Heft 
(1.1.2019) 01
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WISSENSCHAFT AKTUELL

INFORMATION ZUR FORSCHUNGSFÖRDERUNG

platzen bei der Einführung der Marktwirt­schaft und gleichzeitiger Angleichung des Lohnniveaus angesichts des Zustandes der DDR-Industrie und der fast hundertprozen­tigen Erwerbstätigkeit der erwachsenen Bevölkerung voraussehbar gewesen sei, seien diese Verluste als unzumutbar emp­funden worden.

In einer globalen Befragung nach der Ge­rechtigkeit von Gesellschaftsordnungen der DDR und der Bundesrepublik wurde die Gesellschaftsordnung der DDR 1990 von 34 Prozent der Befragten als ungerecht und von 22 Prozent als gerecht empfunden, während sieben Prozent die Gesellschafts­ordnung der Bundesrepublik für ungerecht und 44 Prozent für gerecht hielten, 1995 dagegen attestierten 50 Prozent der Befrag­ten der DDR eine mehr oder weniger ge­rechte Gesellschaftsordnung, während nur noch 38 Prozent die bundesrepublikani­sche als gerecht betrachteten. Auch nega­tive Aussagen über die DDR würden selte­ner als richtig bestätigt. Positive Aussagen würden dagegen häufiger bejaht.

Die Studie des Zentrums für Gerechtig­keitsforschung bietet vier Hypothesen zur Erklärung dieses Wandels an. Zunächst wer­teten mit der Gesellschaftsordnung der Bun­desrepublik in Zusammenhang gebrachte Enttäuschungen die Ennnerung an die DDR auf. Des weiteren würden Verluste, die nach der Wende eingetreten seien, beziehungswei­se als solche erlebt würden, der Bundesrepu­blik Deutschland oder den Westdeutschen angelastet, was die DDR wiederum in einem günstigeren Licht erscheinen lasse. Die ra­sche Etablierung bundesdeutscher Institutio­nen und Ordnungen sei von vielen als aufge­zwungen erlebt worden, die sich nur eine Beseitigung des SED-Regimes ohne Vereini­gung oder einen Wiedervereinigungsprozeß in einer anderen Form gewünscht hätten. Schließlich habe sich der überwiegende Tteil der Bevölkerung der DDR durchaus mit der Gesellschaftsordnung der DDR arrangieren können, mitunter sogar damit identifiziert. Dies erfordere Rechtfertigungen. Alle wahr­genommenen relativen Vorzüge der DDR ge­genüber dem heutigen System böten derar­tige Rechtfertigungen. Je mehr sich die Ste­reotype Ostdeutsche - Westdeutsche stabili­sierten, um so mehr Rechtfertigungsbedarf sei zu erwarten. Thilo Seelbach

Leitprojekte - neues Element der staatlichen Forschungsförderung

Der Bundesminister für Bildung, Wissen­schaft, Forschung und Technologie und Spitzenvertreter der Wirtschaft und der Wissenschaftsorganisationen verständigten sich über neue Ansätze der Zusammenar­beit von Universitäten, öffentlich geförder­ten Forschungseinrichtungen und Unter­nehmen. In Form von Leitprojekten, die von Anfang an Industrie und Anwender in den Forschungsprozeß einbinden, wurde zu ei­nem ersten Ideenwettbewerb aufgerufen. Im Rahmen der Projektförderung betrifft das die Themenfelder:

- Innovative Produkte auf der Grundlage neuer Technologien, z.B. Material, Oberflä­chen, Miniaturisierung usw. sowie zugehö­rige Produktionsverfahren. Die Projektvor­schläge sollen sich auf neuartige Produkte auf der Grundlage neuer Tbchnologie be­ziehen und auf zugehörige Produktions­verfahren, nicht auf Weiterentwicklungen.

- Nutzung des weltweit verfügbaren Wis­sens für Aus-, Weiterbildung und Innovati­on. Themenfeld einer ersten Ausschrei­bung soll die Anwendung der Informations- technik für Aus- und Weiterbildung sowie zur Förderung von Kreativität und Innovati­on in interdisziplinärer Zusammenarbeit sein.

- Diagnose und Therapie mit den Mitteln der molekularen Medizin. Leitprojektideen auf diesem Gebiet sollen die Lücke zwi­schen Grundlagen (gefördert im Human­genomprogramm) und Anwendung (geför­dert z.B. in den Gentherapieschwerpunk­ten) schließen.

- Mobilität in Ballungsräumen.Im Mittel­punkt stehen Vorschläge, die die Verkehrs­situation im Sinne von Effizienz, Flüssigkeit und Verringerung der Umweltbelastung grundlegend verbessern. Neben der inhalt­lichen Konzeption steht vor allem die Um­setzung im Vordergrund.

Sobald erste Erfahrungen vorliegen, wer­den weitere Ideenwettbewerbe auf zusätz­lichen Themenfeldern - z.B. aus den Berei­chen Energie, Ernährung, Umwelt, Wohnen

- folgen. Weitergehende Informationen er­teilt Dr. Norbert Richter vom Dezernat 1 unter Tbl. 0331/977-1778.

Adreßbuch zur deutsch- amerikanischen Zusammenarbeit

In Zusammenarbeit mit U.S. Information Ser­vice, Embassy of the United States of America, Bonn hat das Auswärtige Amt, Re­ferat Öffentlichkeitsarbeit und Büro des Ko­ordinators für deutsch-amerikanische Zu­sammenarbeit in 6. Auflage das zweisprachi­geAdressbuch der deutsch-amerikani­schen Zusammenarbeit" herausgegeben. Die Broschüre liegt im Dezernat 1 zur Ein­sichtnahme bereit. Informationen sind auch im Internet (http://www.auswaertiges-amt. government.de) erhältlich.

Forschungshandbuch herausgegeben

Das ForschungshandbuchHochschul- und wissenschaftsfördernde Institutionen im Überblick (herausgegeben von Dr. P Groß­kreutz, MBWW Mainz) liegt in einer 1. Auf­lage vor. Das Handbuch gibt eine kompak­te Übersicht über Institutionen, die Hoch- schullehrer/Hochschullehrerinnen, Hoch­schulen und den wissenschaftlichen Nach­wuchs fördern. Gleichzeitig dokumentiert es die Vielfältigkeit des Drittmittelsystems in Deutschland, aber auch die Vielfalt der privaten und unternehmerischen Institutio­nen für das deutsche Hochschul- und Wirt­schaftssystem. Für Interessenten liegt die­se Broschüre im Dezernat 1 zur Einsichtna­hme bereit.

Forschungs-Infos im Internet

Die Pressemitteilungen und Forschungs- Infos des BMBF werden im WWW unter folgender Adresse angeboten: http:// ngel.dfn.de/bmbf/kapitel/presse .html.

Flenry Ford Awards ausgeschrieben

DieHenry Ford European Conservation Awards 1996/97 wurde nun ausgeschneben. Die Awards sind für Initiativen (Einzel- oder Gruppenprojekte) im Rahmen von Umwelt­schutz und Kulturerbe bestimmt, wenn diese Initiativen 1996/97 noch laufen.

Unter folgenden Kategorien können Projek­te eingericht werden:

- Natürliche Projekte (Projekte zur Erhal­tung von Flora, Fauna und/oder ihrer jewei­ligen Lebensräume);

- Kulturgut (Projekte zur Erhaltung des na­tionalen oder europäischen Kulturerbes);

- Umwelttechnologie (Projekte zur Scho­nung natürlicher Ressourcen) und -Jugendprojekte (alle Projekte zur Erhal­tung von Umwelt und Kulturerbe, bei wel­chen die Hauptteilnehmer Jugendliche im Alter bis 16 Jahre sind).

Einsendeschluß: 28.2.1997; Bewerbungsformulare: Deutsches Presse- und Informationsbüro, Dr. Natalie Putt­mann, Tbl. 06173/92 67 57 oder Dezernat 1 der Uni, Tfel. 0331/977-1778. ri.

Achtung: Antragsfrist läuft aus

Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung und die Max-Planck Gesellschaft werden auch 1997 gemeinsam Max-Planck-Forschungspreise für internationale Kooperation verleihen. Seit 1995 werden jeweils sechs deutsche und sechs ausländische Spitzenforscher für die mit 250.000,- DM dotierte Auszeichnung vorgesehen. Vörschlagsberechtigt sind u.a. Rekto­ren von wissenschaftlichen Hochschulen, Präsidenten von Akademien und Forschungs­gesellschaften sowie bisherige Max-Planck-Forschungspreisträger. Noch bis zum 3. Fe­bruar 1997 kann an den Fakultäten die Nominierung von Potsdamer oder auch ausländi­schen Wissenschaftlern geprüft werden. Spätestens dann müßten die Vorschläge über das Dezernat 1 zur Vorlage an den Rektor der Potsdamer Uni gerichtet werden. ge.

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PUTZ 1/97