Heft 
(1.1.2019) 01
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NEUE WOHNHEIME KAUM IN SICHT

Knappe Kassen auch bei Potsdamer Studentenwerk

Nachdem in der Vergangenheit zahlrei­che neue Wohnheimplätze durch das Potsdamer Studentenwerk geschaffen werden konnten, scheinen die Zeiten des Prosperierens vorerst gestoppt.Derzeit sieht es eher trübe aus, schätzt dessen Leiterin Karin Bänsch die Situation ein. Auf absehbare Zeit werde sich die Ein­richtung darauf beschränken müssen, die vorhandenen Räumlichkeiten lediglich zu sanieren. Die für Neubauten notwendi­gen finanziellen Mittel nämlich kamen bisher aus einem entsprechenden Bund- Länder-Programm. Genau das aber gibt es nicht mehr. Ein aktuelles Pendant fehlt.

Einzige Ausnahme im ansonsten nicht gera­de üppigen Baugeschehen bildet Branden­burg. Noch im Dezember letzten Jahres er­folgten in der 85 000 Einwohner-Stadt erste Schritte für rund 200 neue Wohnheimplätze. Deren Errichtung kostet noch einmal 14 Mio. DM.Spätestens zum FYühjahrssemester 1998 soll das Angebot für die Studierenden der Fachhochschule zur Verfügung stehen", so Bänsch. Als sehr kompliziert dagegen

245 Wohnpiätzen in der Militärbrache Born- stedter Feld scheiterte. Grund: ein Finanzloch von 1,6 Mio. DM. Inzwischen befinden sich die beiden dafür in Frage kommenden Plattenbauten fest in Investoren-Hand. Am nötigen Konsens mangelt es dennoch. Bei avisierten 400,- DM Miete pro Student müs­sen Bänsch und Mitarbeiter passen.

Dabei spielt das Potsdamer Studentenwerk gemeinsam mit anderen in den neuen Bun­desländern bezüglich der Wohnraum- vergabe bundesweit eine gute Rolle. Ver­sorgt es doch rund 30 Prozent aller zu sei­nem Zuständigkeitsbereich gehörenden künftigen Akademiker mit einem Dach über dem Kopf. Trotzdem gibt es auch im laufen­den Wintersemester noch wartende junge Leute.Die aber", meint Pressesprecherin Gudrun Wewetzer,stellen relativ hohe Qualitätsanforderungen und lehnen deshalb mitunter das ein oder andere durchaus vor­handene Zimmer ab". So bestünden bei­spielsweise gegenwärtig freie Kapazitäten in unsanierten Häusern am Park Babelsberg. Ab April dieses Jahres nun bietet das Studen­tenwerk der brandenburgischen Landes-

Vorzeige-Objekt des Potsdamer Studentenwerkes ist der Wohnkomplex Stahnsdorfer Straße. Für 42 Mio. DM entstand hier ein kleines, attraktives Studentendorf. Zur offiziellen Nutzung übergeben wurde es im September 1993. Foto: Fritze

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betrachtet sie die Situation des in der Pots­damer Kaiser-Friedrich-Straße gelegenen InternatsTI. Das Gebäude ist für den Um­bau zur Bibliothek vorgesehen. Dabei geht es nun um den Verbleib von rund 300 Betten- Plätzen. Wissenschaftsminister Steffen Rei­che hatte deren unverzüglichen Ersatz be­reits vor mehr als einem Jahr zugesagt.Ich sehe nicht, wie er seiner Verpflichtung nach- kommen will. Konkret steht bis heute jeden­falls keine Liegenschaft bereit." Damit blei­be das Problem der parallelen Anmietung anderer Immobilien weiter ganz oben auf der Tägesordnung. Dessen Lösung drängt zunehmend. Zumal schon vor Monaten die ^anante der eigenen Sanierung von immerhin

hauptstadt eine Neuerung. Eingeführt wer­den soll dann, ausschließlich bei neu abzu­schließenden Verträgen, das insgesamt zehn Kategorien umfassende Mietpooling. Sein Zweck: keine Erhebung der tatsächli­chen Kostenmiete, sondern Stützung unsa­nierten Wohnraums durch höhere Mieten in bereits modernisierten Heimen. Damit ko­sten zukünftig etwa Eineinhalb-Zimmer-Ap- partements in der Breiten Straße bis zu 370, DM. Wesentlich billiger sind jedoch Zimmer im Park Babelsberg oder in Golm zu haben. Die Preise dort liegen durchschnittlich bei 250,- DM. Ein Ttostpflaster für alle Fälle: es existieren Möglichkeiten der Untervermie­tung. RG.

PUTZ 1/97

Berliner und Brandenburger entwickeln die Hauptstadt

Färtner für Berlin, die Marketinggesellschaft der Stadt, wird in Kooperation mit der Sie­mens AG, der Senatsschulverwaltung und Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Um­weltschutz und Tfechnologie im Rahmen des Jugend forscht Bundeswettbewerbs 1997 in Berlin einen SonderpreisJugend entwik- kelt Berlin ausloben. Das brandenburgische Ministerium für Bildung, Jugend und Sport und die Hamburger Stiftung Jugend forscht e.V unterstützen dieses Projekt. Der Sonder­preis soll die Berliner und Brandenburger Jugend (bis 25 Jahre) animieren, Initiativen zur positiven Entwicklung Berlins als Haupt­stadt zu entwickeln bzw. zu demonstneren. Aus folgenden Bereichen können Vorschlä­ge zur Verbesserung der Lage eingebracht werden: a) soziales Engagement/Innovation, b) kulturelles Engagement/Innovation, c) In­novation der Stadtentwicklung, d) umwelt­technisches Engagement/Innovation sowie e) wirtschaftliches Engagement/Innovation. Ziel ist es, konkrete Ideen und Initiativen herauszufordern, vielleicht auch schon lau­fende Aktionen zu hören. Folgende Vorschlä­ge wären vorstellbar: Ideen zu mehr Sicher­heit auf der Straße, zu neuen Formen des Helfens in der Großstadt, zu einer fruchtba­ren Gestaltung des Verhältnisses zu den aus­ländischen Mitbürgern; Ideen, wie Kultur trotz Einsparungen möglich bleibt, wie Inter­esse an Kunst geweckt wird; Ideen, um Ber­lin lebenswerter, heimatlicher auch attrakti­ver zu machen; wie dem Unterhaltungsan­spruch genügt werden kann, ohne Ruhe­bedürfnisse zu verletzen; Ideen, um weniger Energieverbrauch und weniger Umwelt­belastung zu erreichen, zur Erreichung einer höheren Bereitschaft der Berliner, sich um­weltfreundlicher zu verhalten; Ideen für mehr und bezahlbare Arbeitsplätze, zu unterneh­merischem und persönlichem Erfolg in der Wirtschaft;Hinweise auf wissenschaftliche/ technologische Kompetenzfelder, die Berlin erobern könnte und wie das geschehen soll­te; Beispiele für Existenzgründungen.

Der Preis soll am Abend vor der offiziellen Preisverleihung des Bundeswettbewerbs Jugend forscht im Mai 1997 mit den ande­ren Sonderpreisen verliehen werden. Die Siemens AG, die die Preisverleihung aus- richten wird, bietet an, eine Ausstellung al­ler Projekte im Vorraum des Ortes der offi­ziellen Preisverleihung einzurichten. Die Preise selber werden ideellen Wert haben (z.B. eine Reise zu einem bestimmten Ent­wicklungsprojekt) .

Einsendeschluß ist Ende März dieses Jah­res. Die Vorschläge sollten geschickt wer­den an: Färtner für Berlin, Gesellschaft für Hauptstadt-Marketing mbH, Breite Straße 36, 10178 Berlin-Mitte, Tbl. 030/23 1000-0, Fax 030/23 1000-66. B.R

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