf Deutsch veröffentlichten Ttext Lob des Weins. Angesichts dieser doppel­ten kulinarischen Einstimmung konnte es nicht überraschen, daß die etwa 80 Gäste zum Ende des Festes gegen 23 Uhr alle An- tipasti verspeist und keinen Tropfen Wein übriggelassen hatten. A.B.

Auszeichnung für Potsdamer Doktoranden

Auf der Biotechnica '95, einer Fachmesse für biotechnische Forschung, Produkte und An­lagen, die zweijährlich in Hannover stattfin­det, wurden erstmals Preise für besonders qualifizierte Abschlußarbeiten von Studentin­nen und Studenten in der Biotechnologie ver­liehen. Ausgelobt von fünf deutschen Hoch­schulen, stellt jede dieser fünf Universitäten einen Preisträger. Für die TU Berlin wurde nun Nenad Gajovic ausgezeichnet, der sei­ne Diplomarbeit am Institut für Biochemie und Molekulare Physiologie der Potsdamer Universität, Lehrstuhl Analytische Biochemie von Prof. Dr. Frieder W Scheller, angefertigt hat. Das Ziel seiner Diplomarbeit war die Entwicklung eines Biosensors für Citronen- säure. Für die erfolgreiche Bewältigung die­ser Aufgabe wurde Nenad Gajovic in Hanno­ver mit einem der fünf Biotechnica '95-Prei- se ausgezeichnet. Neben der Ehrung erhielt er ein Preisgeld von 1000 DM. Über letzteres freute sich der mittlerweile in Potsdam promo­vierende Preisträger besonders und investier­te es sofort in einen Zweitcomputer. zg.

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Banddurchsagen Tag + Nacht!

Seite 26

WEGWEISER DURCH DAS JÜDISCHE BRANDENBURG

Ein besserer Titel hätte den Herausgebern, Dr. Irene Diekmann und Prof. Dr. Julius H. Schoeps, für dieses Buch kaum einfallen können. Gehen doch verschiedene Autoren in zweiunddreißig Beiträgen den Spuren jüdischen Lebens in Brandenburg nach. Der erste Iteil gilt fünfzehn Orten, in denen Juden wohnten und - zumindest teilweise - wieder wohnen, und deren wechselndem Verhältnis zur christlichen Bevölkerung sowie untereinander. Dabei erfährt man beispielsweise, daß der Zusammenhalt der Juden untereinander keineswegs immer so groß war, wie man das angesichts ihrer meist schwierigen Rolle gegenüber der christli­chen Stadtbevölkerung annimmt. So beklagen sich die Prenzlauer Juden im Jahre 1701 überaus der Fremde hergelof- fen(e)" Juden, die weder Schutzgeld noch Steuern zahlten, stattdessen eine Konkurrenz darstellten, und doch bitte von der Regierung aus Prenzlau vertrieben werden mö­gen (Seite 200).

Dies deutet darauf hin, daß damals die Prenzlauer Juden selbst innerhalb der Stadt eta­bliert waren. Aiderswo hatten sie es schwerer.

So schreibt der Bürger­meister und der Rat der Stadt Freienwaide im Jahr 1688 an den Kurfür­sten Friedrich III., daß sie bisher immer verhindert hätten, wenn sich in ihrer Stadt Juden niederlassen wollten (Seite 16). Die­se lokal oft unterschiedlichen Verhältnisse zwischen jüdischer Bevölkerung und Stadt werden durch die Gliederung in die Orts­kapitel sehr deutlich hervorgehoben.

Der zweite Iteil des Buches enthält eine Reihe von Essays, die das Bild der Juden in Brandenburg abrunden. Hier wird nicht die Rolle der Juden in einer einzelnen Stadt dargestellt, sondern davon unabhängige Aspekte, beispielsweise die bauliche Ent­wicklung der Synagogen in Brandenburg,

Juden im Täbakhandel oder Fontanes Ver­hältnis zum Judentum.

Allerdings ist die Qualität der Beiträge sehr unterschiedlich. In einigen der Ortskapitel verläuft dieHandlung nicht chronolo­gisch, sondern springt zeitlich vor und rück, obwohl dies zu vermeiden wäre und ledig­lich zu Verwirrung und Hin- und Herblättern beim Lesen führt. Auch setzen einige Auto­ren histonsche Fakten oder Begriffe als be­kannt voraus, die ein nicht speziell vorgebil­deter Leser nicht selbstverständlich kennt. Werweiß schon, daßvergleitete" Juden sol­che waren, die vom Kurfürsten einen Schutz- und Geleitbrief erhalten hatten (und da­mit gewisse Rechte, aber auch Pflichten besaßen). Dieses Wort findet sich selbst im recht umfangrei­chen Glossar nicht. Schlußendlich hätte man sich manchmal eine et­was tiefergehende Erläu­terung gewisser Ereignis­se gewünscht, beispiels­weise beimHostien­schändungprozeß" im Jahr 1510, bei denen die Juden kollektiv für den Raub zweier Hostien und einer Monstranz verant­wortlich gemacht wur­den, und in dessen Ver­lauf 51 Juden hingerichtet und alle übrigen aus der Mark vertrieben wurden. Gab es für diesen Willkür­akt tatsächlich nur antise­mitische Gründe oder auch politische? Festzuhalten bleibt jedoch insgesamt, daß viele der Kapitel sehr gelungen und auf­schlußreich sind, und man die Schwächen vielleicht als Anregung begreifen sollte. Schreiben die Herausgeber doch im Vor­wort:Den in diesem Band freigelegten Spuren sollte man weiter folgen. Es ist noch manches zu entdecken. ade

Irene Diekmann / Jullius H. Schoeps (Hrsg.): Wegweiser durch das jüdische Brandenburg, 1995, Edition Hentrich, 39,80 DM.

Neue Synagoge in Potsdam (1945 zerstört), das Bild entstammt dem besprochenen Band.

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