Heft 
(1.1.2019) 01
Einzelbild herunterladen

BUSINESS ENGLISH - EINE GEMEINSAME SPRACHE FÜR DIE WIRTSCHAFT

300 Teilnehmer verzeichnete die lATEFL/BESIG-Jahreskonferenz

Ende letzten Jahres fand an der Universität Potsdam die Jahreskonferenz der Interna­tional Association of Teachers of English as a Foreign Language/Business English Special Interest Group (IATEFL/BESIG) statt. 300 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus europäischen Ländern, von Lettland bis Irland, von Finnland bis Italien und den USA, nutzten die Chance, neueste Erkenntnisse zu gewinnen, deren Umsetzung in die Pra­xis zu beraten sowie internationale Kontakte zu knüpfen bzw. zu vertiefen. Finanzielle Unterstützung durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur ermög­lichte 15 Fachwissenschaftlem aus Mittel- und Osteuropa die Teilnahme. Neben dem Sponsoring der Veranstaltung durch die beiden Lehrbuchverlage Klett und Langen- scheidt/Longman präsentierten 13 in- und ausländische Verlage eine umfangreiche Fachbuchausstellung, und einige ihrer Autoren stellten die neuesten Lehrwerke vor.

Der Leitgedanke der Konferenz - die Zusam­menführung akademischer Forschung und praktischer Umsetzung - spiegelte sich be­reits in der Auswahl der drei Plenarvorträge wider. Maggie-Jo S. John, Herausgeberin vonEnglishfor Specific Purposes, verwies auf den fachübergreifenden Charakter des Business English, in das Ergebnisse inter­kultureller Studien ebenso eingingen wie be­triebswirtschaftliche Inhalte und Manage­ment Training. Lebhaft stellte die Sprecherin Forschungsergebnisse aus der angewand­ten Linguistik dar, die sich mit berufsbezo­genen Rollen und Beziehungen, der Sprache der Macht und Konsequenzen für die Ver­mittlung von Verhandlungssprache und u. a. mit effizienteren Hör- und Fragestrategien befaßten.

Peter Roe, LSU Forschungsdirektor an der Aston University, Birmingham, stellte Produktions- und Vermittlungskriterien für dasBusiness English" auf den Prüfstand. Damit verknüpfte er die Rage, wie der Leh­rende - obwohl nicht Mitglied der Diskurs­gemeinschaft seines Lerners - dennoch die charakteristischen Merkmale dieses Diskur­ses bearbeiten kann, um dessen tätigkeits­

typisches Funktionieren erfaßbar zu machen und den Lerner bis zum Punkt des erfolgrei­chen code-switching zu unterstützen. Roes Ausblick schloß Verweise auf Software ein, die das Lernerbedürfnis (und nicht techni­sche Machbarkeit) in den Vordergrund rückt. Vicky Hollett, Autorin, Lehrerbildnenn undBusiness English- Lehrende, gab ei­nen Überblick über gegenwärtige Entwick­lungen des Business English und unterstrich nachdrücklich die zunehmende Bedeutung dieses Spezialgebiets.

Die Breite des Angebots der nachfolgenden 58 lectures, talks und workshops in zeit­gleich agierenden Gruppen bereitete den Tteilnehmern die sprichwörtliche Qual der Wahl. Sollte man Nigel Reeves fundierten Ausführungen zuLmguistic Auditing" fol­gen, die einer bisher übersehenen Dimen­sion im Streben nach Qualität im Managementbereich Kommunikation gal­ten und die analytischen Werkzeuge dafür vorstellten, oder Crayton Walkers Plädoyer für lange vernachlässigte lexikalische Ele­mente und der Vorstellung korpus- linguistischer Forschungsergebnisse den Vorzug geben?

Warum nicht mit Mark Powell, dessen Vor­tragsintensität nach Einschätzung seiner Zuhörer einem Naturereignis gleicht, seine radikal neue Herangehensweise an die Ver­mittlung von Präsentationen bei low-level Lernern diskutieren? Nicht zu vergessen David & Mirjaliisa Charles, die ihre Untersu­chungen zum Einbeziehen von Dimensionen der realen Geschäftswelt in Kurs- und Materialvorbereitung darstellten, und neben vielen anderen wichtigen Beiträgen David Kerridge und Jean Stöcker, Autoren von ef­fektiv handhabbaren Lehrbüchern, die mit role plays und simulations niveaustufen­adäquat sowohl gelenktes als auch freies Aufgabenbearbeiten innerhalb der Diskurs­gemeinschaft der Lerner ermöglichen.

Das Zusammentreffen von Praktikern aus den Hochschulen, der betrieblichen Fortbil­dung und von Sprachtramern mit der ange­wandten Forschung resultiert in weiterer Pro- fessionalisierung der Ausbildung, verbesser­ten Lehr- und Lernmaterialien und einer stän­digen Herausforderung an die Forschung durch die Bedürfnisse der Praxis. Die Pots­damer Konferenz hat sich - so ihre Tteilneh- mer - jedenfalls als wesentliches Ereignis der beruflichen Fortbildung erwiesen.

Heidrun Klemm/Wolfgang Lüer

UNGEWÖHNLICH

UND MUTIG"

Internationales Symposium mit zeitgenössischen britischen Autorinnen

Unter der Leitung von Prof. Dr. Beate Neu- meier-Homung aus dem Institut für Angli­stik und Amerikanistik fand an der Uni­versität Potsdam zu Beginn des Winterse­mesters ein wissenschaftliches Symposi­um unter der ProgrammatikEngendering Realism and Postmodemism: Contempo­rary Women Wüters in Britain statt. Ziel dieser Konferenz war ein Gedankenaus­tausch zu aktuellen Ragen der britischen Kultur und Literatur der Gegenwart.

Zu dem viertägigen Symposium waren mehr als vierzig in- und ausländische Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler, darunter Susheila Nasta, Raulina Palmer und Joanne Shattock, sowie die britischen Autorinnen Debjani Chatterjee, Maureen Duffy Zoe Fair- bairns, Eva Flges, Gillian Hanscombe, Sara Maitland, Suniti Namjoshi und Ravinder Randhawa gekommen. Neben dem wissen­schaftlichen Programm (ein Einblick in die Flagestellung ist in der neuen Ausgabe der Flauen-Info abgedruckt), fanden an den Abenden in der LiteraturWERKstatt Berlin öffentliche Lesungen der Autorinnen statt, in denen die Diskussionen des Thges unge­zwungen und intensiv weitergeführt wurden.

Die Potsdamer IATEFUBESIG-Jahreskonferenz brachte Lehrende und Lehrbuchautoren zusammen, die rege über neue Anforderungen diskutierten. Foto: Dnbukeit

Seite 24

PUTZ 1/97