Heft 
(1.1.2019) 01
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STADT UND UNIVERSITÄT POTSDAM RÜCKEN EINANDER NÄHER

Vorguteinem Jahr hat die Privatdozentin und Diplom-Ingenieurin Dr. Sonja Günther eine Ausstellung über die bauliche Entwicklungsplanung und Geschichte der Universität Potsdam zusammengestellt. Damals war sie während vier Wochen in den Foyerräumen unterhalb des Audimax' zu sehen gewesen. Um die darin enthaltene Historie und die Pläne der Uni aber auch den Potsdamer Bürgerinnen und Bürgern etwas näher zu bringen, haben sich nun das Presse- und Informationsamt der Stadt Potsdam und das Referat für Presse- und Öffentlickeitsarbeit der Universität Potsdam zusammengeschlossen und die Ausstellung m das Stadthaus geholt. Drei Wochen lang wurde sie dort - so Rita Haack vom städtischen Presseamt - von Potsdamern, die Behördengänge zu erledigen hatten, wie von Mitarbeitern der Stadtverwaltung intensiv begutachtet. Und genau dies war ja schließlich auch das Ziel: So betonte Oberbürgermeister Dr. Horst Grämlich (rechts) bei der Ausstellungseröffnung, daß es ein zentrales Anliegen der Stadt bleibe, die Universität in die Stadt zu holen - was mit der Ausstellung sprichwörtlich erfolgt sei. Auch Uni-Kanzler Alfred Nein (links) freute sich besonders über die Eröffnung mder Zentrale Potsdams''. Er betonte in diesem Zusammenhang allerdings ebenfalls, daß die Idee, die Universität über ihre Bibliothek in die Innenstadt zu holen, eine Schnapsidee" wäre; ginge es doch schließlich um das Zusammenbringen von Menschen und nicht um die Präsenz von Büchern (siehe dazu auch die Titelgeschichte dieser PUTZ). Nein erinnerte ferner daran, daß von der Universität Potsdam keine Gefährdung des Weltkulturerbes ausginge.Wir rekonstruieren und pflegen die Communs und bezahlen das selbst­verständlich auch, sagte er. Seiner Meinung nach erfüllt die Universität Potsdam das Ensemble Am Neuen Palais mit wohltuendem Leben und trägt somit das Kulturerbe auch geistig fort.

Hg./Foto: Fritze

FAMILIENMINISTERIN NOLTE IN VEHLEFANZ

Vor wenigen Wochen besuchte Claudia Nolte (Mitte), Bundesministerin für Familie, Hauen und Jugend, die Mitarbeiter des Instituts für an­gewandte Familien-, Kmdheits- und Jugendfor­schung (IFK) in Vehlefanz, um sich vor Ort Ein­blick in deren Arbeit zu verschaffen. Die Politike­

rin äußerte sich in diesem Zusammenhang anerkennend: Das IFK seimit unwahrschein­lich viel Engagementnach der Wende etabliert worden, trotz vieler Schwierigkeiten. Nutzen bringe das Wirken der mit der Universität Pots­dam verbundenen Forschungsstätte nicht nur bei länderübergreifenden Projekten, sondern auch für das Land Brandenburg selbst. Dr. Diet­mar Sturzbecher (rechts), Direktor der vor sie­ben Jahren gegründeten Institution, dankte für die m der Vergangenheit insbesondere bei Vor­haben im Bereich der Famihenberatung gewähr­te Unterstützung seitens des Nolte-Ministeri- ums. Hilfe kam auch von der Universität Pots­dam, die sich für den Aufbau des An-Institutes engagierte. An deren anwesende Vertreter, Prorektorin Prof. Dr. Bärbel Kirsch und Grün­dungsrektor Prof . Dr. RolfMitzner, gingen eben­falls herzliche Dankesworte. S./C./Foto: Roeske

Germanisten-Kolloquia mit internationaler Beteiligung

Zum zweiten Mal fand Ende vergangenen Jahres ein Kolloquium am Institut für Germa­nistik, Abteilung Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, der Universität Potsdam unter Leitung von Prof. Dr. Heide Wegener statt. Beim ersten Kolloquium im Juni 1996 zum ThemaDaZ-Erwerbstand die Frage im Mittelpunkt, wie ein in Deutschland leben­der Ausländer die deutsche Sprache er­lernt, wenn er keine oder kaum Gelegenheit hat, Unterricht zu besuchen. Welche Ent­wicklungsstadien durchläuft er, welche psycholinguistischen Prozesse spielen sich da ab, welche Probleme tauchen auf und wie kann die empirische Zweitspracher- werbs-Forschung dieses Phänomen am besten beschreiben, analysieren und vor allem erklären? Alle Tteilnehmer hatten im Vorfeld empmsche Studien zum natürlichen Zweitspracherwerb durchgeführt und konnten ihre Ergebnisse vorstellen sowie Probleme diskutieren.

Das zweite Kolloquium fand im Oktober 1996 zum ThemaDeutsch kontrastiv statt. Zu ihm kamen Sprachwissenschaftler zu­sammen, um über Fragestellungen und Er­gebnisse von kontrastiv angelegten Unter­suchungen zum Deutschen zu diskutieren. Die Referenten verglichen ein Gebiet der deutschen Grammatik mit einer oder meh­reren anderen Sprachen und präsentierten so die aus diesem Vergleich gewonnenen Ergebnisse, die - im besten Falle - ohne ei­nen solchen Vergleich nicht hätten gewon­nen werden können. Dabei reichten die Vergleichssprachen von Englisch über Rus­sisch und Neugriechisch bis zum nicht nur geographisch entfernten Koreanischen.

Die aus Mitteln des Hochschulerneuerungs­programms (HEP) finanzierten Treffen brachten Forscher aus Deutschland, Hol­land, Italien und der Schweiz bzw. Deutsch­land, Frankreich, Holland und Norwegen zusammen. Über beide Kolloquien soll ein Sammelband Rechenschaft ablegen. H.W

Rentenversicherungspflicht nicht weiter ausdehnen

Die Hochschulrektorenkonferenz warnt da­vor, die Rentenversicherungspflicht für Stu­dierende weiter auszudehnen. Dadurch könnten weniger studentische und wissen­schaftliche Hilfskräfte beschäftigt werden, da die Arbeitgeberanteile der Hochschulen wohl kaum noch finanzierbar wären. Die Auswirkungen für Studium und Lehre seien nicht zu verantworten. So müsse damit ge­rechnet werden, daß das Thtorienangebot und die Öffnungszeiten der Bibliotheken weiter reduziert und eine Verlängerung der Studiendauer vorprogrammiert werde, pm.

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