Heft 
(1.1.2019) 01
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V- L fS ;

DER MAZENAT WOLF-RUDIGER BUB

Der Münchener Rechtsanwalt Dr. Wolf- Rüdiger Bub lehrt seit sechs Semestern u.a. Mietrecht und Bauträgerrecht an der Juristischen Fakultät der Universität Pots­dam. Nun hat er ihren Studierenden einen mit 20.000 DM jährlich dotierten Preis ge­stiftet. Myriam Honig befragte ihn für die PUTZ nach seinen Gründen:

PUTZ: Herr Dr. Bub, Sie haben einen Preis m Höhe von 20.000 DM zur Förderung des juristischen Nachwuchses an der Universi­tät Potsdam gestiftet. Was hat Sie dazu be­wogen?

Dr. Wolf-Rüdiger Bub: Die erste Überlegung war, Anreize zu schaffen für die Studenten an der Universität Potsdam, sich dem Studium heftig zu widmen und auch den Erfolg zu se­hen. Es geht eigentlich um zwei Punkte: Ein­mal natürlich ist er dotiert mit Geld. Es geht für mich aber auch um ei­nen zweiten Punkt, nämlich das Namhaftmachen jener; die besonders hervorra­gende Leistungen erbracht haben. Ich finde es schlimm, daß in allen ande­ren Universitäten ganz un­bekannt ist, wer nun der Beste oder die Beste war.

Es ist eigentlich ganz zufäl­lig, wenn man das einmal erfährt. Ich finde es richtig - wie in sportlichen Diszi­plinen z. B. auch -, daß man am Schluß weiß, wer gewonnen hat.

PUTZ: Sie wollen also Lei­stung anreizen, motivieren?

Bub: Ja, Denn die Studie­renden erhalten auf diese Art ja auch einen Nachweis für ihre berufliche Zukunft, der dokumentiert, wieviel sie gemacht haben, daß sie Erfolg gehabt haben. Es ist dann zwar immer schade für den Zweiten und den Dritten, aber irgendwo muß die Grenze sein. Über die Vergabe des Preises entscheidet je­denfalls der Förderverein der Juristischen Fakultät der Universität Potsdam.

PUTZ: Warum haben Sie diesen Preis der jungen Universität Potsdam gestiftet?

Bub: Es gibt natürlich einen ganz nahelie­genden Grund. Ich bin seit drei Jahren als Lehrbeauftragter an dieser Universität tätig und insbesondere mit dem derzeitigen De­kan, Prof. Dr. Merle, seit vielen Jahren fach­lich verbunden. Wir kennen uns bereits sehr lange und ich habe seinem Vorschlag, hier einmal als Lehrbeauftragter für ein Semester tätig zu sein, gerne Folge geleistet - jetzt bin ich schon das sechste Semester hier.

PUTZ: War für Sie auch ausschlaggebend, daß es sich hier um eine Universität in den neuen Bundesländern handelt?

Bub: Das war für mich ganz wichtig, weil ich in meinem beruflichen Bereich durch die Wiedervereinigung durchaus Möglichkeiten hatte, Erfolg zu haben und sozusagen ein bißchen davon zurückgeben möchte an die neuen Länder. Darüber hinaus möchte ich Anstöße für die Unternehmenskultur in Deutschland geben. In Amerika ist es z.B. selbstverständlich, daß Unternehmer, die einigermaßen Erfolg haben, sich irgendei­ner Aufgabe annehmen und diese Aufgabe fördern - ob das nun durch eine Tätigkeit ist oder durch einen Preis. Es ist schon so eine Art Nachahmungseffekt, den ich mir davon verspreche, und nachdem ich diesem För­derverein als Vorsitzender angehöre, ist es auch ein Schritt, um Nachahmer innerhalb des Förderkreises zu finden. Ich erhoffe mir von einigen, die ich auch schon im Visier habe, ähnliche Aktionen.

PUTZ: Halten Sie es denn ak­tuell, d.h. in Anbetracht der derzeitigen Wirtschaftslage, für schwieriger als früher, sei­tens der Wirtschaft für eine sol­che Spendentätigkeit zu wer­ben?

Bub: Nein. Es kommt ja immer auf den Zweck an. Zudem ha­ben wir hier eine 100%ige Durchlaßquote; das heißt alles, was hier gespendet wird, kommt auch unmittelbar in vol­lem Umfang dem verfolgten Zweck zu. Und wo kann man schließlich besser investieren, als in den Nachwuchs?

PUTZ: Zum Schluß noch eine Frage in eigener Sache: Sie sind jetzt seit drei Jahren Lehr­beauftragter an der Juristischen Fakultät. Wie stellt sich denn für Sie die junge Univer­sität Potsdam dar?

Bub: Den meisten Kontakt habe ich zu den Studierenden selber. Zum Universitätsbe­trieb kann ich wenig sagen, weil ich nur einmal zur Blockvorlesung da bin. Ich finde die Studierenden hier ausnahmslos aufge­schlossen, sachbezogen, zukunftsorientiert. Also, ich gehe von Potsdam immer mit ei­nem guten Gefühl weg und komme mit ei­nem guten Gefühl wieder. Ich sehe gerade bei den Studierenden aus den neuen Län­dern ein besonderes Zukunftspotential, weil sie besser in der Lage sind, ihre Chancen zu sehen und entsprechend strebsam zu sein, im Gegensatz zu jungen Studierenden an Westuniversitäten, für die alles schon selbstverständlich ist. Und das möchte ich den Studenten hier auch mitgeben, daß sie wirklich eine große Chance haben, etwas aus ihrem Leben zu machen.

PUTZ: Herr Dr. Bub, vielen Dank für das Gespräch.

Lehrbeauftragter, Freund und Förderer der Juristischen Fakul­tät der Universität Potsdam: Dr. Wolf-Rüdiger Bub. Foto: Thbukeit

Am 17. Oktober 1996 fiel an der Universität Potsdam der Startschuß für die Realisierung eines leistungsstarken Potsdamer Datennetzes (Metropolitan Area Network-Potsdam/MAN- Potsdam). Zehn Forschungseinrichtungen, da­runter die Universität Potsdam, das GeoFor- schungsZentrum, die Hochschule für Film und FernsehenKonrad Wolf, die Fachhochschule Brandenburg und die 7 höhnische Fachhoch­schule Wildau Unterzeichneten eine Vereinba­rung über die kollektive Nutzung und den Betrieb eines derartigen Stadtnetzes. Dadurch soll die Kommunikation untereinander verbes­sert und jede der zehn Einrichtungen ihren Be­dürfnissen entsprechend regional und interna­tional besser angebunden werden. Zunächst werden die hauseigenen Netze der Forschungs­einrichtungen überein Glasfasernetz der Ener­gieversorgung Potsdam GmbH miteinander verbunden. Außerdem wird em Gemeinschafts­anschluß an das Breitband-Wissenschaftsnetz des Vereins zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e.V beantragt. Das Konzept arbeiteten die Datenverarbeitungsverantwort­lichen der beteiligten Einrichtungen seit Ende 1995 aus. In Dauerbetrieb soll das MAN-Pots- dam ab Juli 1997gehen. Bei der Unterzeichnung der Vereinbarung war auch Brandenburgs Mini­ster für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Steffen Reiche, anwesend. Die Abbildung zeigt den Kanzler der Universität Potsdam, Alfred Klein (links), und den stellvertretenden Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Dr. Manfred Stock. ade/Foto: Tribukeit

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